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Der Tod soll auf euch kommen

Der Tod soll auf euch kommen

Titel: Der Tod soll auf euch kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Fidgente beginnt.«
    »Liegt es so nah?« Eadulf hatte immer gemeint, das Gebiet der Uí Fidgente läge vor allem westlich.
    »Cnoc Áine, wo wir vor knapp zwei Jahren die Uí Fidgente besiegt haben, liegt nur fünf Kilometer von hier entfernt. Wir sind hier im Grenzgebiet des streitsüchtigen Stammes, der immer wieder Ränke schmiedet gegen die Herrschaft der Eóghanacht. Schon allein deshalb muß ich mich für alle Reisenden interessieren, die mein Land passieren. Mein Volk weiß das und ist angehalten, mir von allen Fremden zu berichten, die in das Land der Uí Fidgente weiterziehen.«
    Eadulf lehnte sich neugierig vor. »Dann weißt du also, wer in den letzten Tagen hier durchgekommen ist?«
    Fiachrae lächelte selbstzufrieden. »So ist es. Ich kann dir zum Beispiel von einem ganz merkwürdigen Reisenden berichten, der mit einem Mönch aus dem Königreich der Uí Néill im Norden unterwegs ist. Er konnte kaum unsere Sprache, beherrschte aber dafür mehrere andere Sprachen, darunter auch Griechisch und Latein.«
    »Ach, von denen habe ich schon gehört«, bemerkte Eadulf. Doch der Fürst ließ sich nicht unterbrechen.
    »Bruder Basil Nestorios, so hieß er«, fuhr er fort. »Sein Gefährte, Bruder Tanaide, erzählte mir, daß dieser Basil Nestoriosein Heilkundiger aus einem Land im Osten sei. Er prahlte, vielmehr prahlte Bruder Tanaide damit, daß der Fremde mit seinen Heiltränken und Kräutern Lepra heilen könne. Sicher handelt es sich um einen Verrückten, doch die meisten Ausländer sind ja verrückt …«
    Auf einmal wurde ihm bewußt, was er da gesagt hatte, und er blickte Eadulf an, um zu sehen, ob er ihn beleidigt hätte.
    »Noch jemand?« wollte Eadulf aber nur wissen. »Wir interessieren uns besonders für Leute, die ein Baby bei sich hatten.«
    Fiachrae schüttelte den Kopf. »Hier ist niemand mit einem Baby durchgezogen.«
    Eadulf lehnte sich enttäuscht wieder zurück.
    Nun bewegte sich jemand vor dem Zelt. Fidelma trat frischgewaschen und in neuen Kleidern ein.
    »Es tut mir leid, daß ich so lange fort war, Fiachrae«, sagte sie, ging zum Feuer und nahm so rasch Platz, daß Fiachrae sich nicht einmal erheben konnte.
    »Keine Sorge, Cousine. Ich habe unseren sächsischen Freund mit Vorfällen aus unserer Stammeschronik unterhalten. Und wie es dazu gekommen ist, daß dieser kleine Ort hier das Wohlergehen der Eóghanacht gesichert hat.«
    Fidelma lächelte. »Die Geschichte von unserem Ahnen Fiachrae, Sohn von Eóghan? Die Geschichte von Cnoc Loinge und der Belagerung zählt zu den großen Sagen unseres Königreiches. Du hast sie schon immer gern erzählt.« Ein Anflug von Müdigkeit lag in ihrer Stimme, als kannte sie Fiachrae und seine Geschwätzigkeit zur Genüge und sei nicht gerade begeistert davon.
    Der Fürst strahlte sie an und erhob sich. Er ging auf den kleinen Tisch zu.
    »Ein wenig Met, um dich nach deinem Bad im Bach zu erwärmen?« bot er an.
    »Ich möchte nicht undankbar erscheinen, Fiachrae, aber ich hoffe, daß Capa und seine Männer inzwischen zurück sind. Der Jahrmarkt ist doch sicher nicht sehr groß, oder?«
    »Von Jahr zu Jahr wächst er, und unser Wohlstand auch. Doch inzwischen sollten die drei auf dem Markt einen Leprakranken entdeckt haben, falls einer da ist.« Sein Grinsen wurde immer breiter, als er sah, wie sie die Stirn runzelte. »Eadulf und ich haben uns sehr lange unterhalten. Er hat erzählt, wonach ihr sucht. Du mußt mir nur die entsprechenden Anweisungen geben, und wenn es in meiner Macht steht, werde ich dir helfen.«
    »Du bist sehr gütig, Fiachrae.«
    »Ich habe Eadulf bereits erklärt, daß ich von jedem Fremden weiß, der diesen Jahrmarkt aufsucht. Dein Bruder, unser König, hat mich nach dem Sieg bei Cnoc Áine mit der Kontrolle aller Fremden hier beauftragt. Heute ist sicher kein Aussätziger unter den Leuten. Und die Zwerge sind nur Komödianten.«
    Fidelma sah Eadulf vorwurfsvoll an.
    »Bestimmt hat mein
fer comtha
sich erkundigt, welche Fremden durch deine Siedlung gekommen sind und ob sie Babys bei sich hatten.«
    Fiachrae verkniff sich ein Lachen.
    »Du bist schlau wie eh und je, Cousine. Das hat er.«
    Er hatte Eadulf, ohne zu fragen, einen zweiten Becher Met eingeschenkt und reichte ihm ihn. Eadulf nahm ihn dankend entgegen.
    »Und wie lautete deine Antwort?« fragte Fidelma mit kalter Stimme.
    »Niemand ist hier mit einem einzelnen Baby durchgezogen, das nicht zu ihm gehörte.«
    Sie wollte sich schon erheben, als einer von Fiachraes Männern

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