Der Tod ist mein
wenn ich erneut anfangen sollte, mich zu bemitleiden, hau mir einfach eine rein.«
»Es macht mir doch immer wieder Freude, meine Frau zu schlagen.« Er nahm zärtlich ihre Hand und zog sie die Treppe hinauf in Richtung des Computerraums. »Am besten benutzen wir die nicht registrierten Geräte. Einen der Computer habe ich bereits auf möglicherweise im Labor versteckte Forschungsberichte angesetzt. Eventuell hat er ja inzwischen was gefunden.«
»Außerdem habe ich noch die Diskette, die Louise kopiert hat. Ich habe sie Feeney nicht gegeben.« Während er den Code der Tür eingab, blieb sie abwartend stehen. »Er hat mich nicht darum gebeten.«
»Du hast deine Freunde wirklich gut gewählt. Ah, er ist nach wie vor an der Arbeit.« Er blickte auf die Konsole und lächelte vergnügt, als er die bisherigen Ergebnisse der Überprüfung des Drake’schen Forschungslabors sah. »Es sieht ganz so aus, als hätten wir etwas gefunden. Ein paar durchaus interessante Megabytes nicht registrierter, nicht näher benannter Dateien. Die muss ich mir genauer ansehen. Sicher . hat er die Berichte genau wie seinen eigenen Terminkalender sorgfältig geschützt, aber inzwischen weiß ich, wie dieser Mistkerl tickt.«
»Kannst du die hier gleichzeitig reinschieben?« Sie reichte ihm die Diskette und runzelte die Stirn. »Dann brauche ich noch alle Informationen über Friend und schätze, dafür willst du einen Kaffee.«
»Eigentlich lieber einen Brandy. Danke.«
Sie rollte mit den Augen, lief jedoch gehorsam los, um das Getränk zu holen. »Weißt du, wenn du ein paar Droiden kaufen würdest, statt alles diesem verkniffenen Schnösel Summerset zu überlassen… «
»Du bist gefährlich nahe dran zu schmollen.«
Sie presste die Lippen aufeinander, schenkte ihm einen Brandy ein, bestellte für sich selbst einen Kaffee und baute sich, ihm den Rücken zugewandt, vor den Wandbildschirmen auf.
Als Erstes studierte sie die Daten zu dem Tod von Westley Friend. Es hatte keinen Abschiedsbrief gegeben. Seiner Familie und seinen engsten Freunden nach war er in den letzten Tagen seines Lebens deprimiert, geistesabwesend und gereizt gewesen. Sie hatten angenommen, dass der Arbeitsstress – die zahllosen Vorlesungen, die er hatte halten, der ganze Medienrummel, den er hatte über sich ergehen lassen, und die Werbung, die er für NewLife-Produkte hatte betreiben müssen – der Grund dafür gewesen war.
Man hatte ihn tot am Schreibtisch in seinem Büro in der Nordick-Klinik aufgefunden, die Spritze direkt neben sich auf dem Boden.
Barbiturate, dachte sie und kniff die Augen zusammen. Dieselbe Methode wie bei Wo.
An Zufälle hatte sie noch nie geglaubt. Aber es gab stets irgendeine Routine, meistens folgten die Dinge irgendeinem Muster.
Zum Zeitpunkt seines Todes, las sie weiter, hatte er ein Team berühmter Ärzte und Forscher bei einem Geheimprojekt geleitet.
Mit grimmiger Befriedigung bemerkte sie, dass Cagneys, Wos und Vanderhavens Namen auf der Liste standen.
Es gab eindeutig ein Muster, dachte sie. Es gab eine Verschwörung.
Nur, was war das für ein Geheimprojekt gewesen, und warum war Friend deshalb gestorben?
»Es stecken wirklich jede Menge Leute in dieser Sache drin«, murmelte sie. »Sie wurde offenbar von langer Hand geplant, und sie alle haben irgendwie damit zu tun.«
Sie wandte sich an Roarke. »Nicht gerade leicht, einen Killer zu finden, wenn er sich unter zahlreichen Leuten versteckt. Wie viele von ihnen haben direkt was mit der Sache zu tun oder haben zumindest was davon gewusst und nur so getan, als bekämen sie nichts mit? Die Reihen sind eindeutig fest geschlossen.« Sie schüttelte den Kopf. »Und es wird nicht bei den Ärzten enden. Bestimmt sind auch Polizisten, Politiker, Beamte, Investoren involviert.«
»Da hast du sicher Recht. Aber es hilft dir nicht weiter, wenn du diese Sache allzu persönlich nimmst.«
»Anders kann ich sie nicht nehmen.« Sie lehnte sich rücklings gegen seinen Schreibtisch. »Jetzt brauche ich die Diskette von Louise.«
Sofort ertönte Louises wohlklingende Stimme. »Dallas, sieht aus, als schuldeten Sie mir fünfhundert Riesen. Ich kann nicht behaupten, dass ich sicher wüsste, was… «
»Könntest du bitte auf leise stellen?« Roarke griff nach seinem Brandy und hämmerte weiter mit der anderen Hand auf die Tasten seines Keyboards ein. »Das lenkt mit zu sehr ab.«
Zähneknirschend kam Eve seiner Bitte nach. Es muss endlich aufhören, dachte sie erbost, dass er mir ständig
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