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Der Tod kommt nach Pemberley: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod kommt nach Pemberley: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod kommt nach Pemberley: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. D. James
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besser, wenn Sie ein Stündchen schliefen oder zumindest ruhten, ehe Sie miteinander sprechen.«
    Wickham erwiderte, ohne den Blick von den Anwesenden zu wenden: »Ich danke Ihnen für Ihre Güte, Madam, doch wenn ich jetzt schlafen würde, wäre es für viele Stunden, und leider habe ich mir angewöhnt zu hoffen, dass ich niemals wieder aufwache. Ich muss mit den Gentlemen reden, es duldet keinen Aufschub. Es geht mir gut, Madam – aber wenn ich einen starken Kaffee bekäme und vielleicht einen kleinen Imbiss …«
    Mrs. Gardiner warf Darcy einen Blick zu und sagte: »Selbstverständlich. Entsprechende Anweisungen wurden bereits erteilt, und ich kümmere mich sofort darum. Mr. Gardiner und ich werden uns nun zurückziehen, damit Sie Ihre Geschichte erzählen können. Soweit ich unterrichtet bin, wird Reverend Cornbinder Sie vor dem Abendessen abholen und Ihnen die Nacht über bei sich Unterkunft gewähren, damit Sie dort fest und ungestört schlafen können. Mr. Gardiner und ich geben Ihnen unverzüglich Bescheid, sobald er hier eintrifft.« Mit diesen Worten verließ sie den Raum und schloss leise die Tür.
    Darcy riss sich aus der Unschlüssigkeit, die ihn einen Moment lang befallen hatte, ging mit ausgestrecktem Arm auf Wickham zu und sagte in einem Tonfall, der selbst in seinen eigenen Ohren kühl und förmlich klang: »Ich beglückwünsche Sie zu der inneren Stärke, die Sie während Ihrer Haft bewiesen haben, und zur Befreiung von einer ungerechtfertigten Anschuldigung, Wickham. Bitte machen Sie es sich bequem. Wenn Sie etwas gegessen und getrunken haben, beginnen wir mit unserem Gespräch. Es gibt viel zu erzählen, aber wir können warten.«
    »Ich erzähle es lieber sofort«, entgegnete Wickham und ließ sich auf einem Stuhl nieder. Die anderen taten es ihm gleich. Dann trat befangenes Schweigen ein, und als wenig später die Tür aufging und ein Diener auf einem großen Tablett eine Kanne Kaffee und einen Teller mit Brot, Käse und Wurst brachte, atmeten alle erleichtert auf. Kaum war der Diener verschwunden, schenkte sich Wickham Kaffee ein und stürzte ihn hinunter. »Verzeihen Sie meine schlechten Manieren«, sagte er, »aber mein letzter Aufenthaltsort war keine gute Schule für kultiviertes Betragen.«
    Nachdem er einige Minuten lang gierig gegessen hatte, schob er das Tablett zur Seite. »Ich sollte wohl besser beginnen. Colonel Fitzwilliam wird einen großen Teil meines Berichts bestätigen können. Da Sie mich bereits als Schurken abgestempelt haben, wird Sie das, was ich meinem Sündenregister hinzufügen muss, kaum überraschen.«
    »Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Sie haben bereits einer Jury gegenübergestanden – wir sind keine zweite«, sagte Darcy.
    Wickham lachte auf. Es war ein hoher, kurzer, heiserer Laut, der wie ein Bellen klang. »Dann kann ich nur hoffen, dass Sie weniger voreingenommen sind. Colonel Fitzwilliam hat Ihnen das Wichtigste sicherlich bereits mitgeteilt.«
    »Ich habe nur erzählt, was ich weiß«, erklärte der Colonel, »und das ist nicht eben viel. Keiner von uns hier glaubt, dass Ihre Verhandlung die ganze Wahrheit ans Licht gebracht hat. Wir haben auf Sie gewartet, um die vollständige Geschichte zu hören. Wir haben ein Anrecht darauf.«
    Wickham schwieg eine Weile und betrachtete seine gefalteten Hände. Schließlich richtete er sich erkennbar mühsam auf und begann mit so ausdrucksloser Stimme zu sprechen, als könnte er seine Geschichte auswendig.
    »Sie werden inzwischen wissen, dass ich der Vater von Louisa Bidwells Kind bin. Wir begegneten uns im Sommer vorletzten Jahres, als sich meine Frau in Highmarten aufhielt, wo sie gewöhnlich mehrere Sommerwochen verbrachte, und da ich dort nicht geduldet war, quartierte ich mich bei diesen Gelegenheiten immer im billigsten Gasthof am Ort ein, wo ich mich mit ein wenig Glück hin und wieder mit Lydia treffen konnte. Da ich den Boden von Highmarten verunreinigt hätte, wenn ich dort spazieren gegangen wäre, hielt ich mich oft im Wald von Pemberley auf. Ich habe dort einige der glücklichsten Stunden meiner Kindheit verbracht, und im Zusammensein mit Louisa empfand ich wieder diese jugendliche Freude. Ich lernte sie zufällig kennen, während ich durch den Wald streifte. Auch sie fühlte sich einsam, war wegen ihres todkranken Bruders an das Cottage gefesselt und konnte ihren Verlobten, der sich aus Ehrgeiz und seiner Anstellung wegen fast ständig in Pemberley aufhielt, nur selten sehen. Ihrer

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