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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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aus und starrte hinauf zu den Fenstern. Einige waren gesprungen, und sie alle waren hinter billigen schwarzen Sichtblenden versteckt. »Sie sind einander viel zu ähnlich«, sagte sie mit leiser Stimme. »Alle diese Orte sind einander viel zu ähnlich. Ich kann wirklich nicht sagen, ob das hier war.«
    »Willst du reingehen?«
    »Ich weiß nicht.« Während sie sich mit der Hand übers Gesicht und dann durch die Haare fuhr, trat ein schlaksiger Kerl mit gierigen Augen aus dem Dunkel auf sie zu.
    »Sucht ihr irgendwelche Action? Wollt ihr was zum Munterwerden? Für ein paar Kröten kriegt ihr alles von mir, was ihr braucht. Erstklassiges Zeug, Ecstasy, Zoner. Als Mischung oder pur.«
    Eve sah ihn flüchtig an. »Hau ab, wenn ich dir nicht die Augen aus dem Kopf drehen und sie dir zu fressen geben soll.«
    »He, Alte, das hier ist mein Gebiet, also guck, dass du dich anständig benimmst.« Wegen des Wagens hielt er sie für naive, wohlhabende Touristen, weshalb er sein Taschenmesser zückte, grinsend mit der todbringenden Klinge auf sie zeigte und erklärte: »Und jetzt rückt schön brav eure Brieftaschen, den Schmuck und all die anderen hübschen Kleinigkeiten raus. Dann sind wir beide quitt.«
    Sie überlegte, ob sie ihm die Zähne eintreten oder ihn besser einem Paar Streifenpolizisten übergeben sollte, Roarke jedoch hielt sich erst gar nicht mit derartigen Erwägungen auf. Mit zusammengepressten Lippen konnte Eve verfolgen, wie er seine Faust so schnell nach vorne sausen ließ, dass das Messer klirrend auf den Gehweg krachte, und bevor sie auch nur blinzeln konnte, den Kerl am Kragen seiner Jacke fünf Zentimeter über dem Boden zappeln ließ.
    »Ich glaube, du hast Alte zu meiner Frau gesagt.«
    Die einzige Antwort war ein ersticktes Keuchen, mit der der Typ wie eine gestrandete Forelle mühselig nach Luft rang. Kopfschüttelnd machte Eve einen Schritt nach vorn, bückte sich nach dem Messer und klappte es ordentlich wieder zu.
    »Nun«, fuhr Roarke mit ruhiger, erstaunlich sanfter Stimme fort. »Wenn ich dir die Augen aus dem Kopf quellen lasse, esse ich sie selber. Und wenn ich dich, sagen wir, fünf Sekunden, nachdem ich deinen knochigen Hintern auf die Straße habe fallen lassen, noch irgendwo hier in der Nähe sehe, kriege ich garantiert einen Riesenappetit.«
    Er bleckte seine Zähne und ließ den Dealer auf den Gehweg krachen. Der rappelte sich hastig auf und hinkte, so schnell er es vermochte, davon.
    »So.« Roarke klopfte sich den Staub von seinen Händen. »Wo waren wir stehen geblieben?«
    »Der Satz, dass du seine Augen essen würdest, hat mir echt gut gefallen. Den muss ich mir merken.« Sie steckte das Messer in die Tasche und hielt es dort umfasst. »Also, gehen wir rein.«
    Im Foyer des Hauses brannte eine schwache, gelbe Birne, und der einzelne, stämmige Droide, der hinter der verschmierten Scheibe der Pförtnerloge hockte, zeigte wortlos mit dem Daumen auf die Preistafel in seinem Rücken, als er sie kommen sah.
    Für einen Dollar pro Minute bekam man einen Raum mit einem Bett, für zwei sogar einen mit Toilette.
    »Dritter Stock«, erklärte Eve. »Das Eckzimmer nach Osten.«
    »Ihr kriegt den Raum, den ich euch gebe.«
    »Dritter Stock«, wiederholte sie mit ruhiger Stimme. »Das Eckzimmer nach Osten.«
    Sein Blick fiel auf den Hundertdollarchip, den Roarke beinahe beiläufig hervorgezogen hatte, und mit einem: »Ach, im Grund ist es mir scheißegal«, nahm er einen Schlüssel aus einem Regal hinter sich, strich den Kreditchip ein und warf ihnen den Schlüssel auf den Tisch. »Fünfzig Minuten. Wenn ihr überzieht, wird der Preis verdoppelt.«
    Eve nahm den Schlüssel zu Zimmer 3C und stellte erleichtert fest, dass ihre Hand ruhig geblieben war. Dann stiegen sie zu Fuß bis in den dritten Stock.
    Der Weg war ihr fremd und zugleich schmerzlich vertraut. Die enge Treppe, die schmutzigen Wände, die Geräusche von Sex und Elend, die man durch sie hindurch, auch wenn man es nicht wollte, unweigerlich vernahm. Der Wind, der heulend gegen das Gebäude schlug, und die widerliche Kälte, die durch die Risse in den Fenstern eindrang und sie erstarren ließ.
    Die abgestandene Luft roch nach altem Schweiß und Sex. Das Laken auf dem an die Wand gerückten Bett zeigte Spuren von beidem sowie rostrote Flecken eingetrockneten Bluts.
    Mit zugeschnürter Kehle trat sie durch die Tür. Roarke machte hinter ihnen zu und blieb dann schweigend stehen.
    Ein einziges Fenster mit einem langen Sprung. Doch davon

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