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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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hatte. Dass es sich um einen Zufall handelte.
    Aber sie glaubte nicht an Zufälle.
    Lewis lachte in sich hinein. “Sehen Sie sich vor, O’Toole. Mit ihrer roten Mähne sind Sie vielleicht die Nächste.”
    Einen Moment lang herrschte unangenehmes Schweigen. Die Kollegen rutschten unruhig auf ihren Stühlen herum oder räusperten sich. Niemand außer Dennis sah Casey oder den Lieutenant an.
    “Sie Idiot”, raunte er und sprang auf.
    Casey legte ihre Hand auf seinen Arm. “Lass nur”, flüsterte sie. “Ignorier ihn einfach.”
    “Setzen Sie sich, Shannon!”, befahl Bradshaw.
    Dennis presste die Zähne aufeinander und starrte Lewis über den Tisch hinweg an, aber er setzte sich wieder hin.
    Bradshaw schaute Lewis direkt ins Gesicht. “Finden Sie das witzig? Das ist es nicht. Ich will keine solchen Bemerkungen mehr hören, haben Sie verstanden?”
    Als Lewis die Lippen aufeinanderpresste und nickte, blickte der Lieutenant in die Runde. “Wie geht es mit dem Lieferwagen voran?”
    “In dieser und den umliegenden Countys gibt es mehr als eintausendachthundert helle Lieferwagen. Wir haben kaum die erste Seite der Liste abgehakt”, antwortete Hector. “Diejenigen, die wir überprüft haben, waren vor zwei Tagen alle nicht in der Nähe von Miss Belcamps Studio. Aber wir nehmen uns die anderen noch vor. Vielleicht kriegen wir noch einen Hinweis.”
    “Tun Sie das.” Der Lieutenant nahm wieder Casey ins Visier. “Und wie gehen Sie weiter vor?”
    “Ich denke, wir sollten das FBI einschalten. Sobald ich geklärt habe, inwieweit sie uns helfen können, möchte ich mir die ersten beiden Tatorte anschauen. Ich weiß, dass der Sheriff mit seinen Leuten dort schon gewesen ist, aber wer weiß … vielleicht finden wir etwas, das beim ersten Mal übersehen wurde. Es ist einen Versuch wert.”
    “Gut”, nickte der Lieutenant. “Und der Rest von Ihnen macht mit der Fahrzeugliste weiter.”
    Casey rief das örtliche FBI-Büro an. Sie ließen sie abblitzen. Sie müsse einen Antrag an das Regionalbüro in Denver stellen, so lautete die Information. Denver musste dann natürlich erst einmal mit dem landesweiten Büro in Washington, D.C. Rücksprache halten. Es war fast Mittag, als Casey den Rückruf bekam.
    Sie sprach mit einigen Abteilungsleitern und Spezialisten für Serientäter. Jede Person, mit der sie sprach, musste zunächst davon überzeugt werden, dass es sich in der Tat um drei Serienmorde handelte. So verbrachte sie immer wieder Minuten damit, die Ähnlichkeiten und Besonderheiten der Fälle am Telefon zu wiederholen. Für den Rest des Tages war sie damit beschäftigt, den Verantwortlichen im FBI-Hauptquartier klarzumachen, dass es nötig sei, jemanden zu schicken, der ihr bei den Ermittlungen assistierte. Aber schließlich hatte sie Erfolg.
    Als sie den Hörer aufgelegt hatte, schaute sie kurz im Büro des Lieutenants vorbei. “Die einzige Unterstützung, die das FBI uns gewährt, sind ein Gerichtsmediziner und ein Profiler. Wenn sie den Fall übernehmen sollen, müssen wir beweisen, dass der Täter auch in anderen Staaten Morde verübt hat.”
    “Und das heißt …?”
    “Ich habe ihnen gesagt, dass wir jede Hilfe annehmen, die wir bekommen können. Offensichtlich sind sie zurzeit mit anderen Serienmördern beschäftigt. Es wird zehn Tage oder zwei Wochen dauern, bis sie uns jemanden schicken können, der ein Täterprofil erstellt. In der Zwischenzeit werden Dennis und ich uns noch einmal die Akten und Fotos genau ansehen. Nach dem Mittagessen schnappen wir uns einen der Deputys, Travis nehme ich an, und lassen uns von ihm die ersten beiden Tatorte zeigen.”
    Der Lieutenant nickte. “Tun Sie das, O’Toole. Und vergessen Sie nicht, dass uns jeder Politiker und jeder kleinliche Bürokrat vom Gouverneur abwärts im Nacken sitzt.”
    “Ich würde gern Detective O’Toole sprechen”, sagte Mark am Empfang.
    Der untersetzte Beamte deutete mit dem Radiergummiende seines Bleistiftes auf eine Treppe, die sich am anderen Ende des Raumes links von ihm befand: “Zweiter Stock. Ganz oben.”
    “Danke.” So sieht also ein Polizeirevier von innen aus, dachte Mark. Er schaute sich um, als er durch den Raum zur Treppe hinüberging.
    Die Eingangshalle war kleiner, als er erwartet hatte. Dort gingen viele uniformierte Beamte ihren Aufgaben nach. Zwei ungesund aussehende Kreaturen saßen in Handschellen auf einer Bank, die dem Empfangstresen gegenüberstand. Ein Beamter schob einen fluchenden, sich windenden Mann in

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