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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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führte sie ihn den Korridor hinunter und erklärte: »In dem Büro gibt es keine Fenster. Wir können also die Deckenlampe nehmen. Sie wird manuell ein- und ausgeschaltet.« Sie betätigte den Schalter und sah sich, als es hell wurde, blinzelnd in dem Zimmer um.
    Ein schneller Blick verriet, dass die Spurensicherung ihr Werk verrichtet und das übliche Chaos hinterlassen hatte. Sämtliche Oberflächen wiesen eine dicke, klebrige Staubschicht auf.
    »Sie haben bereits Fingerabdrücke sowie Proben von Fasern, Haaren, Blut und möglicherweise auch anderen Flüssigkeiten mitgenommen. Was ihnen nicht viel nützen wird. Hier in diesem Zimmer gehen täglich wer weiß wie viele Leute aus und ein. Selbst wenn sie die Beweismittel längst eingesammelt haben, will ich allerdings nichts berühren, was ich nicht unbedingt berühren muss.«
    »Das, wonach du suchst, ist sicher im Computer.«
    »Ja, oder auf einer Diskette, falls Louise es schon gefunden hatte. Kümmere du dich um die Kiste, und ich sehe die Disketten durch.«
    Während Roarke sich setzte und problemlos das Passwort des Computers knackte, ging Eve die in einem Regal gestapelten Disketten nacheinander durch. Jede war mit dem Namen eines Patienten oder einer Patientin versehen. Die Diskette Spindler fehlte.
    Stirnrunzelnd suchte sie weiter. Als Nächstes kamen Informationen über Krankheiten, Verletzungen, irgendwelchen allgemeinen medizinischen Kram, und sie wollte schon an anderer Stelle weitersuchen, als sie plötzlich mit zusammengekniffenen Augen die Aufschrift auf einer Diskette las.
    Sie war schlicht mit »Das Dallas-Syndrom« etikettiert.
    »Ich wusste, dass sie schlau ist.« Eve nahm die Diskette in die Hand. »Wirklich clever. Hier, ich hab’s.«
    »Ich bin noch nicht fertig mit Spielen.«
    »Schieb das Ding mal in den Kasten«, begann sie und hob Roarkes piepsendes Handy an ihr Ohr. »Video aus. Dallas.«
    »Lieutenant, hier ist Peabody. Louise ist aus dem Koma erwacht und hat nach Ihnen gefragt. Wir können Sie in ihr Zimmer schmuggeln, aber Sie müssen sich beeilen.«
    »Bin schon unterwegs.«
    »Nehmen Sie die Osttreppe. Ich bringe Sie dann rein.«
    »Fahr die Kiste wieder runter.« Eve schob das Handy zurück in ihre Tasche. »Wir müssen los.«
    »Schon erledigt. Dieses Mal fahre ich.«
    Was durchaus von Vorteil war. Eve klammerte sich mit gebleckten Zähnen auf dem Beifahrersitz fest. Sie stand in dem Ruf, eine gute, ja manchmal sogar kühne Fahrerin zu sein, im Vergleich zu Roarke jedoch benahm sie sich hinter dem Steuer wie eine übervorsichtige Mutter, die nur ab und zu mal ihre lieben Kleinen in den Kindergarten fuhr.
    Sie begnügte sich mit einem leisen Zischen, als er mit quietschenden Reifen in die Garage des Gesundheitszentrums schoss, sprang wortlos aus dem Wagen und rannte die Osttreppe hinauf.
    Die treue Peabody stand bereits in der Tür. » Waverly wird in ein paar Minuten wieder da sein. Geben Sie mir nur die Zeit, den Beamten vor der Tür zum Kaffeetrinken zu schicken. Feeney ist schon bei ihr, aber sie sagt, dass sie nur mit Ihnen reden will.«
    »Wie steht es um sie?«
    »Keine Ahnung. Uns sagen sie so gut wie nichts.« Dann schaute sie Roarke an. »Sie kann ich leider nicht mit reinlassen.«
    »Ich werde draußen warten.«
    »Ich beeile mich«, versprach Peabody Eve. »Achten Sie auf mein Zeichen.«
    Damit marschierte sie davon.
    Eve trat geschmeidig ans Ende des Korridors, schob sich weit genug nach vorn, um die Tür von Louises Zimmer sehen zu können, und verfolgte, wie Peabody zur Betonung ihrer Autorität die Schultern straffte, auf ihre Uhr sah und zum Zeichen, dass sie die Wache übernehmen würde, mit dem Daumen Richtung Kaffeeecke wies. Ohne zu zögern eilte ihr Kollege den Gang hinunter zu Kaffee, Essen und vor allem einer Sitzgelegenheit.
    »Wird nicht lange dauern«, versprach Eve und huschte durch die von Peabody aufgehaltene Tür.
    Der Raum war größer als erwartet, und das Licht war angenehm gedämpft. Feeney nickte, trat ans Fenster und zog, damit niemand hereinsehen konnte, die Jalousien zu.
    Louise lehnte ermattet in den Kissen. Der Verband um ihren Kopf war nicht weißer als ihre eingefallenen Wangen, und unzählige Leitungen und Schläuche verliefen zwischen ihrem Körper, diversen summenden Geräten und einer Reihe von Monitoren, auf denen man zahllose Lichter blinken sah.
    Als Eve behutsam an ihr Bett trat, öffnete sie mühsam ihre glasigen Augen und sah die Besucherin mit einem matten Lächeln an.
    »Die

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