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Der Tod soll auf euch kommen

Der Tod soll auf euch kommen

Titel: Der Tod soll auf euch kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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eingetroffen.«
    »Ach«, sagte der Pilger leise. »Ein Aussätziger hat uns tatsächlich ein Stück begleitet.«
    »Wo hat er sich von euch getrennt?«
    »Kurz vor der Abtei. Wir fünf, also die ursprüngliche Gruppe, gingen zur Abtei, er aber zog weiter nach Westen.«
    »War der sechste Pilger klein, und trug er eine Glocke?« »Ja, allerdings. Er war kleinwüchsig – wie ein Zwerg. Wegen seiner Krankheit hielten wir uns immer ein wenig von ihm entfernt, aber das schien ihm nichts auszumachen.«
    »Ein Zwerg?« Fidelmas Augen blitzten bei dem Wort auf. »Und er war männlich?«
    »Uns gegenüber nannte er sich Forindain.«
    »Er hat sprechen können?« fragte Eadulf überrascht. Caol hat gesagt, daß der Kleinwüchsige, der zur Burg kam, stumm gewesen sei.
    Bruder Buite blickte ihn an. »Warum sollte er nicht sprechen können?«
    Fidelma warf Eadulf einen warnenden Blick zu und schüttelte leicht den Kopf.
    »Wo hat sich Forindain deiner Gruppe angeschlossen?« fragte sie.
    »Erst in Cashel.«
    »Hat er dort im Gasthof übernachtet?«
    »Nein, ich glaube nicht. Er hat wohl im Stall geschlafen.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ehe wir uns hinlegten, sah ich ihn in der Gaststube essen. Da hatte er keine Glocke bei sich, die auf seine ansteckende Krankheit hinwies. So ein Verhalten widerspricht den Gesetzen des Glaubens. Am nächsten Morgen als wir aufbrachen, sah ich ihn im Hof wieder. An seinen Kleidern hingStroh. Und diesmal trug er die Lepraglocke. Da fiel mir erst auf, daß er aussätzig war. Habe ich die Gesetze übertreten, als ich ihm erlaubte, mit uns zu gehen, Lady?«
    Fidelma lehnte sich zurück und schaute genau Bruder Buite ins Gesicht.
    »Du bist besorgt wegen meiner Fragen, Bruder Buite. So will ich dir verraten, warum ich sie stelle. Sárait, die Amme, wurde durch eine Nachricht, die ein Kind überbracht hat, aus der sicheren Burg meines Bruders fortgelockt. Diese Nachricht war falsch. Der Überbringer soll klein und untersetzt gewesen sein. Der Wächter meinte, ein Kind gesehen zu haben. Ich schätze aber, daß er den Zwerg gesehen hat, der mit dir weitergezogen ist. Falls das so ist, müssen wir mit diesem Forindain sprechen.«
    Bruder Buite blinzelte. »Ist Sárait die Amme, die umgebracht wurde?« fragte er überrascht. »Jene Sárait, die mit Callada verheiratet war?«
    »Kanntest du sie?« fragte Eadulf.
    Bruder Buite senkte den Kopf. »Ich bin ihr nur einmal begegnet. Ich kannte ihren Mann Callada. Er war sehr beliebt. Er hat bei Cnoc Áine gekämpft und ist dort gefallen. Ich traf Sárait, als sie nach seiner Leiche suchte. Ich wußte nicht, daß sie diese Amme war.«
    »Weißt du eigentlich, wie Callada starb?«
    Bruder Buite blickte Eadulf mißtrauisch an, der die Frage gestellt hatte.
    »Du meinst, ob ich von den Gerüchten gehört habe, die sich nach der Schlacht verbreiteten? Gerüchte, daß er mit einem Speer der Eóghanacht im Rücken gefunden worden sei? Ja, ich habe davon gehört. Cathalán hat uns befehligt und uns klargemacht, daß ein Speer keine Treue kennt, sonderndaß vielmehr der, der ihn wirft, treu ist oder nicht. Jeder – ob nun von den Uí Fidgente oder von den Eóghanacht – konnte den Speer aufgehoben und Callada damit getötet haben. Aber ich weiß, daß sich die Gerüchte gehalten haben.«
    »Sag uns nun, wie du und deine Pilger mit diesem Zwerg zusammengekommen seid, der sich Forindain nennt«, bat ihn Fidelma.
    »Ich werde dir erzählen, was ich weiß, Lady«, erwiderte der ehemalige Krieger. »Meine Gefährten und ich waren gerade in Cashel eingetroffen, da hörten wir, daß Bischof Ségdae sich auch dort aufhielt. So gingen wir zur Burg und baten um seinen Segen und die Erlaubnis, unsere Pilgerreise zu den Reliquien des heiligen Ailbe fortsetzen zu dürfen. Dann wanderten wir weiter zu dem besagten Gasthof und nahmen etwas zu uns, ehe wir uns in einen Schlafraum zurückzogen. Wie ich schon sagte, sah ich dort den Zwerg zum erstenmal, aber nichts deutete darauf hin, daß er leprakrank war. Am nächsten Morgen erschien Prinz Finguine im Gasthof und fragte, ob uns nachts etwas aufgefallen sei. Einige von uns waren wach geworden von dem Lärm der Krieger, die nach dem Kind suchten. Von ihm erfuhren wir von dem Mord und der Kindesentführung. Als Prinz Finguine wieder fort war, ging ich in den Hof und stieß auf den Zwerg. Er war klein und untersetzt und von Kopf bis Fuß in einen Umhang gehüllt. Er sagte mir, daß er Forindain hieße und die Straße nach Imleach nehmen

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