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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Warum gibst du nicht die Adresse dieses ehemaligen Polizisten, mit dem du sprechen möchtest, in den Computer ein, und wir gucken, wie wir am besten hinkommen?«
    Sie öffnete vorsichtig ein Auge, sah, dass sie wieder in der Horizontale waren und dass der Wagen geschmeidig über eine sechsspurige Zufahrtsstraße in Richtung City glitt. Stirnrunzelnd suchte sie auf dem schimmernden Armaturenbrett nach dem Navigationssystem.
    »Es wird durch Sprache aktiviert, Eve. Stell den Computer an und nenn ihm das von dir gewünschte Ziel.«
    »Das war mir klar«, schnauzte sie ihn an. »Ich habe mir lediglich alles angesehen. Schließlich hätte ich gerne ein ungefähres Bild des Orts, an dem wir beide sterben, wenn du dieses Spielzeug gegen irgendeine Mauer krachen lässt.«
    »Der Stargrazer 5000X verfügt über jede Menge Sicherheitssysteme«, erklärte er ihr milde. »Da ich ihn mit entworfen habe, kenne ich mich genauestens damit aus.«
    »Hätte ich mir denken sollen. Computer an.«
    Computer in Betrieb. Was kann ich für Sie tun?
    Da dies dieselbe rauchige Frauenstimme wie auf ihrem Computer zu Hause war, fragte Eve mit vorwurfsvoller Stimme: »Wer zum Teufel ist diese Person?«
    »Du erkennst sie wirklich nicht, oder?«
    »Sollte ich sie denn erkennen?«
    »Das ist deine eigene Stimme, Liebling. So klingst du nach dem Sex.«
    »Du Blödmann.«
    Wieder lachte er belustigt auf. »Jetzt nenn endlich dein Ziel, Lieutenant, sonst enden wir am Schluss in Michigan.«
    »Das ist nicht meine Stimme«, murmelte sie ohne große Überzeugung und las die Adresse von einem Zettel ab.
    Sofort erschien auf der Windschutzscheibe eine holographische Karte, auf der der direkte Weg in blinkendem Rot angegeben war.
    »Ist das nicht praktisch?«, meinte Roarke. »Genau hier ist unsere Abfahrt.«
    Der blitzartige Rechtsschwenk bei einer Geschwindigkeit von über hundertfünfunddreißig Stundenkilometern drückte Eve heftig gegen ihren Sitz. Dafür würde sie ihm später richtig wehtun, schwor sie sich, als er die Abfahrt hinunterschoss. Richtig, richtig wehtun.
    Falls sie lange genug lebten, dass es dieses Später noch für sie beide gab.
    Wilson McRae lebte in einem ordentlichen weißen Haus in einer Reihe ordentlicher weißer Häuser inmitten daumengroßer Gärten. Sämtliche Einfahrten wirkten wie frisch geteert, und obgleich das Gras, weil Winter war, ein wenig gelblich wirkte, war es ordentlich gemäht und wies nirgendwo eine Spur von Unkraut auf.
    Die Straße verlief wie mit dem Lineal gezogen zwischen jungen, alle vier Meter gepflanzten Ahornbäumen hindurch.
    »Das ist wie etwas aus einem Horrorvideo«, entfuhr es Eve.
    »Liebling, du bist eben durch und durch eine Städterin.«
    »Nein, wirklich. Weißt du, es gab da diesen Film, in dem Aliens unbemerkt in die Welt eingedrungen sind und die Menschen in Zombies verwandelt haben. Die Leute haben sich alle gleich gekleidet, alle gleich bewegt, haben alle stets zur selben Zeit das gleiche Zeug gegessen.«
    Während ihr Gatte sie belustigt ansah, blickte sie argwöhnisch von Haus zu Haus. »Weißt du, irgendwie erinnern diese Dinger mich an… Bienenkörbe. Erwartest du nicht auch, dass alle diese Türen genau gleichzeitig aufgehen und dass lauter Leute, die identisch aussehen, aus diesen völlig gleichen Häusern kommen?«
    Er lehnte sich in seinem schicken Wagen zurück und meinte: »Eve, du machst mir wirklich Angst.«
    »Siehst du?« Lachend stieg sie auf ihrer Seite aus. »Wenn du mich fragst, ist dies ein unheimlicher Ort. Ich wette, dass du nicht mal merkst, wenn du in einen Zombie verwandelst wirst.«
    »Wahrscheinlich nicht. Nach dir, meine Liebe.«
    Sie kicherte und ging, ohne sich deshalb idiotisch vorzukommen, händchenhaltend mit ihm durch die wie mit dem Lineal gezogene Einfahrt zu der weiß gestrichenen Tür. »Ich habe ihn durchleuchtet, und es ist nichts dabei herausgekommen, was mich darauf schließen lassen würde, dass er nicht in Ordnung ist. Seit acht Jahren verheiratet, ein Kind, das zweite unterwegs. Das Haus ist noch nicht abbezahlt, die Raten jedoch können sie von seinem Einkommen ohne Probleme abbezahlen. Ich konnte keinen plötzlichen Geldsegen oder irgendein Anzeichen dafür, dass er geschmiert wurde, entdecken.«
    »Du gehst also davon aus, dass er sauber ist.«
    »Ich muss hoffen, dass er sauber ist, und mir freiwillig weiterhilft. Schließlich bin ich nicht offiziell dazu befugt, ihn zu befragen«, fügte sie hinzu. »Er braucht also nicht mit mir zu reden.

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