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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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nächsten Tagen von jeglichem Verdacht befreit.«
    Das schwache Lächeln, zu dem sie sich bisher gezwungen hatte, schwand. »Ohne diese Tests werde ich nie wieder völlig sauber sein.«
    »Bleib bloß bei Level eins. Sie können dich nicht zwingen, weiter zu gehen.«
    Sie sah ihn starr an. »Ich werde erst dann von jeglichem Verdacht befreit sein, wenn ich den Weg bis zum Ende gehe. Das weißt du nur zu gut.«
    » Gottverdammt.«
    »Ich komme damit zurecht.« Roarke drängte zur Eile, und abschließend meinte sie zu Feeney: »Das gehört halt zur Routine, und Mira ist die beste Begleitung, die es dabei gibt.«
    »Das stimmt.« Trotzdem hatte er ein ungutes Gefühl, als er sich seinen Mantel schnappte und erklärte: »Auf geht’s, Leute. Wir werden uns wieder bei dir melden, Dallas. Und du kannst uns alle jederzeit auf unseren Privathandys erreichen.«
    »Ich werde mich mit euch in Verbindung setzen, sobald ich etwas weiß.«
    »Madam.« Peabody wandte sich an Eve, trat von einem Bein aufs andere, murmelte: »Verdammt« und nahm sie eilig in den Arm.
    »Peabody, dies ist wohl kaum der rechte Zeitpunkt, um rührselig zu werden. Reißen Sie sich zusammen.«
    »Wenn Rosswell was mit der Sache zu tun hat, reiße ich ihm dafür den Arsch auf.«
    Eve erwiderte die unbeholfene Umarmung und trat dann einen Schritt zurück. »So ist’s richtig. Und jetzt haut endlich von hier ab. Ich habe noch alle Hände voll zu tun.«
    »Mich hat niemand in den Arm genommen«, beschwerte sich McNab, als sie den Raum verließen, und Eve prustete kurz.
    »Tja.« Sie wurde wieder ernst und wandte sich an Roarke. »Sieht aus, als hätten wir endlich einen Plan.«
    Er musterte sie scharf. »Mir war bisher nicht bewusst, dass es bei diesem Test verschiedene Stufen gibt.«
    »Das ist keine große Sache.«
    »Feeney sieht das offensichtlich anders.«
    »Feeney ist ein Mensch, der sich ständig über alles Sorgen macht«, erwiderte sie schulterzuckend. Doch als sie sich zum Gehen wenden wollte, hielt Roarke sie am Arm zurück.
    »Wie schlimm kann diese Überprüfung werden?«
    »Es ist nicht gerade ein Spaziergang, okay? Aber ich krieg das schon hin. Nur darf ich jetzt nicht daran denken, denn dann würde ich von anderen Dingen abgelenkt. Wie zum Beispiel der Frage, wie schnell dein toller Flieger uns nach Chicago bringen kann.«
    Morgen, dachte er, morgen würden sie darüber reden. Im Augenblick jedoch schenkte er ihr das Lächeln, das sie so dringend brauchte, und fragte vergnügt: »Wie schnell schaffst du es zu packen?«

17
    D ie Sonne hing schon tief im Westen und warf lange dunkle Schatten auf Chicagos zerklüftete Skyline sowie ein paar letzte helle, tanzende Strahlen auf den ausgedehnten See.
    Sollte sie sich an den See erinnern?, überlegte Eve.
    War sie hier geboren oder hatte sie nur ein paar Nächte in dem kalten Zimmer mit der zerbrochenen Scheibe auf der Durchreise durch diese Stadt verbracht? Wenn sie jetzt noch einmal in demselben Zimmer stehen könnte, was würde sie empfinden? Welche Bilder gingen ihr dann durch den Kopf? Hätte sie den Mut, sich diese Bilder anzusehen?
    »Du bist kein Kind mehr.« Roarke ergriff zärtlich ihre Hand, als die Maschine ihren sanften Sinkflug in Richtung des Chicagoer Flughafens begann. »Du bist nicht mehr hilflos, und du bist nicht mehr allein.«
    Trotzdem konzentrierte sie sich weiter darauf, ruhig und gleichmäßig zu atmen. »Es ist nicht immer angenehm zu wissen, dass du praktisch meine Gedanken lesen kannst.«
    »Das ist für mich auch nicht immer einfach. Aber noch weniger gefällt mir, wenn du dir Sorgen machst und versuchst, das vor mir zu verstecken.«
    »Ich versuche überhaupt nicht, etwas vor dir zu verstecken. Ich versuche lediglich mit den Dingen zurechtzukommen, die ich momentan empfinde.« Da sich ihr Magen bei jeder Landung leicht verknotete, wandte sie den Blick vom Fenster ab. »Allerdings bin ich nicht auf einer persönlichen Odyssee hier, Roarke. Ich will Informationen zu einem Fall bekommen. Das ist das Allerwichtigste.«
    »Trotzdem machst du dir auch über deine Vergangenheit Gedanken.«
    »Das stimmt.« Sie blickte auf ihre verschränkten Hände. Es gab so vieles, was sie beide voneinander hätte trennen sollen, überlegte sie. Wie kam es, dass das nicht der Fall war? Dass nichts jemals einen Keil zwischen sie beide trieb? »Als du im letzten Herbst nach Irland geflogen bist, hattest du dort ebenfalls persönliche Probleme, denen du dich stellen musstest. Aber du hast

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