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Der Tod wartet im Netz (Die besten Einsendungen zum Agatha-Christie-Krimipreis 2011)

Titel: Der Tod wartet im Netz (Die besten Einsendungen zum Agatha-Christie-Krimipreis 2011) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cordelia Borchardt und Andreas Hoh
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Frau.«
    »Unsinn!«
    »Männer sind so.«
    »Ich nicht.«
    »Worum ging es?«
    »Den Apfelbaum.«
    »Um den bei euch im Garten?«
    »Woher …?«
    »Wo sonst? Mann! Bist du heute langsam!« Und: »Lass uns dein Problem aus der Welt schaffen.«
    »Welches Problem?«
    »Es gibt nur eines, das zwischen uns steht.«
    »Würde ich ja gerne, aber Mutter wehrt sich dagegen, ihn zu fällen.«
    »Du willst den Apfelbaum umnieten?«
    »Der ist doch schon uralt und morsch und macht mehr Dreck, als er Früchte trägt.«
    »Lass uns wenigstens für zwei, drei Stunden in der Altstadt abhängen. – Ohne Sex, versprochen.«
    »Gut. 22:00 Uhr im Irish Pub?«
    »Jep! Wo bleibt die Handynummer?«

    Gerd Strubel fährt den Rechner runter und, nachdem er frisch geduscht und rasiert ist, in die Stadt.
    Ihm fällt ein, dass er gar nicht gefragt hat, woran er sie erkennt. Egal, denkt er, sie weiß anscheinend eh, wer er ist. Bestimmt sogar.
    In der Pinte ist niemand, der zu der Schreibe im Forum passt. Aber die Musik ist gut. Er bleibt bis 01:00 Uhr.
    Im Haus ist es ruhig, als er heimkommt, auch in der Wohnung seiner Mutter.
    Er fällt ins Bett und schläft sofort ein.

    Gerd hat sich angewöhnt, morgens seine E-Mails abzurufen, bevor er zur Arbeit fährt.
    Er lässt den Rechner hochlaufen.
    »Sie haben Post.«
    Das Forum »40Plus« benachrichtigt ihn über eine PN von SchwesterLi mit dem Wortlaut: »Wirf mal einen Blick in den Garten!«
    In der Erwartung, Kleinholz vorzufinden, versucht Gerd die Dunkelheit draußen vor dem Fenster zu durchdringen. Alles steht, wo es immer gestanden hat. Trotzdem ist etwas anders. Gerd stolpert die Treppe hinunter. Die Außenbeleuchtung, gesteuert über einen Bewegungsmelder, geht erst an, als er vor dem Baum steht. Was er sieht, lässt ihn die Augen zusammenkneifen und die Knie weich werden. Er presst die Lippen zusammen, will etwas tun, weiß aber nicht was. Unentschlossen greift er nach der Hand der Frau. Sie ist kalt. Das Gesicht ist blau, die Zunge herausgestreckt. Ein umgekippter Gartenstuhl liegt da.
    In seiner Hosentasche vibriert das Handy. Es dauert geraume Zeit, bis er kapiert und in der Lage ist, das Ding herauszufischen. Eine Stimme, von der er annimmt, dass sie SchwesterLi gehört, sagt: »Wie es aussieht, hat sich dein Problem erledigt …«
    »Was?!«
    »Deine Mutter.«
    »Hast du damit was zu tun?«
    »Sehe ich so aus?«
    »Meinst du nicht, das ist etwas übers Ziel hinausgeschossen?«
    »Für dich wäre mir kein Aufwand zu groß!«

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    Maria starrte auf den nackten Oberkörper des Mannes, der vor ihren Füßen lag. Sie band ihre kastanienbraunen Haare zu einem Knoten hoch und kniete sich neben die Leiche. »
Nun tot ich bin, der Leib ist hin.
« Maria folgte mit ihren manikürten Fingernägeln den roten Buchstaben auf der haarigen Brust und blickte dann hoch zu Schröder. »Was reimst du dir darauf?«
    »Dass der Kerl einen Leichensack braucht«, meinte Schröder, kurz angebunden wie immer.
    Maria lächelte und stand auf. Dabei schob sie ihren Slip unter dem Minirock zurecht. Er zwickte. Sie hatte das Teil in der Hektik falsch herum angezogen.
    Schröder entging der Griff an ihren Hintern nicht. »Gibt es Probleme, Kommissarin Masello?«
    »Damit komme ich schon klar, Kollegin.«
    Kora Schröder lachte und fuhr sich mit der Hand durch ihr kurzes schwarzes Haar. »Die Toten haben noch nie unsere Privatsphäre respektiert. Wir haben bereits die dritte Leiche in vier Monaten! Und das in unserer Kleinstadt.«
    »Ein Stich ins Herz, wie bei den anderen. Nur der Spruch ist jedes Mal anders.« Maria blickte sich in der Werkstatt um. »Was wollte der Mechaniker hier mitten in der Nacht?« Einzig ein verbeulter Toyota stand in der Garage.
    »Für diesen Schrotthaufen lohnen sich keine Überstunden«, sagte Schröder, die Hände in den Taschen ihrer Jeans vergraben. »Die Jungs von der Streife haben Licht gesehen und den Laden kontrolliert.« Das Garagentor stand offen. Auf der Straße warteten zwei Uniformierte auf Anweisungen.
    »Der Kerl ist halbnackt. Eine Verabredung?«, fragte Maria und blickte auf die Wand mit den Pin-up-Postern.
    »Er ist fett und eklig«, knurrte Schröder, die Marias Blick interessiert folgte.
    »Er ist ein Mann – und du bist verwöhnt!« Maria rückte ihre Chiffonbluse zurecht und musste gleichzeitig über Schröders T-Shirt schmunzeln,
Superman war gestern
stand darauf. In der Ferne hörte sie Sirenenlärm. »Die Kavallerie kommt.

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