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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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Spiele am Montag- und Dienstagabend und dem gemeinsamen Essen hinterher hatte Mark keinen Zweifel daran gelassen, dass sie ein Paar waren. Aber die Mädchen fanden es immer noch komisch, dass ihr Trainer vor ihren Augen seine Freundin küsste.
    Das Verhalten der Assistenztrainerin war eine andere Geschichte. Wann immer Casey zu Mark und der Mannschaft in den Unterstand kam, wurde Debra Neelly still und kniff die Lippen zusammen. Nach den Spielen sammelte sie umgehend ihre Tochter ein und fuhr nach Hause.
    “Es steht null zu null am Anfang der fünften Spielzeit”, informierte Mark Casey. “Es ist ein ziemlich ausgeglichenes Spiel.”
    Er wandte sich wieder dem Spielfeld zu, aber hielt Casey weiterhin fest im Arm. Casey war dankbar. Solange er sie so hielt, fiel es nicht auf, dass sie das Gewicht auf ihr gesundes Bein verlagerte.
    “Hi, Casey.” Von der anderen Seite spürte sie einen Arm um ihre Taille. Als sie sich umdrehte, sah sie in Jennifers lächelndes Gesicht. “Ich freue mich so, dass du heute Abend wieder Zeit hast. Ich hatte schon Angst, du würdest nicht mehr kommen.”
    “Tut mir leid, Süße. Ich hatte nur Schwierigkeiten mit einem Verdächtigen.”
    Mark drehte sich sofort zu ihr um. “Verdächtigen? Ihr habt einen Verdächtigen?”
    “Das kann ich noch nicht sagen. Ich habe ihn für die Nacht in eine Zelle stecken lassen, damit er sich wieder abregt, bevor ich ihn morgen befrage. Mehr darf ich dazu leider nicht sagen. Wir haben einfach jemanden festgenommen, den wir uns genauer anschauen müssen.”
    “Mir behagt der Gedanke nicht, dass du dich mit diesem Typen beschäftigen musst, aber ich hoffe, dass ihr den Richtigen gefunden habt. Die Morde bringen die ganze Stadt durcheinander.”
    Casey antwortete nur mit einem “Hm”. Mark konnte nicht ahnen, dass sie dasselbe dachte und wie sehr sie ihm zustimmte. Sie hoffte inständig, den Mörder gefunden zu haben. Das würde nicht nur ihr Ruhm und Ehre bringen, sondern auch sie selbst und den Chef entlasten. Die Nachfragen von der Presse und dem Bürgermeister wurden immer dringlicher. Außerdem wäre es eine schöne Lektion für den Sheriff – obgleich Casey sich fast sicher war, dass Crawford es irgendwie schaffen würde, das Lob für die Festnahme für sich einzuheimsen.
    Während sie im Krankenhaus gewesen war, um die Wunde nähen zu lassen, hatten die Kollegen die beiden Männer identifiziert. Attila hieß mit bürgerlichem Namen Marian Percival Posey, sein Kumpel John Wesley Crow. Beide Männer verfügten über ein beeindruckendes Vorstrafenregister. Sie waren schon wegen Überfall, Betrug und Mordverdacht festgenommen worden. Casey schöpfte Hoffnung. Allerdings hatte sie einen Zweifel: Weder der eine noch der andere Mann passte auf das Profil, dass Helen Moran für den Serienmörder erstellt hatte.
    Auf alle Fälle war Attila der Letzte, der Selma Hettinger lebend gesehen hatte.
    Das Spiel stellte sich als Nervenkrieg heraus, weil beide Mannschaften in etwa gleich stark waren. Die Trailblazers gewannen schließlich mit eins zu null im neunten Inning. Während der letzten Minuten vergaß Casey ihr Bein völlig. Erst als Mark mit den Mädchen auf den Parkplatz zuging, erinnerte sie jeder einzelne Schritt daran, dass sie verletzt war.
    Casey machte sich ein wenig Sorgen. Etwas stimmte nicht. Schon früher war sie von Messern verwundet worden, aber kein Stich hatte jemals so wehgetan.
    Es war ihr klar, dass Mark früher oder später ihr Humpeln bemerken musste.
    “Du humpelst ja”, sagte er, bevor sie halb über den Parkplatz gegangen waren. “Was ist los?”
    “Ach, gar nichts.”
    “Man humpelt nicht einfach so, Casey. Du schon gar nicht. Was ist passiert?”
    “Es gab ein paar Schwierigkeiten, als ich einen Verdächtigen festnehmen wollte. Er zog ein Messer, und als ich ihn entwaffnete, da …”
    “Er hat
zugestochen?”
    “Ja, schon, aber es ist nichts Ernstes.”
    “Ist es genäht worden? Wenn es genäht werden musste, dann ist es ernst.”
    “Mark, reg dich nicht auf. Der Arzt in der Notaufnahme hat die Wunde genäht und mir eine Tetanusspritze gegeben. Außerdem habe ich ein Rezept für ein Antibiotikum bekommen. Mir geht es gut.”
    “Wie viele Stiche?”
    “Mark …”
    “Wie viele Stiche?”
    “Achtzehn, aber …”
    “Achtzehn?!
Du hast eine Stichwunde, die mit achtzehn Stichen genäht worden ist, und dann rennst du hier herum?” Lauthals fluchend hob er Casey hoch und trug sie zum Lieferwagen.
    “Mark, was soll

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