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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Einzelheiten dieses Verfahren zu erklären.«
    Instinktiv rückte sie einen weiteren Schritt nach vorn. »Sie dürfen meinem Mann nichts tun.« Sie ließ ihre Stimme zittern und verfolgte mit zusammengekniffenen Augen, wie der Droide die Waffe gerade weit genug zur Seite lenkte, um sie mit seiner freien Hand daran zu hindern, dass sie ihm direkt in den Arm fiel.
    Es dauerte den Bruchteil einer Sekunde.
    Sie schlug ihm mit dem Unterarm die Waffe aus der Hand, vertraute der Griffigkeit der Sohlen ihrer Stiefel, wirbelte herum und trat nach hinten aus. Die Wucht des Trittes brachte ihn ins Taumeln, jedoch nicht genug, um ihr die Zeit zu geben, ihre eigene Waffe aus dem Halfter zu ziehen.
    Der Schnee dämpfte den Sturz, als er ihr von hinten ein Bein wegzog und sie beinahe lautlos miteinander rangen. Dann aber schmeckte sie Blut und fluchte, als er eine Lücke in ihrer Deckung fand und eine Faust auf ihre Zähne krachen ließ.
    Während der Tritt in seine Leisten wirkungslos verpufft war, quollen ihm die Augen, als sie ihm den Ellenbogen auf die Kehle drückte, beinahe aus dem Kopf.
    »Anatomisch nicht ganz vollständig, oder?«, keuchte sie und rollte im Schnee mit ihm herum. »Ohne Eier hast du sicher weniger gekostet.« Sie biss die Zähne aufeinander, zog mühsam ihren Stunner unter dem dicken Kaschmirstoff hervor und presste ihn ihm an den Hals. »Und jetzt erzähl mir, wer so furchtbar sparsam war. Wer, zum Teufel, hat dich programmiert?«
    »Ich bin nicht befugt, diese Information preiszugeben.«
    Sie drückte ihm mit ihrer Waffe fast die Halsschlagader zu. »Das hier gibt dir die Erlaubnis.«
    »Falsche Daten«, erklärte er, und seine Augen begannen wild zu flackern. »Ich bin darauf programmiert, mich zu diesem Zeitpunkt zu zerstören. Bis zur Explosion sind es noch zehn Sekunden, neun… «
    »Himmel.« Sie rappelte sich auf und schlitterte in dem verzweifelten Bemühen, sich so weit wie möglich zu entfernen, haltlos über den Schnee. Kaum hörte sie »zwei, eins«, als sie sich beide Hände über den Kopf warf und mit einem Hechtsprung unsanft zu Boden ging.
    Die Detonation ließ beinahe ihre Trommelfelle platzen, etwas Heißes schoss direkt über sie hinweg, zum Glück jedoch wurde die Wucht der Explosion merklich durch den dicken Schnee gedämpft.
    Mühsam rappelte sie sich hoch und hinkte zum Kampfplatz zurück. Außer rußgeschwärztem, in den Flammen leise zischendem Schnee und ein paar verstreuten Teilen verbogenen Metalls und Plastiks war nichts mehr von dem Kerl zu sehen.
    »Verdammt, verdammt. Es ist noch nicht mal genug übrig, um es fürs Recycling aufzuheben.« Sie rieb sich die Augen und trottete zurück zu ihrem Wagen.
    Sie hatte sich den rechten Handrücken verbrannt, und als sie an sich herabsah, merkte sie, dass ein Großteil ihres neuen Handschuhs in das rohe, rote Fleisch eingeschmolzen war. Angewidert und ein wenig schwindlig riss sie ihn sich von den Fingern und warf ihn in den Schnee.
    Sie hatte wirklich Glück gehabt, sagte sie sich, während sie sich stöhnend hinters Steuer ihres Wagens sinken ließ. Beispielsweise hätten ihre Haare Feuer fangen können. Das hätte ihr tatsächlich noch gefehlt.
    Auf dem Weg nach Hause meldete sie den Zwischenfall pflichtschuldig auf dem Revier, und bis sie endlich heimkam, tat ihr jede Stelle ihres Körpers weh.
    »Lieutenant«, schimpfte Summerset, als er ihrer ansichtig wurde. »Was haben Sie denn schon wieder angestellt? Der Mantel ist total ruiniert. Sie hatten ihn nicht mal einen Monat.«
    »Er hätte mich eben nicht zwingen sollen, ihn zu tragen. Verdammt.« Sie riss sich den Mantel herunter, starrte wütend auf die Risse, Brandlöcher und Flecken, warf das Stück angewidert auf den Boden, machte sich daran, die Treppe zu erklimmen, und war kein bisschen überrascht, als Roarke ihr bereits im Korridor entgegenkam. »Er konnte sich kaum zügeln, dir zu sagen, dass ich den Mantel geliefert habe, nicht wahr?«
    »Er hat gesagt, du bist verletzt«, erklärte Roarke grimmig. »Wie schlimm ist es?«
    »Die Reste von dem anderen kann man mit der Pinzette von der Straße sammeln.«
    Seufzend zog er ein Taschentuch hervor. »Du blutest am Mund.«
    »Die Wunde ist wieder aufgegangen, als ich mit Summerset gestritten habe.« Statt mit dem angebotenen Taschentuch strich sie mit dem Handrücken über ihre aufgeplatzte Lippe. »Das mit dem Mantel tut mir Leid.«
    »Da er wahrscheinlich verhindert hat, dass noch andere Stellen deines Körpers aufgerissen

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