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Der Tod wird euch finden - Al-Qaida und der Weg zum 11 September Ausgezeichnet mit dem Pulitzer Prize 2007

Titel: Der Tod wird euch finden - Al-Qaida und der Weg zum 11 September Ausgezeichnet mit dem Pulitzer Prize 2007 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lawrence Wright
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Islamija zu dem Anschlag. Rifai Taha behauptete, eigentlich hätten die Angreifer Geiseln nehmen sollen, um die Führer der Islamisten aus der Haft freizupressen, aber das systematische Morden strafte ihn Lügen. 37 Der Tod der Mörder verriet den Einfluss Sawahiris; bis dahin hatte die Gamaa Islamija keine Selbstmordanschläge verübt. Die schweizerische Bundespolizei stellte später fest, dass Bin Laden den Anschlag finanziert hatte. 38
    Ägypten stand unter Schock. Von Empörung und Scham erfüllt, wandte sich die Bevölkerung entschieden gegen die Islamisten, die daraufhin begannen, sich von dem Anschlag zu distanzieren und auf die üblichen Sündenböcke zu zeigen. Der blinde Scheich ließ aus dem Gefängnis verbreiten, der israelische Geheimdienst Mossad habe das Massaker organisiert. Sawahiri beschuldigte die ägyptische Polizei als wahre Urheberin des Gemetzels, machte gleichzeitig jedoch die Opfer verantwortlich, die nicht nach Ägypten hätten kommen dürfen. „Das ägyptische Volk betrachtet die Anwesenheit dieser ausländischen Touristen als Aggression gegen die Muslime und gegen Ägypten“, erklärte er. „Unsere jungen Männer sagen, dass dies unser Land ist und kein Ort für Lustbarkeiten und Vergnügungen, vor allem nicht für Sie.” 39
    Das Massaker von Luxor stellte einen Wendepunkt im Kampf Ägyptens gegen den Terrorismus dar. Welches Ergebnis die Strategen im fernen Afghanistan auch immer von ihrem großen Schlag erwartet hatten, der Schuss war nach hinten losgegangen. Die Unterstützung für die Islamisten schwand rapide, und ohne Unterstützung der Bevölkerung hatten sie in Ägypten keinen Ort mehr, an dem sie sich verstecken konnten. In den fünf Jahren vor Luxor hatten islamistische Terroristen in Ägypten mehr als 1200 Menschen getötet, darunter viele Ausländer. Doch nach Luxor hörten die islamistischen Anschläge einfach auf. „Wir dachten, wir würden nie wieder von ihnen hören“, sagte ein Menschenrechtsaktivist in Kairo. 40
     
    IN IHRER ISOLATION in Kandahar wurde den Führern des Dschihad, insbesondere den Ägyptern, die Natur ihrer Niederlage möglicherweise nicht bewusst. Sie waren in ihren eigenen Denkschemata gefangen. Sie kommunizierten vor allem untereinander, bekräftigten ihre Ansichten mit ausgewählten Suren aus dem Koran und Lehren aus dem Hadith, die ihr Schicksal unausweichlich erschienen ließen. Sie lebten in einem nach jahrzehntelanger Gewalt derart verrohten Land, dass ihnen die Ereignisse in Luxor kaum allzu bedeutsam erscheinen konnten. Tatsächlich hatte die Revolution der Taliban noch größere Blutrünstigkeit in ihnen geweckt und sie noch unversöhnlicher gemacht. Und jetzt, unmittelbar nach Luxor, begann eine Phase der Selbstprüfung der Führer, die ihre missliche Lage analysierten und eine Strategie für den „Endsieg“des Islams über die Ungläubigen entwarfen.
    Im Mittelpunkt ihrer Diagnose stand die Prämisse, dass die islamische Nation in einem erbärmlichen Zustand sei, weil sie von illegitimen Herrschern geführt werde. 41 Ausgehend von dieser Prämisse fragten sich die Dschihadisten, wer für diese Situation verantwortlich sei. 42 Sie fanden den Schuldigen in der christlich-jüdischen Allianz, die mit der Sykes-Picot-Vereinbarung endgültig festgeschrieben worden war, mit der die Briten und Franzosen im Jahr 1916 das Land der Araber untereinander aufgeteilt hatten. Ein Jahr später wurde in der Balfour-Deklaration ein jüdisches Heimatland in Palästina gefordert. Kurze Zeit später brach das Osmanische Reich und mit ihm das islamische Kalifat zusammen. All diese Entwicklungen waren in den Augen der Islamisten Bestandteil eines laufenden Feldzugs der christlich-jüdischen Allianz zur Unterdrückung des Islams, die sich der Vereinten Nationen, unterwürfiger arabischer Herrscher, multinationaler Konzerne, Satellitensender und internationaler Hilfsorganisationen bediente.
    In der Vergangenheit waren immer wieder radikalislamische Gruppen aufgetaucht, die jedoch aufgrund ihrer Uneinigkeit und in Ermangelung eines klaren Plans durchweg gescheitert waren. Im Januar 1998 begann Sawahiri am Entwurf einer förmlichen Erklärung zu arbeiten, die alle in Afghanistan aktiven Mudschahidin-Gruppen unter einer gemeinsamen Flagge vereinen sollte. 43 Mit dieser Erklärung wollte er die Beschränkung auf die regionalen Konflikte überwinden und die islamistische Bewegung in einem globalen heiligen Krieg gegen die Vereinigten Staaten zusammenschweißen.
    Im

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