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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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sie wusste, welche Reaktion von ihr erwartet wurde, und erklärte: »Sie haben Recht, ein Prachtkerl.«
    »Sie haben gesagt, er käme als Erster an die Reihe.«
    Eves Finger schlossen sich fester um den Rahmen, und sie stellte ihn vorsichtig zurück auf den Tisch. »Sie haben Sie kontaktiert?«
    »Haben einen verdammten Droiden auf mich angesetzt. Hat mich überrascht und ordentlich vermöbelt. Aber das war mir egal.« Er drehte sich zu ihr herum. »Ich habe ihm gesagt, dass er seinem Besitzer von mir ausrichten soll, er soll zur Hölle fahren. Ich habe meine Arbeit ordentlich gemacht, Dallas. Aber dann hat der Droide mir erklärt, was alles mit meiner Familie, meinem kleinen Jungen, meiner Frau, meinem ungeborenen Baby, passieren wird. Das hat mir eine Heidenangst gemacht. Also habe ich mir gedacht, ich schicke sie einfach eine Zeit lang von hier fort, mache meine Arbeit und bringe diese Schweine hinter Schloss und Riegel. Nur, dass dann mit einem Mal Fotos mit der Post zu mir nach Hause kamen, Fotos von Karen und Will, die vom Markt oder aus einem Spielzeugladen kommen, und wie sie im Garten meiner Mutter, wohin sie von mir geschickt worden waren, miteinander spielen. Auf einem der Bilder hält dieser verdammte Droide Will in seinen Armen. Hält ihn in seinen Armen«, erklärte er mit leiser, zornbebender Stimme. »Er hatte meinen Sohn! Auf dem beiliegenden Zettel stand, beim nächsten Mal würde ihm das Herz herausgeschnitten werden. Er ist gerade mal fünf Jahre alt.«
    Schwerfällig nahm er Platz und stützte seinen Kopf zwischen die Hände. »Manchmal darf die Arbeit erst an zweiter Stelle kommen.«
    Inzwischen wusste sie genau, wie es war zu lieben, und welche Todesangst man manchmal um den geliebten Menschen empfand. »Haben Sie Ihrem Vorgesetzten von der Sache erzählt?«
    »Ich habe mit niemandem darüber gesprochen. Die Sache nagt bereits seit Monaten an mir.« Er beugte sich vornüber und fuhr sich mit den Fingern durch das kurz geschnittene Haar. »Nachts arbeite ich als privater Wachmann, und die Hälfte des Tages bringe ich in meinem idiotischen Arbeitskeller mit dem Bau von Vogelhäusern zu. Langsam, aber sicher macht mich das verrückt.«
    Eve setzte sich neben ihn und bat mit ruhiger Stimme: »Helfen Sie mir, diese Kerle zu schnappen. Helfen Sie mir, sie hinter Gitter zu bringen, damit Ihre Familie wieder völlig sicher vor ihnen ist.«
    »Ich kann nie mehr zur Polizei zurück.« Er ließ die Hände sinken. »Ich kann nie mehr meine alte Arbeit machen. Denn ich kann nicht sicher sein, wie groß die Macht dieser Leute ist.«
    »Nichts, was Sie mir sagen, wird in einem offiziellen oder inoffiziellen Bericht Verwendung finden. Erzählen Sie mir von dem Droiden, geben Sie mir eine Beschreibung von dem Ding.«
    »Verdammt.« Er rieb sich die Augen. Seit Wochen hatte er aus lauter Angst nichts unternommen. »Einen Meter fünfundachtzig, fünfundneunzig Kilo. Weiß, braune Haare, braune Augen. Kantiges Gesicht. Eindeutig eins der besseren Modelle. Guter Kämpfer.«
    »Ich habe seinen Bruder kennen gelernt«, erklärte sie mit einem schmalen Lächeln. »Welche Knöpfe haben Sie gedrückt, als die Drohungen anfingen?«
    »Ich hatte etwas von dem Schleim am Schwarzmarkt abgetragen, aber die Spur führte ins Leere. Nichts, was ich über das Opfer in Erfahrung hatte bringen können, deutete auf eine persönliche Beziehung zwischen ihm und seinem Mörder hin. Eine Zeit lang habe ich mich im Kreis bewegt, aber immer wieder kam ich auf die Vorgehensweise des Täters zurück. Eine verdammt saubere Arbeit, richtig?«
    »Ja, eine sehr saubere und ordentliche Arbeit.«
    »Ein paar Blocks vom Tatort entfernt gibt es eine freie Klinik, in der das Opfer ein paarmal behandelt worden ist. Ich habe die Ärzte dort verhört und überprüft. Auch das hat nirgends hingeführt. Nur hatte ich irgendwie das Gefühl, dort auf der richtigen Spur zu sein«, fügte er hinzu und schien sich, als Eve nickte, ein wenig zu entspannen.
    »Also habe ich mich näher mit dieser Spur befasst, habe andere Gesundheitszentren ausfindig gemacht, die dort arbeitenden Chirurgen überprüft. Ich fing an, mich auch an der Nordick-Klinik umzusehen, und das Nächste, was passierte, war, dass mein Boss mich zu sich ruft und sagt, das Arschloch Waylan behaupte, die Leute dort würden von mir belästigt, in die Enge getrieben und was weiß ich sonst noch alles, und verlange, dass wir den Medizinern etwas mehr Respekt entgegenbringen.

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