Der Tod ist mein
zu übertragen.«
»Wer in aller Welt ist Waylan?« Eve hüpfte erneut auf die Füße. »Was hat so ein Fettwanst von Politiker mit meinem Fall zu tun?«
»Der amerikanische Medizinerverband wird eifrig von Waylan unterstützt. Sein Sohn ist Arzt am Nordick Center in Chicago. Er glaubt, dass Ihre Ermittlungen und die daraus resultierenden Berichte an die Medien die Ärzteschaft in einem schlechten Licht erscheinen lassen und dass das eine allgemeine Panik zur Folge haben kann. Die AMA ist wegen dieser Sache sehr besorgt und bereit, den Mordfällen auf eigene Kosten von privater Seite nachgehen zu lassen.«
»Das glaube ich gerne, denn schließlich ist sonnenklar, dass einer von ihren eigenen Leuten durch die Gegend läuft und Leute umbringt. Aber das ist mein Fall, Commander, und ich habe die Absicht, ihn zu lösen.«
»Von jetzt an werden Sie wohl kaum noch Unterstützung von Seiten der Medizinergemeinde finden«, fuhr Whitney ungerührt fort. »Außerdem wird sicher ein gewisser politischer Druck auf die Abteilung ausgeübt werden, damit die Ermittlungen in eine andere Richtung gehen.«
Er gestattete es sich, fast unmerklich die Stirn zu kräuseln, hatte sich aber sofort wieder in der Gewalt. »Ich möchte, dass Sie diesen Fall so schnell wie möglich zu einem Abschluss bringen, ohne sich dabei von irgendwelchen persönlichen… Ärgernissen ablenken zu lassen. Deshalb bitte ich Sie darum, die Situation mit Bowers durch uns klären zu lassen.«
»Mir ist durchaus bewusst, welche Dinge für mich Vorrang haben müssen.«
»Gut. Solange ich nichts anderes sage, gilt für diesen Fall und alle damit verbundenen Informationen Geheimhaltungsstufe eins. Ich will nicht, dass irgendetwas an die Medien durchdringt. Sämtliche Daten, die mit dem Fall zu tun haben, dürfen immer nur an die Personen weitergegeben werden, die, um ihre Arbeit tun zu können, etwas davon wissen müssen, und ich möchte von allen Berichten eine vollständige Kopie.«
»Denken Sie, dass wir hier eine undichte Stelle haben?«
»Ich denke, dass sich East Washington allzu sehr für unsere Arbeit interessiert. Stellen Sie ein Team zusammen, sagen Sie den Leuten, ab heute gilt Code fünf.« Was hieß, ein Informationsverbot nicht nur gegenüber allen Medien, sondern gleichzeitig innerhalb der Polizei.
12
» D rüben in unserer eigenen Abteilung kann ich die Wahrscheinlichkeitsberechnung doppelt so schnell durchführen wie Sie an diesem alten Ding.«
»Sie sind aber nicht in Ihrer eigenen Abteilung, McNab.«
»Das brauchen Sie mir nicht zu sagen. Wenn Sie das Londoner Opfer umfänglich überprüft haben wollen, sollte besser ich das machen. Schließlich bin ich der elektronische Ermittler.«
»Und ich bin die Assistentin der Ermittlungsleiterin. Also sitzen Sie mir nicht derart im Nacken.«
»Sie riechen einfach toll, She-Body.«
»In spätestens fünf Sekunden werden Sie keine Nase mehr haben, mit der Sie riechen können.«
Eve stand vor der Tür ihres Büros und trommelte sich mit den Fäusten gegen beide Schläfen. Dies hier war ihre Mannschaft, und sie stritten miteinander wie zwei fünfjährige Kinder, wenn die Mutter mal nicht da war.
Gott stehe ihr bei.
Als sie den Raum betrat, zuckten die beiden, die einander wütend angeblitzt hatten, schuldbewusst zusammen, wandten sich ihr zu und bemühten sich um möglichst unschuldige Gesichter.
»Also, Kinder, die Pause ist vorbei. Gehen wir rüber ins Besprechungszimmer. Auf dem Weg dorthin werde ich auch Feeney einbestellen. Ich will, dass bis zum Ende unserer Schicht sämtliche Informationen über alle Fälle miteinander abgeglichen sind. Wir müssen diesen Bastard schnappen, bevor er seine Sammlung noch weiter vergrößern kann.«
Sie machte kehrt, marschierte aus dem Zimmer und McNab erklärte grinsend: »Mann, ich liebe es, für sie zu arbeiten. Glauben Sie, dass wir auch dieses Mal wieder bei ihr zu Hause Quartier beziehen werden? Roarke hat das beste Equipment, das es auf der Erde gibt.«
Schnaubend suchte Peabody Disketten und Ausdrucke zusammen. »Wir arbeiten dort, wo der Lieutenant sagt, dass wir arbeiten sollen.« Sie stand auf, stieß mit McNab zusammen, merkte, dass ihre Nervenenden bebten, und starrte giftig in seine vergnügten grünen Augen: »Sie sind mir im Weg.«
»Ich gebe mir auch stets die allergrößte Mühe, Ihnen im Weg zu sein. Und wie geht es Charlie?«
Sie zählte stumm bis zehn, ehe sie erklärte: »Charles geht es allerbestens, selbst wenn Sie das nichts
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