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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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nervt, dass du dich auch mit anderen Dingen außer deiner Arbeit beschäftigen sollst, dann gebe ich ihm recht. Geh zu diesem Softballspiel und guck dir die Mädchen an. Dann erzähle ihnen hinterher, wie toll dein Job ist. Versuche mal, für ein paar Stunden zu vergessen, was du tagsüber erlebt hast. Glaub mir, nichts funktioniert so gut, um seine Sorgen zu vergessen, wie mit einigen Teenagern Zeit zu verbringen.”
    “Wenn ich das nicht mache, dann nervst du mich damit bis an mein Lebensende, oder?”
    “Korrekt.”
    Casey atmete tief aus. “Okay, okay. Ich spreche mit Bradshaw. Wenn er einverstanden ist, mache ich es. Zufrieden?”
    “Sicher.” Dennis stupste sie am Arm. “Das war doch gar nicht so schwer, oder?”
    Nachdem sie zum Revier zurückgekehrt war und ihren Chef auf den neuesten Stand gebracht hatte, beschäftigte sich Casey mit dem alltäglichen Papierkram. Danach fuhr sie nach Hause. Als sie ihren Wagen auf die Auffahrt fuhr, folgte sie unbewusst den Sicherheitshinweisen für alleinstehende Frauen. Kurz sah sie sich um, ob sich jemand in der Garage befand, dann schloss sie mit der Fernbedienung das Garagentor, bevor sie ausstieg und den Wagen abschloss.
    Sie nahm ihre Handtasche und die Plastiktüte mit den Lebensmitteln, die sie auf dem Heimweg im Supermarkt gekauft hatte, und ging durch die Tür, die die Garage mit der Küche verband. Sie war kaum im Haus, als das Telefon klingelte.
    Sie stellte die Tüte auf der Arbeitsplatte in der Küche ab, eilte ins Wohnzimmer und nahm den Hörer ab.
    “Hallo?”
    “Stretch, hier ist Will.”
    “Ach, hallo. Das ist aber eine Überraschung.” Dann ging ihr auf, dass keiner ihrer Brüder sie einfach so anrief, nur um zu hören, wie es ihr ging. Casey runzelte die Stirn und nahm den Hörer fester in die Hand. “Ist etwas passiert? Ist es Granda? Ist er krank?”
    “Es geht ihm gut – sofern man es für normal hält, dass er mit seinem Stock herumfuchtelt und den Sheriff zur Hölle schicken will.”
    “Oh weh, was ist passiert?”
    “Es passiert gerade. Läuft bei dir der Fernseher?”
    “Nein, ich bin gerade erst reingekommen.”
    “Mach ihn lieber an. Der Sheriff hält gerade eine Pressekonferenz ab.”
    “Wie bitte?!
Das darf der gar nicht! Warte mal einen Augenblick.” Während sie noch den Hörer in der Hand hielt, nahm sie die Fernbedienung in die andere und machte den Fernseher an. Sofort war Sheriff Crawford auf dem Monitor zu sehen.
    “… ich will das nicht kritisieren”, sagte er in seinem üblichen dominanten Ton. “Ich bin sicher, dass Detective O’Toole ihr Bestes gibt. Aber sie ist seit einer Woche mit dem Fall betraut, und der Mörder ist immer noch nicht gefasst. Wir müssen diesen Mann festnehmen, bevor er wieder einen Menschen tötet.”
    “Jemand sollte Crawford daran erinnern, dass er für die beiden ersten Fälle mehr als zwei Monate zur Verfügung hatte, ohne auch nur die Identität des zweiten Opfers herausbekommen zu haben”, brummte Will am anderen Ende.
    Im Hintergrund hörte sie, wie ihr Großvater schimpfte und den Sheriff bedrohte. Er ließ sich ausgiebig über die missratene Herkunft von Crawford aus.
    “Ist Detective O’Toole in den Ermittlungen vorangekommen?”, rief einer der Journalisten.
    “Wir wissen nur, dass der Mörder einen hellen Lieferwagen fährt und dass alle seine Opfer rothaarig waren. Ich rate allen Frauen mit roten Haaren, sehr vorsichtig zu sein. Vielleicht sollten sie zum Friseur gehen und sich die Haare blondieren lassen”, fügte der Sheriff hinzu und grinste. “Außerdem habe ich hinter vorgehaltener Hand gehört, dass ein Arzt aus der Stadt verdächtigt wird.”
    “Oh, mein Gott!” Casey schnappte nach Luft. “Dieser Idiot! Dieser größenwahnsinnige, ruhmsüchtige, komplett verblödete Idiot! Jetzt hat er die nützlichsten Hinweise, die wir hatten, hinausposaunt und möglicherweise einen unschuldigen Mann in den Ruin getrieben. Warte nur, bis ich diesen Scheißkerl in die Hände bekomme. Ich werde ihm persönlich den Mund zunähen, wenn er sich sonst nicht zurückhalten kann.”
    “Ganz ruhig, Stretch”, riet ihr Bruder ihr. “Übertreib es nicht gleich. Und greif Crawford nicht persönlich an. Beschwer dich bei deinem Boss, und überlass ihm den Rest.”
    Casey knirschte mit den Zähnen und zählte bis zehn. Dieser Rat konnte nur von Will stammen. Er war ein Polizist, wie er im Buche steht. Er hielt sich an die Regeln, nahm den Dienstweg und hielt sein großartiges

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