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Der Tod Kam Mit Der Post: Aus Der Geschichte Der BRD-Kripo

Der Tod Kam Mit Der Post: Aus Der Geschichte Der BRD-Kripo

Titel: Der Tod Kam Mit Der Post: Aus Der Geschichte Der BRD-Kripo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Feix
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widersprach, wurde er intensiver als üblich vernommen. Nach längerem Leugnen gestand er denn auch den Raubversuch ein. Er war zwar weder in der Lage, den Tatablauf lückenlos zu schildern, noch konnte er die Tatwaffe genau beschreiben. Und auch sonst wies sein Geständnis manche Ungereimtheit auf. Doch das störte die Untersucher nicht. Sie meldeten erst einmal, der Raubüberfall von Misburg, der soviel Staub in der Öffentlichkeit aufgewirbelt hatte, wäre aufgeklärt, und bereinigten so ihre Statistik.
    Während das Raubdezernat den Misburger Überfall in dieser Art und Weise gelöst hatte, befaßte sich ein paar Zimmer weiter die Hannoveraner Mordkommission mit der Aufklärung eines Mordes. Am Vormittag des 20. Dezember 1956 hatte eine Bootsbesatzung in Höhe des Wasserstraßenkilometers 145,3 im Mittellandkanal eine unbekannte männliche Leiche entdeckt und bergen lassen. Der Fundort lag an der Autobahnzufahrt Wunstorf, nahe der Ortschaft Dedensen. Der Mann war auf das Rad eines Volkswagens gebunden. Im aufgeschnittenen Reifen steckten faustgroße Steine, deren Gewicht jedoch nicht ausreichte, die Leiche unter die Wasseroberfläche zu ziehen. Den Kopf des nur mit Hemd und Hose bekleideten Toten verhüllte eine Wolldecke, um die ein Schal gewickelt war.
    Die Leiche wies fünf Schußverletzungen auf, von denen drei tödlich waren. Alle Schüsse wurden aus nächster Nähe abgegeben. Drei Kugeln vom Kaliber neun Millimeter konnten bei der Obduktion sichergestellt werden. Sie waren aus einem glatten Lauf verfeuert worden, wiesen also weder Spuren von Feldern noch von Zügen auf. Nach Ansicht der Experten kam als Tatwaffe entweder ein Trommelrevolver oder eine Gaspistole ohne Laufsperre in Frage. Nach dem Obduktionsbefund und der Spurenlage am Fundort war der Mann bereits tot, als er mit einem Pkw - vermutlich einem Volkswagen - bis dicht an die Kanalböschung gebracht und ins Wasser geworfen wurde. Der Tote trug weder Identitätspapiere noch Bargeld bei sich. Zwei massive goldene Ringe an seinen Fingern und eine wertvolle neue Schweizer Armbanduhr am Handgelenk ermöglichten jedoch seine rasche Identifizierung. Es war der Geschäftsführer der Absatzgenossenschaft Rohrsen, Heinrich Bick. Die vorhandenen Wertgegenstände schlossen für die Kripo einen Raubmord aus.
    Bick hatte, wie sofortige Ermittlungen ergaben, am 19. Dezember 1956 an einer Tagung in Gronau teilgenommen und war am Abend in seinem Volkswagen nach Hannover zu jenen „Damen" gefahren, deren Gewerbe zwar saisonbedingte Flauten, aber keine echten Krisen kennt. Bick hielt das seit Jahren so. Von seinem Hang zu Prostituierten wußten mehrere Zeugen zu berichten.
    Am 23. Dezember entdeckte der Oberförster des Wennigser Forstes in einer Kiefernschonung zwischen Mariensee und Eilvese Bicks Volkswagen, der der Polizei weitere Anhaltspunkte lieferte, denn in diesem Pkw wurde Bick ermordet. Davon zeugten zahlreiche großflächige Blutspuren. Diverse Papiere und Fotografien, von denen die einer Frau zerrissen war, ein Notizbuch mit zahlreichen Anschriften von Frauen und ein Hut lagen verstreut im Wageninneren. Der Kriminaltechniker konnte am Rückspiegel einen Fingerabdruck und auf der Fußmatte die Spur eines Absatzes sichern. Den wertvollsten Fund aber glaubten die Kriminalisten mit einem wasserstoffblonden Frauenhaar gemacht zu haben, das dem Polster des Rücksitzes anhaftete.
    Zehn Meter vom VW entfernt fanden sie noch Bicks Jacke und Mantel. Bis auf etwa 200 DM und einige Kleinigkeiten, wie z. B. einen Füllfederhalter, war dem Ermordeten nichts weggenommen worden. Die Spurenauswertung ergab, daß Bick am Steuer gesessen hatte, als er erschossen wurde; der Mordschütze mußte auf dem Beifahrersitz gesessen und den Toten später nach hinten auf den Rücksitz gezerrt haben.
    Die große Anzahl der Schüsse und die zerfetzte Frauenfotografie ließen die Mordkommission vermuten, der Täter hätte im Affekt, etwa aus Eifersucht oder Rache, gehandelt. Das blonde Frauenhaar schien die Richtung zu weisen, in der gesucht werden mußte. Eine der zahlreichen Damen aus Bicks Notizbuch konnte in den Mord verwickelt sein. Die Notierten wurden daher befragt und auch ihr Alibi überprüft. Dabei fiel der Kripo eine gewisse Margot Wiechert auf, deren Name nicht nur in Bicks Verzeichnis unterstrichen und die wasserstoffsuperoxidblond war, sondern die auch noch wahrheitswidrig ihre Bekanntschaft mit Bick abstritt.
    Kurzerhand wurde sie festgenommen. Voreingenommen und auf

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