Der Tod und der Dicke

Titel: Der Tod und der Dicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill

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Ihr eingehendes persönliches Interesse an manchen Aspekten dieser Ermittlungen, und Sie können sicher sein, dass wir Sie auch weiterhin auf dem Laufenden halten. Vor allem aber wollte ich mir nicht die Möglichkeit entgehen lassen, mich von Ihnen persönlich zu verabschieden. Ich hoffe, es ergibt sich mal wieder die Gelegenheit zur Zusammenarbeit. Sie sind ein Polizist, wie ich ihn schätze. Ein richtiger blauer Smartie. Danke für alles.«
    »Dem schließe ich mich an, Pete«, sagte Freeman. »Es war wirklich schön, mit Ihnen zu arbeiten. Sie würden einen guten Agenten abgeben. Wenn Sie mal vorhaben, Ihre Karriere zu wechseln, können Sie mich jederzeit anrufen. Bis dahin alles Gute.«
    Die beiden schoben ihre Stühle vom Tisch zurück, als wären sie im Begriff aufzustehen, und betrachteten ihn mit einem warmen Lächeln.
    Sie warteten darauf, dass er etwas sagte, dachte Pascoe Trotz allem fühlte er sich von ihrem unverlangten Zeugnis geschmeichelt. Die höfliche und vernünftige Erwiderung darauf wäre gewesen, ihr Lob in aller Bescheidenheit anzunehmen und dann dessen Richtigkeit zu bestätigen, indem er ihnen von der möglichen Verbindung zwischen Kentmore und Youngman erzählte. Falls es in der CAT nicht eine weitläufige Verschwörung zur Unterstützung der Templer gab, sollte die Tatsache, dass sie zu zweit davon erfuhren, dafür sorgen, dass seinen Vermutungen auch einige Taten folgten. Sollte doch jemand anderes diese Verbindung überprüfen. Er könnte dann noch einmal Ellie anrufen, ihr sagen, dass er unterwegs sei und dass er hinsichtlich der Kentmore-Einladung seine Meinung geändert habe. Damit würde er sein altes Leben wirklich zurückbekommen. Das wäre die höfliche und vernünftige, die natürliche Reaktion gewesen, die man von dem berühmten, eloquenten blauen Smartie, dem Seiltänzer, Detective Chief Inspector Peter Pascoe erwarten könnte.
    Sein ungehobelter Zirkusdirektor, Detective Superintendent Andrew Dalziel, andererseits hätte den freundlichen, fast sentimentalen Moment wahrscheinlich dadurch ruiniert, dass er etwas völlig Unangebrachtes wie zum Beispiel »Verpisst euch« gesagt hätte.
    Mit patriotischem Stolz sah er auf das Full English Breakfast vor sich, griff sich die Ketchupflasche, quetschte ein Sankt-Georgs-Kreuz über das Essen, stach ein Würstchen an und begann zu essen.
    Nun erhoben sie sich von ihren Stühlen, lächelten noch immer, allerdings einen Hauch nervöser. Er sah zu ihnen auf, kaute, schluckte und sagte: »Verpisst euch.«

17
    Eine letzte Entscheidung
    Es ist die Zeit der Krise für Andy Dalziel.
    Trotz aller Willensanstrengungen und Ablenkungsversuche ist er wieder in der tiefsten Finsternis und drückt sich an die fragile Membran zwischen sich und dem weißen Licht des Anderswo.
    Ein Windhauch trägt eine Begrüßung in sein Bewusstsein.
    Willkommen, du bist wieder da.
    »Du kannst mich nicht hinters Licht führen.«
    Nein?
    »Nein. Ich hab über dich nachgedacht, und ich weiß, wer du bist.«
    So? Darf ich annehmen, dass du aufgrund dieses Wissens jetzt bereit bist zu kommen?
    »Nein, verdammt noch mal! Weil ich weiß, dass du nur was bist, was ich mir ausgedacht habe. Du bist ein Hirngespinst, das bist du.«
    Du meinst also, du sprichst mit dir selbst?
    »Genau, mein Sonnenschein.«
    Sonnenschein … ich erinnere mich. Eine meine besseren Ideen. Aber das ist sehr interessant. Wie würdest du dich also beschreiben? Als einen Existenzialisten vielleicht? Oder lediglich als einen Pyrrhonisten?
    »Ah?«
    Oje. Da haben wir ein kleines Problem, nicht wahr? Wenn du mit dir selber sprichst, dann solltest du doch in der Lage sein, auch zu verstehen, was du dir sagst?
    »Nicht unbedingt, Klugscheißer. Ich überrasche mich nämlich immer wieder selbst.«
    Das muss sehr beunruhigend sein. Aber wenn du nicht an mich glaubst, warum machst du dir dann die Mühe, mich zu erfinden?
    »Weil ich gern plaudere, und weil sonst keiner von den Scheißern hier ist.«
    Und wo, meinst du, ist dieses hier?
    »Nicht dort.«
    Und wo ist dieses dort?
    Dalziel versucht nachzudenken, muss aber feststellen, dass er nichts hat, worüber er nachdenken könnte.
    Die Finsternis lastet schwer auf ihm.
    Es gibt keine vertraute Stimme, kein Big-Band-Geschmetter, kein Dudelsackpeifen, noch nicht einmal der ärgerliche Singsang eines Gebets, der ihn zu dem Universum aus Tönen und Farben und Gerüchen und Texturen zurückführen könnte, das er sich nicht mehr vorstellen, geschweige denn