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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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halten nun mal zusammen«, murmelte Eve und lief zum Ausgang. Und genau dieser Zusammenhalt rief ernsthafte Sorge in ihr wach.
    »Okay, unser Kollege ist Anfang dreißig – und war erst seit acht Jahren im Dienst. Das heißt, dass er sich mit weniger als zehn Prozent der vollen Pension zufrieden gibt. Noch zwei Jahre länger und er hätte zumindest das Doppelte gekriegt.«
    »Er hat keine Behinderung, litt nicht unter geistiger Erschöpfung, ihm wurde nicht seitens der Verwaltung die Kündigung nahe gelegt?«
    »Davon ist mir nichts bekannt. Nach allem…« Als Peabody ins Freie trat, schlug der Wind ihr eisig ins Gesicht. »Nach allem«, wiederholte sie, »was ich herausgefunden habe, war er ein durchaus solider Polizist, hat sich hochgearbeitet und wäre in noch nicht mal einem Jahr befördert worden. Er hat ziemlich viele Fälle erfolgreich abgeschlossen, hatte eine makellose Akte und war in den letzten drei Jahren beim Morddezernat.«
    »Haben Sie auch irgendwelche persönlichen Daten? Eventuell gibt es eine Frau, die ihn bedrängt hat, mit der Arbeit aufzuhören, vielleicht lebt er gerade in Trennung, vielleicht hat er Geldprobleme, vielleicht trinkt er, nimmt Drogen oder spielt?«
    »An persönliche Daten kommt man noch schwerer heran. Diese Informationen muss ich offiziell beantragen, und dafür brauche ich einen guten Grund.«
    »Ich werde die Infos besorgen«, erklärte Eve, während sie sich hinter das Lenkrad ihres Wagens schwang. Sie dachte an Roarke, sein besonderes computertechnisches Talent und vor allem sein Privatbüro, das mit lauter nicht registrierten, illegalen Geräten und Programmen ausgestattet war. »Und wenn ich sie habe, fragen Sie mich besser nicht, wie ich daran gekommen bin.«
    »Woran?«, fragte Peabody sie erstaunt.
    »Genau. Wir machen jetzt kurz frei. Melden Sie das der Zentrale. Ich will nicht, dass unser nächster Halt irgendwo aufgezeichnet wird.«
    »Super. Heißt das, dass wir uns ein paar tolle Kerle suchen und schmutzigen, unpersönlichen Sex mit ihnen haben werden?«
    »Kriegen Sie davon nicht schon genug bei Charles?«
    Peabody fing leise an zu summen. »Tja, ich kann sagen, dass ich auf diesem Gebiet in letzter Zeit etwas entspannter bin. Zentrale«, sprach sie dann in ihr Handy. »Officer Delia Peabody erbittet im Auftrag von Lieutenant Eve Dallas eine kurze Arbeitspause.«
    »Antrag erhalten und genehmigt. Melden Sie sich bitte nachher wieder an.«
    »Als Erstes sollten wir uns von den tollen Kerlen«, begann Peabody fröhlich, »zum Essen einladen lassen.«
    »Ich lade Sie zum Essen ein, Peabody, aber Sex kriegen Sie von mir nicht. So, und jetzt lösen Sie sich gedanklich sowohl von Ihrem Magen als auch von Ihrem Unterleib und lassen sich von mir erzählen, was ich tun will.«
    Bis Eve den Wagen vor der Klinik in der Canal Street parkte, war Peabodys Miene wieder ernst. »Sie denken, dass es hier um mehr geht als um ein paar tote Obdachlose und Prostituierte.«
    »Ich denke, wir sollten zur Sicherheit sämtliche Akten noch einmal kopieren und über gewisse Bereiche unserer Ermittlungen Stillschweigen bewahren.«
    Sie entdeckte einen verschlafen dreinblickenden Penner, der vor der Tür der Klinik auf der Straße lungerte, und pikste ihn mit ihrem Zeigefinger an. »Hast du noch genügend Hirnzellen, um dir einen Zwanziger zu verdienen?«
    »Na klar.« Seine blutunterlaufenen Augen fingen an zu leuchten. »Was soll ich dafür machen?«
    »Wenn ich nachher wiederkomme und mein Wagen noch im selben Zustand ist wie jetzt, gehört die Kohle dir.«
    »Okay.« Er hockte sich mit seiner Flasche auf den Boden und nahm das Fahrzeug ins Visier.
    »Eben so gut hätten Sie ihm wie dem anderen Typen damit drohen können, ihm die Eier einzutreten«, meinte ihre Assistentin.
    »Weshalb sollte ich harmlose Mitbürger bedrohen?« Eve fegte durch die Tür der Klinik, merkte, dass das Wartezimmer genauso aussah wie bei ihrem vorherigen Besuch, und marschierte direkt hinüber zum Empfang.
    »Ich muss mit Dr. Dimatto sprechen.«
    Schwester Jan sah Eve beleidigt an. »Sie hat gerade einen Patienten.«
    »Ich werde auf sie warten, und zwar in demselben Raum wie letztes Mal. Sagen Sie ihr, es wird nicht lange dauern.«
    »Dr. Dimatto ist heute sehr beschäftigt.«
    »Seltsam, dann geht es ihr wie mir.« Mit hochgezogenen Brauen trat Eve vor die Sicherheitstür und starrte die Schwester wortlos an.
    Mit dem gleichen gereizten Seufzer wie beim ersten Mal erhob sie sich von ihrem Stuhl. Weshalb,

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