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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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liegt an meiner spritzigen Persönlichkeit und meinem grenzenlosen Witz. Dem kann einfach niemand widerstehen. Gott, was für ein Arschloch.« Sie nahm Platz und kämpfte gegen den abermals in ihr aufsteigenden Ärger an. »Ich werde die Klinik in der Canal Street unter die Lupe nehmen. Spindler hat sie in den letzten zwölf Jahren für den jährlichen Gesundheitscheck benutzt. Eventuell war ja auch Snooks ein paarmal dort. Irgendwo muss ich schließlich anfangen zu suchen. Peabody, Sie kommen mit.«
    Sie betrat den Fahrstuhl in Richtung der Garage, und schon rief Feeney sie auf ihrem Handy an. »Was hast du herausgefunden?«
    »McNab ist auf einen Junkie namens Jasper Mott gestoßen. Auch ihm wurde das Herz rausoperiert. Vor einem Vierteljahr.«
    »Vor einem Vierteljahr? Wer leitet die Ermittlungen? Was gibt es für Spuren?«
    »Es ist keine Sache der New Yorker Polizei, sondern der von Chicago.«
    »Was?« Sofort waren die Kälte und das Bild der gesprungenen Fensterscheibe wieder da.
    »Chicago«, wiederholte er und musterte sie mit zusammengekniffenen Augen. »Alles in Ordnung?«
    »Ja, ja.« Gleichzeitig jedoch starrte sie, als die Tür des Fahrstuhls aufging, dorthin, zu Peabody, die geduldig neben ihrem Fahrzeug stand. »Kannst du Peabody den Namen des ermittelnden Beamten und die erforderlichen Informationen geben? Dann kann sie die Kollegen in Chicago kontaktieren, damit die ihr eine Kopie der Akten schicken und ihr sagen, wie weit sie bisher gekommen sind.«
    »Sicher, kein Problem. Du solltest etwas essen, Mädchen. Du siehst irgendwie krank aus.«
    »Mir geht es gut. Sag McNab, dass er gute Arbeit geleistet hat und weitersuchen soll.«
    »Probleme, Madam?«
    »Nein.« Eve trat an ihren Wagen, öffnete die Tür und stieg ein. »Wir haben einen dritten Fall drüben in Chicago. Feeney wird Ihnen die Einzelheiten auf Ihr Handy schicken. Wenden Sie sich an den ermittelnden Beamten und an seinen Vorgesetzten, damit man Ihnen eine Kopie der Akten schickt. Und schicken Sie eine Durchschrift des Antrags an den Commander. Halten Sie sich an die Vorschriften, aber gucken Sie trotzdem, dass es schnell geht.«
    »Anders als manche anderen Polizisten«, erklärte ihre Assistentin, »kenne ich die Vorschriften genau. Wie kommt es, dass ein Idiot wie Rosswell es bis zum Detective bringt?«
    »Weil das Leben«, antwortete Eve voller Inbrunst, »manchmal einfach Scheiße ist.«
    Für die Patienten der Klinik in der Canal Street war das Leben ganz eindeutig Scheiße. Das Wartezimmer war mit Leidenden, mit Hoffnungslosen und mit Sterbenden gefüllt.
    Eine Frau mit einem eingeschlagenen Gesicht stillte einen Säugling, während ein Kleinkind vor ihr auf dem Boden hockte und heulend am Zipfel ihres Rockes zog. Jemand schluchzte hörbar vor sich hin. Ein halbes Dutzend Nutten saß mit glasigen Augen und sichtlich gelangweilt auf den verbogenen Plastikstühlen und wartete auf den vorgeschriebenen Gesundheitscheck, bevor die Arbeit noch am selben Abend weiterging.
    Eve bahnte sich einen Weg zur Dienst habenden Schwester, die hinter einem Schreibtisch saß und mit angestrengter Stimme sagte: »Tragen Sie Ihre Daten in das Formular ein. Vergessen Sie nicht die Nummer der Karte Ihrer Krankenkasse, Ihre Passnummer und Ihre momentane Adresse.«
    Zur Antwort hielt Eve ihren Dienstausweis gegen die verstärkte Scheibe. »Wer ist der Dienst habende Arzt?«
    Die grauen Augen der Schwester blickten gelangweilt auf den Ausweis. »Heute ist Dr. Dimatto an der Reihe. Sie behandelt gerade einen Patienten.«
    »Gibt es hinten ein Büro, einen Raum, in dem man sich ungestört unterhalten kann?«
    »Wenn Sie das Kabuff so nennen wollen.« Als Eve sie auffordernd ansah, öffnete die Schwester ärgerlich die Tür.
    Widerstrebend schlurfte sie vor ihr einen kurzen Gang hinunter, und als sie den Korridor betraten, sah Peabody noch einmal über ihre Schulter und erklärte leise: »Ich war noch nie an einem solchen Ort.«
    »Dann haben Sie Glück.« Eve hatte schon viel Zeit an Orten wie diesem zugebracht. Als Mündel des Staates hatte sie keinen Anspruch auf private Gesundheitsvorsorge oder einen Platz in einer teuren Privatklinik gehabt.
    Die Schwester winkte sie in die winzige Kammer, die von den Dienst habenden Ärzten als Büro verwendet wurde. Für mehr als zwei Stühle, einen Schreibtisch, der kaum größer als eine Umzugskiste war, und einen Computer, der noch schlimmer war als der, mit dem Eve auf der Wache kämpfte, war eindeutig kein

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