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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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vor sich hin. “Machen Sie es kurz, ich bin beschäftigt.”
    “Nun, Sir … mir ist aufgefallen, dass Sie eine Menge Anrufe erhalten, und gestern war der Bürgermeister hier, um mit Ihnen zu sprechen. Monica hat mir erzählt, dass der Sheriff auch schon hier war …”
    Tatsächlich hatte ihr die Zivilangestellte berichtet, dass Sheriff Crawford am Dienstagmorgen mit seinen zwei Deputys auf die Wache gestürmt war und alles für etwa eine Stunde lahmgelegt hatte. Danach war er in Bradshaws Büro marschiert, und die beiden hatten sich ein wortreiches lautes Duell geliefert.
    “Und? Was wollen Sie mir damit sagen?”
    “Es ist nur, dass … ich weiß, dass Sie wegen der Lösung des Falls sehr unter Druck stehen, von oben und von anderen Seiten. Ich habe mich einfach gefragt, ob ich Sie irgendwie unterstützen kann? Wenn Sie möchten, beantworte ich die Fragen oder erkläre, wie wir vorgehen. Oder wenn Sie wollen, dass ich zurücktrete …”
    “Verdammt, O’Toole! Machen Sie sich darum mal keine Sorgen. Ich habe Ihnen doch schon gesagt, von mir bekommen Sie Rückendeckung, und mehr müssen Sie jetzt auch gar nicht wissen. Konzentrieren Sie sich einfach darauf, diese Laus zu fassen. Ich kümmere mich um die Heckenschützen und um das, was sonst noch anfällt, verstanden?”
    “Ja, Sir.”
    “Okay. Das hätten wir dann ja geklärt. Sehen Sie zu, dass Sie rauskommen.”
    Auch wenn er ruppig war wie immer, fühlte sich Casey doch ein wenig besser, als sie zurück ins Büro ging. Sie wusste, dass das eben seine Art war, sie in ihrer Arbeit zu bestätigen und auszudrücken, dass er ihr vertraute. Er wusste, dass sie alles in ihrer Macht Stehende tun würde, um den Mörder zu fassen. Er würde sie gegen Angriffe von außen schützen.
    Keith lehnte sich über ihren Schreibtisch und kritzelte etwas auf ihren Notizblock, als sie das Büro durchquerte.
    “Hey, Schöne, ich habe dir gerade eine Nachricht geschrieben”, sagte er und richtete sich auf, als er sie sah.
    “Morgen, Keith. Wie geht’s?”
    “Dein Telefon hat geklingelt, als ich reinkam. Offensichtlich ist Monica noch nicht da, deswegen bin ich rangegangen. Dennis ist im Krankenhaus bei seiner Frau. Er lässt dir ausrichten, dass er herkommt, sobald er mit dem Arzt gesprochen hat.”
    Er machte sich Sorgen, das sah man ihm an. “Ich hoffe, deiner Cousine geht es gut? Dennis hat nichts weiter gesagt.”
    “Mary Kate hat Schwierigkeiten mit der Schwangerschaft. Die Zwillinge scheinen es nicht mehr auszuhalten”, erklärte sie abwesend. Sollte sie sie anrufen, bevor sie mit ihrer Arbeit anfing? “Vor zwei Tagen haben die Wehen eingesetzt, aber sie ist noch gar nicht so weit. Wir mussten sie ins Krankenhaus bringen. Ich frage mich, warum er mich nicht auf meinem Handy angerufen hat?”
    Sie zog das Gerät aus der Tasche ihres Blazers. “Oh verdammt, ich habe vergessen, das Ding anzuschalten. Hat sich Dennis besorgt angehört? Soll ich ihn zurückrufen?”
    “Nein, er hörte sich ganz normal an.”
    “Hm. Na ja, ich nehme an, dass noch alles in Ordnung ist, sonst würde er meine Familie informieren.”
    “Ja, ich bin sicher, dass nichts Schlimmes passiert ist. Das ist das Tolle an deiner Familie. Ihr haltet alle zusammen. Es muss schön sein, so aufzuwachsen.”
    Irgendetwas in seiner Stimme klang seltsam, und Casey sah ihn aufmerksam an. Ihr fiel auf, dass sie eigentlich so gut wie nichts über seine Familie wusste. “Ja, das war es. Das hört sich so an, als wäre es bei dir nicht so gewesen?”, fragte sie vorsichtig.
    “Bei uns? Nein. Meine Mutter starb, als Danny noch ein Kleinkind war. Und unser Vater … na ja … wenn er nicht gearbeitet hat, hat er getrunken. Deshalb waren Danny und ich meistens auf uns selbst angewiesen.”
    Was heißt, dass er auf Danny aufgepasst hat, dachte Casey bei sich. Das erklärte einiges, vor allem die Nähe, die zwischen ihm und Danny herrschte. Auch sein Beschützerinstinkt Danny gegenüber ließ sich darauf zurückführen. Vielleicht auch Keiths wahnhafter Ordnungssinn. Das war etwas, das er kontrollieren konnte. “Oh, das tut mir leid, das habe ich nicht geahnt.”
    “Ach was, mach dir keine Sorgen um uns. Danny und ich haben es ja gut hinbekommen. Es ist nur so, dass ich manchmal das Gefühl habe, es wäre schön, eine große Familie zu haben, in der alle zusammenhalten. Wie bei euch.”
    Das Bedauern in seiner Stimme, das er wahrscheinlich gar nicht wahrnahm, rührte Casey. Sie legte ihre Hand auf seinen

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