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Der Tod Kam Mit Der Post: Aus Der Geschichte Der BRD-Kripo

Der Tod Kam Mit Der Post: Aus Der Geschichte Der BRD-Kripo

Titel: Der Tod Kam Mit Der Post: Aus Der Geschichte Der BRD-Kripo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Feix
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Ungereimtheiten dieses Mordes herumrätselte, verfolgte 200 Kilometer weiter nördlich ein Mädchen aufmerksam die Presseberichte über den Tod der Verlegerwitwe. Ursula Winkler aus Trappenkamp bei Bad Segeberg in Schleswig-Holstein hatte nie etwas mit Frau Eckensberger zu tun gehabt, und doch glaubte sie ihren Mörder zu kennen. Am Freitag, dem 26. Oktober, gegen 22 Uhr, hatte ihr Freund, Volkmar Weilguny, sie angerufen und sein Kommen angesagt. Dreieinhalb Stunden später war er erschienen. Sie hatten eine vergnügte Nacht verbracht, wozu 5000 DM, die Weilguny seiner Freundin lieh, und eine Flasche „Black and White" wesentlich beizutragen vermochten. Es war eine kurze Nacht. Gegen sechs Uhr mußte ihr Freund schon wieder aus den Federn. Er hatte, wie er ihr anvertraute, in Braunschweig „etwas auszukundschaften", das nicht aufgeschoben werden durfte. Worum es ging, sagte er nicht, sondern nur, daß er nicht erkannt werden dürfe. Ursula Winkler hatte ihm daher ihren bescheidenen VW-Käfer angeboten, weil der unauffälliger war als Weilgunys Mercedes 220 SE. Am Nachmittag gegen 15 Uhr 30 kehrte er nach Trappenkamp zurück. Er wirkte verstört und beantwortete nur zögernd ihre besorgten Fragen. Es wäre einiges schiefgelaufen und ganz anders gekommen, als es geplant war, sagte er. Sein einziger Trost: Es hätte sich nun „mit einem Rutsch alles erledigt".
    Später fügte er hinzu, dort, wo er hätte kundschaften sollen, wäre jemand gewesen, obwohl man ihm ausdrücklich versichert hätte, niemand sei da. Plötzlich hätte er Schritte hinter sich gehört und einfach blindlings zugeschlagen. Schließlich durfte er nicht erkannt werden. Eine ältere Dame hätte er niedergeschlagen, die sich sehr schnell wieder „berappelt" hätte und zu schreien anfing. Deshalb drückte er ihr ein Kissen oder etwas Ähnliches auf das Gesicht und wäre weggelaufen. Als Ursula Winkler wissen wollte, ob die Frau erstickt sei, stutzte Weilguny. Offenbar hatte er sich noch keine Gedanken darüber gemacht, sondern sich nur mit der Frage beschäftigt, ob man ihn identifizieren könne. Weilguny telefonierte noch mit seiner Frau in München und mit der Sekretärin seines Chefs in Falkenstein, ehe er sich gegen 16 Uhr 30 verabschiedete, um zu seiner Frau zu fahren.
    Ursula Winkler ging am 11. November 1973 zur Polizei und berichtete dort, was sie wußte. Ihre Mitteilung wurde an die Kriminalpolizei in Braunschweig weitergeleitet, die gegen Weilguny einen Haftbefehl beantragte.
    Volkmar Weilguny war österreichischer Staatsbürger, lebte nach dem Kriege in Dresden und war hier wegen eines Zollvergehens gerichtlich bestraft worden. Im Jahre 1972 übersiedelte er in die Gegend von München. Schon 1966 machte er die Bekanntschaft von Henning Voigt, dem Mitinhaber der „Braunschweiger Zeitung" und Generalbevollmächtigten im Verlag Eckensberger & Co. Der 46jährige Henning Voigt, der in Falkenstein im Taunus lebte, war ein vielseitiger Geschäftsmann, der ebenso mit Büromaschinen und Müllcontainern wie mit italienischen Schuhen und spanischen Grundstücken handelte.
    Er vermittelte einer westdeutschen Hubschrauberfabrik israelische Geschäftspartner, finanzierte die Entwicklung neuer Motoren, besaß ein Kühlhaus und die drittgrößte Charterflotte der Welt und verachtete auch den Handel mit Diamanten und Brillantschmuck nicht. Seine Geschäfte pflegte er von seiner Villa in Falkenstein oder von seinem Münchener Büro aus abzuwik-keln.
    Als Weilguny in die BRD übergesiedelt war, hatte Voigt ihm geholfen, dort Fuß zu fassen. Weilguny arbeitete zunächst als Vertreter bei der Voigt-Büromaschinen KG in München, später, ebenfalls auf Voigts Empfehlung, bei der Müllcontainer-Firma Altvater im Allgäu und befaßte sich schließlich auch mit dem An-und Verkauf von Schmuck. Im Haushalt der Voigts spielte er eine Art Mädchen-für-alles-Rolle. Er chauffierte die greise Mutter Voigt durch die Lande, beaufsichtigte Bauarbeiten und erledigte für Henning vertrauliche Aufträge. Weilguny genoß nicht nur das Vertrauen der Familie Voigt, er hatte in deren Falkensteiner Villa sogar ein eigenes Zimmer. Und er erledigte diverse Transaktionen. So hat Henning Voigt an Weilguny einmal ein Smaragdkollier im Werte von 800000DM zum Verkauf übergeben. Ein anderes Mal arrangierte Weilguny für Voigt den Verkauf eines Diamanten im Wert von drei Millionen D-Mark. Dann wieder überbrachte er einem Geschäftspartner in Westberlin einen Bargeldbetrag von 800000

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