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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Beschwerde über Ihr Verhalten zu erfinden? Wo in aller Welt ist dieses Weib entsprungen?«
    Peabody zerrte ihren elektronischen Kalender aus der Tasche und klappte ihn zornig auf. »Ich werde diese Hexe suchen und ihr zeigen, wie sich eine Beschwerde anfühlt, wenn man sie direkt zwischen die Augen geschossen bekommt.«
    »Whitney meinte, Sie würden einen kühlen Kopf bewahren«, erklärte Eve ihr grinsend. »Ich bin wirklich froh zu sehen, dass unser Commander seine Leute gut kennt.« Als Peabody die Augen aus dem Kopf zu quellen drohten, prustete sie vergnügt. »Atmen Sie tief durch, Peabody, bevor etwas in Ihrem Innern explodiert. Wir werden diese Sache auf eine angemessene Art und Weise über die vorgeschriebenen Kanäle regeln.«
    »Und dann hauen wir der Zimtzicke so richtig einen rein.«
    »Sie sollen einen guten Einfluss auf mich haben.« Kopfschüttelnd setzte sich Eve an ihren Schreibtisch. »Sie müssen die Aufnahmen vom Fundort für Whitney kopieren und Ihren eigenen Bericht in dieser Sache schreiben. Halten Sie ihn möglichst kurz und einfach. Nur die Tatsachen. Wir werden unsere Stellungnahmen unabhängig voneinander schreiben. Ich verfasse eine Antwort auf diese idiotische Beschwerde, und wenn Sie wieder den kühlen Kopf besitzen, an den der tapfere Whitney glaubt, kramen Sie ihn bitte in aller Ruhe durch.«
    »Ich verstehe echt nicht, wie Sie diese Sache derart gelassen nehmen können.«
    »Glauben Sie mir, das tue ich gewiss nicht. Aber jetzt fangen wir am besten an.«
    Sie verfasste ihre Stellungnahme in kühlem, durch und durch professionellem Stil. Und gerade, als sie die letzten Sätze formulierte, wurde ihr die Liste, die sie von Cagney erbeten hatte, per E-Mail zugeschickt. Ohne auf die Kopfschmerzen zu achten, die wie grelle Blitze hinter ihren Augen zuckten, kopierte sie sämtliche den Fall betreffende Disketten, führte ein rationales, ruhiges, nur zweimal durch die Bezeichnung Hornochsen unterbrochenes Telefongespräch mit der technischen Abteilung und machte – schließlich war ihre Schicht jetzt offiziell vorbei – zur Abwechslung auf die Minute pünktlich Schluss.
    Auf dem Weg nach Hause jedoch brach sich der bisher mühsam unterdrückte Zorn auf Ellen Bowers Bahn. Sie hatte hart geschuftet, um eine gute Gesetzeshüterin zu sein. Sie hatte trainiert, studiert, beobachtet und bis zum Umfallen geschuftet, um die zu werden, die sie war.
    Ihr Dienstausweis besagte nicht nur, womit sie ihren Lebensunterhalt verdiente, sondern, wer sie war. Auf gewisse Weise hatte dieser Ausweis und das, wofür er stand, sie vor dem Untergang bewahrt.
    Alles, was sie noch aus den ersten Jahren ihres Lebens wusste, war, dass sie mit Schmerzen, Leid und Missbrauch angefüllt gewesen waren. Doch hatte sie sie überlebt, genau wie ihren Vater, der sie geschlagen, vergewaltigt und derart schwer geschädigt hatte, dass sie sich, als sie mit gebrochenen Gliedern blutend in einer dunklen Gasse aufgefunden worden war, nicht einmal hatte daran erinnern können, wie sie hieß.
    Schließlich war aus dem namenlosen Kind Eve Dallas geworden. Ein Sozialarbeiter hatte ihr den Namen ausgesucht, und sie hatte darum gekämpft, dass er für etwas stand. In ihrem Beruf als Polizistin war sie nicht länger hilflos und trat – was ihr noch mehr bedeutete – für andere hilflose Geschöpfe ein.
    Jedes Mal, wenn sie sich über einen Leichnam beugte, dachte sie daran, was es hieß, wenn man das Opfer war. Immer, wenn sie einen Fall zum Abschluss brachte, war es ein Sieg nicht nur für den Toten, sondern zugleich für ein namenloses kleines Kind.
    Und jetzt hatte eine jämmerliche, aufgeplusterte Leichensammlerin versucht, ihren Ruf als Polizistin zu beflecken. Für ein paar ihrer Kollegen wäre das bestimmt nichts weiter als ein leichtes Ärgernis. Bei ihr aber ging es viel tiefer, für sie war es ein schwerer, persönlicher Affront.
    Sie versuchte, sich dadurch aufzumuntern, dass sie überlegte, wie wunderbar es wäre, Bowers in einem direkten Faustkampf zu besiegen. Darauf zu lauschen, wie die Knochen dieser Ziege krachten, und sich am süßen Duft des ersten Blutes zu berauschen, das von ihrer Lippe oder ihren Brauen troff.
    Statt sie jedoch zu beruhigen, verstärkte diese Vorstellung ihren Zorn. Ihr waren die Hände gebunden. Selbst wenn es verdient war, drosch eine Polizistin nicht einfach nach Herzenslust auf eine untergebene Beamtin ein.
    Wütend preschte sie die elegant gewundene Einfahrt zu Roarkes Prachthaus aus Stein

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