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Der Tod kann warten: Kriminalroman (Sandner-Krimis) (German Edition)

Der Tod kann warten: Kriminalroman (Sandner-Krimis) (German Edition)

Titel: Der Tod kann warten: Kriminalroman (Sandner-Krimis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Krause
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hatten die gleiche Idee.
    »Zwei Sekunden sind eine Menge Zeit«, murmelt der Sandner.
    »Also wenn ihr was braucht, ich steh im Telefonbuch unter A.«
    Der Gerichtsmediziner schält sich aus dem Sitz. Er wird gleich den Wenzel informieren. Der wird sich schon Gedanken machen. Die Wiesner bleibt noch sitzen. Plötzlich wird die Tür aufgerissen, und ein atemloser Jonny drängt sich ins Fahrzeug. »Ach, da seids ihr.«
    »Wieso bist du nicht beim Brauner?«, fährt ihn der Sandner an.
    »Ich hab gedacht, ich werd hier gebraucht«, murmelt er kleinlaut. »Der Beppo befragt grad seine Nachbarn, ob wer wen an seinem Briefkasterl gesehen hat. Er sagt ihnen, das müsse er wissen, weil jemand ein rohes Ei reingeschmissen hätte. Er hat gemeint, ich sollt euch ausrichten, ihr sollt seine Mutter nicht links liegen lassen. Er macht sich Sorgen, weil ständig was anderes ...«
    »Schon gut«, fährt ihm der Sandner ungeduldig über den Mund. »Der soll sich zamreißen. Im Moment wird allerhand liegen gelassen. Braucht man sich nur hier umschauen. Und du, mach dich nützlich und komm uns nicht mit Brauners Sprüch daher. Glaubst du, wir haben seine Mutter vergessen?«
    Der Jonny bläst die Backen auf und schweigt.
    »Vom Madl keine Spuren?«, wendet sich der Hauptkommissar an die Wiesner.
    »Nix. Ein Nachbar hat gerade ausgesagt, ein Mädchen, auf das die Beschreibung passt, hätte ihn in einer Straße ums Eck angebettelt, ob er seinen Ausweis in den Zigarettenautomat schieben könnte. Kippen wollte sie ziehen, just zur Tatzeit. Er hat ihr brav geholfen. Doppelt Schwein hat sie gehabt.«
    »Ich hypothetisier jetzt. Der Kastelmeyer handelt mit Drogen. Seine Helferlein oder Verkäufer sind der Wessold und der Yilmaz. Ersterer hat das Maul zu weit aufgerissen oder wollt selber das große Geschäft machen. Sein Streit mit dem Fuhrer war die Gelegenheit für den Kastelmeyer, den wegzuräumen. Hinterher erscheint er als Erster am Tatort, klaut dem Toten den Hausschlüssel, schmeißt das Messer in Fuhrers Keller und räumt Wessolds Bude auf, falls da was rumliegt, was einen Zusammenhang zu ihm herstellt.«
    »Dass der Kastelmeyer in der Nacht am Tatort gewesen ist, steht im Protokoll«, ergänzt die Wiesner. »Dazu würde passen, dass er große Geldsummen besitzt, über deren Ursprung er gelogen hat. Erbtante hat nie existiert, und seine Pferdln kosten einen Wahnsinnsunterhalt. Da reden wir von ein paar Tausendern im Monat.«
    »Weiter im Text: Der Yilmaz muss sich mit ihm getroffen haben. Er erzählt also von dem zwielichtigen Typen in Ansis Kneipe, über den er etwas herausfinden wollte. Der wird gedacht haben, ich bin von der Konkurrenz. Ich hab mich ja nach Wessolds Geschäften erkundigt, und er war fast daneben gesessen. Er gibt dem Kastelmeyer meine Dienstwaffe und beichtet, dass ihm der Chingachgook den Schnee gestohlen hat. Der Kastelmeyer reagiert sofort. Er weiß vom Wenzel, dass ein verdeckter Ermittler unterwegs ist. Er hat mich getroffen, auf dem Weg zum Chingachgook. Und wenn ich eins und eins zusammenzählen würde, wäre der Yilmaz fällig, als Koksdealer. Und ob der sein Maul halten würde, falls man ihn wegsperrte, wär arg zweifelhaft. Er würde sich wieder eine Gunst vom Kastelmeyer erwarten, wie beim Malheur mit Perisic. Der Yilmaz war eine tickende Zeitbombe. Und bum – schießt er ihn über den Haufen.«
    Die Wiesner nickt ihm auffordernd zu.
    »Dazu passt, dass alle Welt erzählt, die Polizei hätte nur zugeschaut bei dem, was der Yilmaz und der Wessold getrieben haben. Nein, die hat nicht nur zugeschaut. Die hat die Regeln bestimmt, abkassiert und war die Versicherung gegen Ärger.«
    »Aber der Kastelmeyer müsste sich gewundert haben, dass der Stoff wieder beim Yilmaz in der Wohnung war, falls der ihm erzählt hat, den hätte der Indianer ihm geklaut.«
    »Gewundert und gefreut. Vielleicht denkt er sich, der Yilmaz hat ihn belogen oder der Chingachgook hat es mit der Angst bekommen. Er ahnt nicht, dass ich davon weiß. Ich glaub nicht, dass er auf die Idee kommt, ich hätte es dem Indianer angeschafft. Für so deppert hält mich niemand. Immerhin haben sie den Chingachgook nicht wegen dem Koks verhaftet.«
    »Wär der nicht in Gefahr, dein Chingachgook?«
    »Nein. Er kann ja nichts vom Kastelmeyer wissen. Nur darum geht es dem. Aber alles bloß Theorien.« Der Sandner seufzt und streckt sich.
    »Noch schlimmer – Ketzerei. Der Wenzel hat mir auf die Finger geklopft beim Kastelmeyer. Nix zu ernten. Das

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