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Der Tod und der Dicke

Der Tod und der Dicke

Titel: Der Tod und der Dicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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hier fertig. Wir können wieder zur Normalität zurückkehren.«
    »Peter, das ist ja wunderbar! Wann darf ich dich erwarten?«
    »Du hast doch nicht vor, zum Mittagessen auszugehen? Ich meine, keine unerwarteten Fernsehauftritte, um den Nobelpreis für Literatur entgegenzunehmen oder so was?«
    »Nein! Und wenn es so wäre, würde ich absagen. Apropos, ich werde Maurice Kentmore anrufen und die Einladung für morgen abblasen, oder?«
    »Kentmore?«, erwiderte er. »Den habe ich ganz vergessen.
    Nein, ist doch schon ein wenig spät dafür. Außerdem spielt es keine so große Rolle, jetzt, da ich nicht nur ein paar Tage zu Hause bin. Lass ihn ruhig kommen.«
    Die Worte klangen in seinen Ohren so falsch wie die eines Soap-Stars im Fernsehen, der zum Hamlet aufgewertet wurde.
    »Du meinst, lass sie kommen. Dich wird doch nicht die Aussicht auf die schlanke und durstige Kilda zu deiner Meinungsänderung bewogen haben?«, mokierte sich Ellie.
    »Könnte schon sein. Dann musst du eben dafür sorgen, dass ich zu erschöpft bin, um ihr irgendein Interesse entgegenbringen zu können. So, und jetzt mach ich mich an mein letztes Frühstück auf Spesenrechnung. Grüße an Rosie. Bis dann.«
    Er hatte ein schlechtes Gewissen, sie getäuscht zu haben, nur die Tatsache, dass er sich doch sehr auf seine Heimkehr freute, beruhigte ihn ein wenig. Und so schlimm war es mit der Täuschung doch auch gar nicht, oder? Schließlich wollte er nur selbst noch mal einen genaueren Blick auf Kentmore werfen. Konnte doch nicht so falsch sein. Vielleicht lösten sich seine Verdächtigungen bei einigen unverbindlichen Diskussionen über Kricket und Preissauen in Yorkshire einfach in Luft auf.
    Er ging hinunter zu dem mit Eichenpaneelen ausgekleideten Frühstückssaal, wo Freeman und Glenister an einem Tisch Kaffee tranken.
    Freeman begrüßte ihn mit einem Lächeln, Glenister trug eine ernstere Miene zur Schau.
    »Peter«, sagte sie, »ich wollte nicht, dass Sie abreisen, ohne mit mir gesprochen zu haben.«
    »Dann reise ich also auf alle Fälle ab?«, sagte er.
    »Der Commander sagt, ihm bleibe keine Wahl. Glauben Sie mir, als Polizist versteht er sehr gut, wie wichtig es ist, sich hin und wieder ein eigenes Bild zu machen. Er sagt, es hätte ihn überrascht, wenn jemand, der unter Superintendent Dalziel groß geworden ist, nicht von Zeit zu Zeit eine unabhängige Linie fährt. Aber unsere Arbeit ist von solcher Komplexität, dass es eben einige Regeln gibt, die unter allen Umständen zu beachten sind. Wenn Sie sich auf eigene Faust auf den Weg machen, wissen Sie nie, welchen Schaden Sie damit anrichten.«
    »Sie sind Polizistin«, sagte er.
    »Ja, und ich habe es auf die harte Tour gelernt.«
    »Aber mir trauen Sie es nicht zu?«
    »Peter, ich bin davon überzeugt, dass Sie es ebenfalls könnten. Aber Sie waren doch sowieso nur zeitweilig zu uns abgestellt«, sagte sie freundlich. »Welchen Sinn hätte es, die Sache weiter hinauszuzögern? Sie sind hier einigen empfindlich auf die Füße getreten, das ist alles.«
    »Und wem gehören diese empfindlichen Füße, die ich auf meinem Hintern spüre?«, fragte er mit Blick zu Freeman.
    »Mir scheint, sie gehören entschieden zu einem Agenten.
    Ihnen, Dave? Lukasz? Wurden Tim und Rod nach ihrer Einschätzung gefragt?«
    Bevor Freeman antworten konnte, sagte Glenister: »Es war eine einstimmige Entscheidung. Es gibt hier keine unterschiedlichen Lager, Peter. Wir alle hegen den größten Respekt für Sie. Ich habe in der Lubjanka niemanden getroffen, der Sie, rein persönlich gesehen, nicht gemocht hätte.«
    »Dem kann ich nur zustimmen«, sagte Freeman.
    »Na, dann bin ich aber gerührt«, sagte Pascoe. »Sind Sie deswegen gekommen, um mir zu erzählen, dass ich ein netter Kerl sei, den die Kinder überall mögen? Oder wollen Sie hier nur so lange herumhängen, bis Sie sich vergewissert haben, dass ich auch wirklich fort bin?«
    Sein Sarkasmus schien an ihnen abzugleiten.
    Ein Kellner erschien und brachte Pascoe seinen riesigen Frühstücksteller.
    »Sie essen nichts?«, fragte er.
    »Ich steh eher auf Müsli«, sagte Freeman. »Wenn ich das nur sehe, verstopfen sich schon meine Arterien.«
    »Dann werden wir Sie jetzt allein lassen, damit Sie es genießen können«, sagte Glenister. »Peter, der Hauptgrund, warum ich Sie heute Morgen noch mal sehen wollte, war, um Ihnen mitzuteilen, dass nichts von den Vorfällen hier auch nur den kleinsten Makel in Ihrer Personalakte hinterlassen wird. Ich verstehe

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