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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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tätig im Drake, in der East-Side-Chirurgie und in der Nordick-Klinik in Chicago.«
    Eve ging die Informationen gründlich durch. »Ah, da sind auch eine Beschreibung und ein Bild. Sie ist einen Meter achtzig groß und ziemlich kräftig. Ein Betrunkener könnte sie im Dunkeln, vor allem, wenn sie einen langen Mantel anhatte, leicht für einen Mann gehalten haben. Was wissen wir sonst noch über diese Dr. Wo?«
    Der Computer reagierte sofort auf ihre Stimme und listete, während sie das ernste Gesicht der achtundfünfzigjährigen Frau mit den glatten, dunklen Haaren, den kühlen blauen Augen und dem spitzen Kinn auf sich wirken ließ, weitere Einzelheiten auf.
    Sie hatte eine hervorragende Ausbildung genossen und bekam nach beinahe dreißig Jahren als Organverpflanzerin ein mehr als anständiges jährliches Gehalt, besserte dieses jedoch noch durch den Vertrieb der Produkte von NewLife Organ Replacement Inc. einem Hersteller von künstlichen Organen, auf. Einem Unternehmen, das, wie Eve erfahren musste, ein Teil von Roarke Enterprises war.
    Sie war zweimal geschieden, einmal von einem Mann, einmal von einer Frau, und wurde seit sechs Jahren als allein lebend geführt. Sie hatte keine Kinder, ein leeres Strafregister und wurde bisher nur dreimal wegen ärztlicher Kunstfehler belangt.
    »Kennst du sie?«, wollte Eve von ihrem Gatten wissen.
    »Hmm. Nur sehr flüchtig. Kalt, ehrgeizig, sehr zielstrebig. Sie steht in dem Ruf, die Hände einer Göttin und das Hirn einer Maschine zu besitzen. Wie du siehst, war sie vor fünf Jahren Präsidentin des amerikanischen Medizinerverbandes AMA. Sie ist auf ihrem Gebiet sehr einflussreich.«
    »Sie sieht aus, als würde es ihr Spaß machen, Leute aufzuschneiden«, murmelte Eve beim Blick in das vollkommen reglose Gesicht.
    »Ich schätze, das tut es tatsächlich. Weshalb sollte sie es sonst seit über dreißig Jahren machen?«
    Eve zuckte mit den Schultern, rief die anderen Namen auf und ging nacheinander die Daten und Gesichter durch.
    »Wie viele dieser Leute kennst du?«
    »Alle«, antwortete Roarke. »Die meisten jedoch wie Wo nur flüchtig von irgendwelchen Festen. Glücklicherweise habe ich ihre Dienste noch nie in Anspruch nehmen müssen.«
    Und sein Instinkt war mindestens so gut wie seine Gesundheit, dachte Eve. »Wer ist der Mächtigste von ihnen?«
    »Die größte Macht haben wahrscheinlich Cagney, Wo und Waverly.«
    »Michael Waverly«, murmelte Eve und rief seine Daten noch mal auf. »Achtundvierzig, ledig, Chefchirurg im Drake und augenblicklich Präsident der AMA.« Sie studierte das elegante Gesicht mit den leuchtend grünen Augen und dem dichten, goldenen Haar.
    »Und wer ist der Arroganteste?«, wollte sie wissen.
    »Ich glaube, das ist eine Grundvoraussetzung für alle Menschen mit diesem Beruf. Aber wenn ich abstufen müsste, würde ich mich wieder für Wo und Waverly entscheiden sowie für Hans Vanderhaven – Leiter der Forschungsabteilung im Drake, ebenfalls im Bereich Organtransplantationen an den drei besten Gesundheitszentren unseres Landes tätig, mit guten Verbindungen ins Ausland. Er ist um die fünfundsechzig und zum vierten Mal verheiratet. Jede Frau ist mindestens zehn Jahre jünger als die Vorgängerin. Die jetzige ist ein ehemaliges Körperformungsmodell und kaum alt genug, um sich an Wahlen beteiligen zu dürfen.«
    »Klatsch und Tratsch sind mir egal«, erklärte Eve ihm brav, knickte jedoch sofort ein. »Was kannst du mir sonst noch über ihn erzählen?«
    »Seine Exfrauen hassen ihn bis aufs Blut. Die letzte hat sogar versucht, mit einer Nagelfeile eine spontane Operation bei ihm durchzuführen, als sie hinter seine Doktorspielchen mit dem Modell kam. Der Moralausschuss des AMA hat ihm ein bisschen mit erhobenem Zeigefinger gedroht, sonst aber nichts weiter unternommen.«
    »Diese Leute werde ich mir als Erste ansehen. Für das, was man mit Snooks gemacht hat, braucht man nicht nur Fähigkeiten, sondern dazu Arroganz und Einfluss.«
    »Du wirst bei deinen Ermittlungen sicher gegen jede Menge Mauern rennen, Eve«, warnte sie Roarke. »Sie werden zusammenhalten, damit nichts nach außen durchdringt.«
    »Hier geht es nicht nur um Mord, sondern auch um Verstümmelung und um Organdiebstahl.« Sie fuhr sich mit den Händen durch die Haare. »Wenn ich ihnen genug Feuer unter dem Hintern mache, geraten sie sicher in Bewegung. Wenn einer von diesen Typen etwas weiß, kriege ich es raus.«
    »Falls du dir die Leute erst noch aus der Nähe ansehen willst,

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