Der Tod ist mein
und Glas hinauf, ließ den Wagen in der Hoffnung, der blöde Summerset könnte sich eine bissige Bemerkung nicht verkneifen, direkt vor der Eingangstreppe stehen, rannte die Stufen hinauf, öffnete die Tür und lauschte.
Für gewöhnlich benötigte Roarkes Butler nie mehr als zwei Sekunden, bevor er ins Foyer geglitten kam und sie mit einer herablassenden Äußerung unfreundlich in Empfang nahm. Heute hätte ihr das wunderbar gepasst.
Als weiter alles still blieb, bleckte sie frustriert die Zähne. Heute, dachte sie, lief einfach alles schief. Wie sollte sie bitte Dampf ablassen, wenn noch nicht einmal ihr Erzfeind als Sparringspartner zur Verfügung stand?
Allzu gerne hätte sie in dieser Minute irgendjemandem einen Kinnhaken verpasst.
Sie streifte die Lederjacke ab, warf sie, statt sie in den Schrank zu hängen, vorsätzlich über den Treppenpfosten, doch noch immer tauchte Summerset nicht auf.
Bastard, dachte sie angewidert und stapfte in den ersten Stock hinauf. Was zum Teufel sollte sie mit all dem aufgestauten Zorn bloß machen, wenn nicht mal der sich blicken ließ? Verdammt, sie hatte keine Lust auf eine Runde mit einem Droiden. Sie wollte menschlichen Kontakt. Himmel, gewaltsamen menschlichen Kontakt.
In der Absicht, sich schmollend unter die Dusche zu stellen, bevor sie mit der Arbeit weitermachte, stürmte sie ins Schlafzimmer. Und traf dort auf ihren Mann.
Argwöhnisch blinzelte sie ihn an. Offensichtlich war er selber gerade erst gekommen, denn statt sich sofort umzudrehen, hängte er gerade seine Anzugjacke ordentlich in seinen Teil des Schranks.
Dann wandte er sich zu ihr um, erkannte an ihren blitzenden Augen, dem geröteten Gesicht und ihrer aggressiven Haltung, wie ihre momentane Stimmung war, schloss sorgfältig die Schranktür und sah sie lächelnd an. »Hallo, Liebling, und wie war dein Tag?«
»Beschissen. Wo ist Summerset?«
Mit hochgezogenen Brauen ging er auf sie zu. Ihr Zorn und ihre Frustration waren fast mit Händen greifbar. »Er hat heute Abend frei.«
»Super. Klasse.« Sie machte auf dem Absatz kehrt. »Einmal will ich diesen Blödmann treffen, und schon ist er nicht da.«
Roarke tauschte einen beziehungsvollen Blick mit dem auf dem Bett zusammengerollten Kater aus. Galahad verabscheute Gewalt, sprang auf den Boden und tappte lautlos durch die Tür.
Roarke fuhr sich mit der Zunge über die Zähne und fragte behutsam: »Kann ich etwas für dich tun?«
Sie wandte sich ihm wieder zu und funkelte ihn böse an. »Dein Gesicht gefällt mir, also will ich es in seinem Normalzustand belassen.«
»Da habe ich ja Glück«, murmelte er und verfolgte, wie sie durch das Zimmer marschierte, dem Sofa einen halbherzigen Tritt verpasste und dabei wütend mit sich selbst sprach. »Du wirkst ziemlich energiegeladen. Ich glaube, da kann ich dir helfen.«
»Wenn du damit sagen willst, dass ich ein verdammtes Beruhigungsmittel schlucken soll, lass dir gesagt sein… «
Weiter kam sie nicht, bevor sie plötzlich rücklings auf dem Bett lag. »Pass besser auf«, knirschte sie und bäumte sich zornig unter ihm auf. »Ich habe nämlich miserable Laune.«
»Das ist nicht zu übersehen.« Er packte ihre beiden Handgelenke und drückte sie mit seinem Gewicht auf die Matratze. »Das sollten wir ausnutzen, findest du nicht auch?«
»Ich werde es dich wissen lassen, wenn ich Sex will«, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen aus.
»Okay.« Während sie wütend zischte, neigte er den Kopf und biss sie zärtlich in den Hals. »Während ich darauf warte, werde ich mich einfach ein bisschen amüsieren. Wenn du wütend bist, schmeckst du so herrlich… reif.«
»Verdammt, Roarke.« Doch seine Zunge tat unglaubliche Dinge mit der Seite ihres Halses, sodass ihre durch den Zorn wachgerufene Energie langsam, aber sicher eine andere Richtung nahm. »Hör auf«, murmelte sie, doch als er ihre Brust umfasste, reckte sie sich ihm bereits entgegen.
»Gleich.« Sein Mund glitt über ihren Kiefer hinauf zu ihren Lippen, und als er sie leidenschaftlich, ja fast animalisch küsste, wurde durch ihren Zorn, ihre kaum verhohlene Gewaltbereitschaft und das gleichzeitig in ihr aufflammende Verlangen seine eigene Leidenschaft geweckt. Als er sich jedoch von ihr löste, bedachte er sie mit einem nichts sagenden Lächeln und erklärte: »Na gut, wenn du lieber deine Ruhe haben willst… «
Sie entriss ihm ihre Hände und packte ihn am Aufschlag seines Hemdes: »Zu spät, Kumpel. Jetzt will ich Sex.«
Grinsend
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