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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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Ehemann grinsend.
    “Ja, aber Tante Maureen zwingt mich, einen Rollstuhl zu benutzen, auch wenn ich nur über den Flur gehen muss.”
    “Ich tue nur, was der Arzt gesagt hat, Süße”, rief Maureen aus der benachbarten Küche herüber. Dort war sie mit Caseys Schwiegermutter, Francis O’Toole, dabei, das Abendessen zuzubereiten. “Dr. Thomas hat gesagt, du sollst nicht so viel herumlaufen. Und genau das, meine Liebe, wirst du tun.”
    Im Clan der Collins war Maureen der Fels in der Brandung. Sie war ein ewiger Quell der Ruhe und der Vernunft, während der Rest der Familie aus gut gelaunten Iren bestand, die sich in dem permanenten fröhlichen Chaos, das meist herrschte, prächtig zurechtfanden. Sie nahm die schlechte Laune ihrer Nichte oder den Lärm ihres Großneffen augenscheinlich nicht wahr.
    “Du kannst von Glück sagen, dass du eine Tante hass’, mein Mä’chen”, gab Großvater Seamus Collins zum Besten und drohte Mary Kate mit dem Finger. “Wir woll’n doch, dass die Babys groß und stark auf die Welt komm’, oder nicht?”
    “Ja, Opa, ich weiß.” Mary Kate senkte den Blick und sah dann den alten Mann mit einem reuevollen Blick an. “Mir ist nur so langweilig.”
    “Es ist für sie nicht leicht, den ganzen Tag nichts tun zu können, weißt du”, gab Dennis zu bedenken. “Da würde jeder unruhig werden.”
    Mary Kate sah ihn an und warf ihm eine Kusshand zu.
    Dennis saß auf dem anderen Ende des Sofas und massierte seiner Gattin die Unterschenkel und Füße, während er sie dabei anhimmelte.
    Caseys schöne Cousine hatte eine Menge Verehrer gehabt, und alle – außer Casey – waren überrascht gewesen, als Mary Kate sich den unscheinbaren Dennis Shannon ausgesucht hatte. Am meisten Dennis selbst.
    Casey kannte ihre Cousine besser als sonst jemanden. Auch wenn Mary Kate manchmal wie eine Femme fatale wirkte, steckte in ihr ein wunderbarer Mensch. Mary Kate hatte ein gutes Herz und jede Menge gesunden Menschenverstand. Gutes Aussehen, Geld und Macht, all die Dinge, die schöne Frauen angeblich attraktiv finden, waren ihr bei ihrem Mann egal. Was sie wollte, war ein Mann mit Herz. Auch wenn sie früher davon gesprochen hatte, dass sie sich einen Millionär suchen wolle, legte Mary Kate doch Wert auf grundlegende Werte wie Güte, Liebe und einen guten Charakter. Deshalb hatte sie sich vor vier Jahren in Dennis verliebt. Casey hatte die beiden einander vorgestellt.
    “Okay, das Abendessen ist jetzt fertig.” Francis stellte die letzte Schüssel auf die lange Tafel und nahm ihre Schürze ab, während sich alle, außer Mary Kate, an den Tisch setzten.
    Wie so oft blieben auch Joe und Francis O’Toole bis zum Abendessen bei den Collins. Kaum war das Gebet gesprochen und die Platten und Schüsseln herumgereicht, fingen auch schon alle an, Casey auszufragen.
    Genauso wie ihre Brüder waren auch ihr Vater Patrick Collins und ihr Schwiegervater, Joe O’Toole, neugierig. Die beiden waren früher selbst bei der Polizei gewesen.
    “Lässt der Typ seine Opfer wirklich erst laufen und jagt sie dann?”
    “War euer Opfer eine Prostituierte? Ich habe einen Kumpel auf der Wache, der sagt, das sei Crawfords Theorie über die anderen beiden Frauen.”
    “Habt ihr schon herausgefunden, welche Waffe der Täter benutzt hat? Das muss ein ziemliches Kaliber gewesen sein. Ich habe gehört, dass man durch die Schusswunde des Opfers eine Hand hindurchstecken könnte.”
    “Ian, um Himmels willen. Denk mal dran, wo du gerade bist”, ermahnte Maureen ihren jüngsten Sohn. Sie und Francis sahen sich bedeutungsvoll an, aber beide Frauen wussten, dass sie mit weiterer Schelte ihre Zeit verschwenden würden. Sie hatten sich schon vor Jahren daran gewöhnt, dass solche Gesprächsthemen am Esstisch zum Alltag eines Polizisten gehörten.
    “Tut mir leid, Leute, aber ich kann euch nicht viel erzählen”, sagte Casey, als sie endlich zu Wort kam. Sie sah sich in der Runde um, wie um sich zu entschuldigen. “Ich habe Order, mit niemandem außerhalb des Sondereinsatzkommandos über den Fall zu sprechen. Es gibt einige Dinge, die wir lieber unter Verschluss halten wollen, damit die Presse davon nicht erfährt. Und je weniger Leute davon wissen, umso besser.”
    “Seht ihr? Ich habe es euch ja gleich gesagt, dass wir nicht über den Fall sprechen sollten.” Dennis warf seiner Partnerin einen verzweifelten Blick zu. “Sie haben mich degradiert, kaum dass ich zur Tür hereingekommen war.”
    “Das Sondereinsatzkommando

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