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Der Tod soll auf euch kommen

Der Tod soll auf euch kommen

Titel: Der Tod soll auf euch kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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ließ er alle Bäume und Büsche anzünden. Doch Fiachraes Druide Mag Ruith beschwor einen starken Sturm herauf, so daß der Rauch Cormacs Kriegern entgegenblies, die darin zu ersticken drohten und schließlich flohen. Da befahl Fiachrae seinen Kriegern, Cormacs Armee zu verfolgen und zu bestrafen. Cormac mußte schließlich eine Entschädigung an Fiachrae zahlen.«
    Eadulf versuchte ein Gähnen zu unterdrücken.
    »Und von da an lebten alle glücklich und zufrieden?«
    Der Fürst schüttelte den Kopf.
    »In diesem Land ist das Leben nicht so wie in einem Märchen, Sachse«, erwiderte er. Eadulfs sarkastischer Tonfall war ihm entgangen. »Cormac sann auf Rache.«
    Eadulf begann sich zu fragen, warum Fidelma so lange fortblieb. Dann sagte er: »Und was geschah darauf?«
    »Cormac hatte ein Pflegekind, das hieß Connla, es warder Sohn von Tadhg, dem Lord von Éile. Connla hatte es schon immer auf den Thron von Muman abgesehen, er war Fiachraes Cousin und hatte sich in Tara die Lepra zugezogen …«
    Eadulf zuckte zusammen, als er an den Grund für seinen Aufenthalt in Cnoc Loinge erinnert wurde. »Die Lepra?«
    »Ja. Und Cormac hatte sich für seine Rache etwas Listiges ausgedacht. Er redete Connla ein, daß er von seiner Krankheit geheilt werden würde, wenn er im Blut eines Königs badete, der mit ihm verwandt war. So zog Connla nach Süden zu Fiachraes Burg in Cnoc Rafoan, wo man ihn willkommen hieß. Connla wartete den rechten Augenblick ab. Eines Tages wollte Fiachrae im Fluß Suir bei Áth Aiseal schwimmen gehen. Im richtigen Moment stieß Connla ihm sein Schwert in den Rücken …«
    »Und war von der Lepra geheilt?« Eadulf lächelte.
    Der Fürst runzelte die Stirn, denn schon wieder hatte man ihn unterbrochen.
    »Natürlich nicht«, erwiderte er schroff. »Fiachraes Wachleute nahmen Connla gefangen, doch noch im Sterben bewies König Fiachrae so großen Edelmut, daß er Connla das Leben schenkte und ihn in ein Haus für Aussätzige im Land der Corco Duibhne schickte. Dann starb der König und sein Tanist Ailill Flann Bec übernahm die Krone. Von ihm führt die edle Stammbaumlinie bis zu unserem jetzigen König Colgú … Und natürlich auch bis zu deiner Frau Fidelma.«
    Auf einmal lächelte der Fürst und blickte Eadulf aus dem Augenwinkel an. »Doch ich habe erfahren, daß Fidelma nun Mutter eines Sohnes ist. Wie geht es dem Kind? Heißt der Junge nicht Alchú?«
    Eadulf berichtete Fiachrae nun von dem Grund ihres Besuches. Der Fürst war plötzlich nicht mehr so redselig.
    »Aber … das ist ja schrecklich. Das hättet ihr mir sofort mitteilen sollen«, sagte er. »Das ist eine Katastrophe! Eine Tragödie! Wirklich furchtbar!«
    Eadulf hatte den Eindruck, daß seine Worte wenig aufrichtig waren. Er wollte dem Fürsten schon erklären, daß er kaum die Gelegenheit gehabt hatte, zu Wort zu kommen. Als er ihm dann von dem aussätzigen Zwerg berichtete, fiel ihm wieder ein, daß Fidelma wohl so gut wie nichts über die Gründe ihres Besuchs hier hatte verraten wollen.
    »Nun«, sagte Fiachrae nach einer Weile und stellte seinen Becher ab, »mir ist weder von Reisenden noch von einem Leprakranken etwas zu Ohren gekommen.«
    »Fidelma dachte, daß er sich vielleicht den Zwergen angeschlossen hat, die jetzt hier sind …«
    Sofort schüttelte Fiachrae den Kopf. »Diese Kleinwüchsigen sind
crossan
. Ich glaube kaum, daß sich ihnen ein Leprakranker oder ein Mönch anschließen würde.«
    » Crossan ?«
    » Crossan
oder
drúth
– Spielmänner oder Wanderschauspieler. Sie führen irgendein Stück auf. Das ist öffentlich bekanntgemacht worden, und die Leute strömen in Scharen herbei. Man hat mir gesagt, daß die Spieler vom Féis Tailltenn kommen, wo sie mit viel Erfolg den Hochkönig unterhielten.«
    »Und man hat keinen mit einem Baby gesehen?«
    Fiachrae wunderte sich. »Hast du Anlaß zu glauben, daß diese Schauspieler dein Kind entführt haben?«
    »Wir haben Anlaß zu der Annahme, daß ein Zwerg damit zu tun hat«, erwiderte Eadulf kurz, denn er war sich nicht sicher, ob Fidelma ihm darin zustimmte.
    »Nun, sie haben keine Kinder bei sich. Sie sind auch nicht aus Cashel gekommen, sondern von Cluain Mic Nois und Tír dhá Ghlas, aus dem Gebiet der zwei Flüsse gleich nördlich von Imleach.«
    »Du scheinst ja über ihre Reisen gut im Bilde zu sein.«
    Fiachrae lächelte ein wenig. »Das muß ich, mein Freund. Ich kann dich mal auf den Gipfel des Berges hinter uns mitnehmen und dir zeigen, wo das Land der Uí

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