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Der Todesflieger

Der Todesflieger

Titel: Der Todesflieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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geschmeidigen Körper vor sich und fragte sich, was er zum Teufel eigentlich bei der
Queen Artemisia.
zu suchen hatte.
    Ihm fiel ein, daß Teri ihm genau dieselbe Frage gestellt hatte, als er sie auf das Forschungsschiff brachte. »Warum verschleppst du mich auf ein Schiff?« hatte sie gefragt. »Was habe ich denn hier zu suchen? Ich kann in diesem Aufzug doch nicht einmal an Deck gehen.« Dabei hatte sie demonstrativ den Saum ihres Negligés bis zu den Schenkeln gelüftet. »Was sollen diese ehrenwerten Wissenschaftler von mir denken?«
    »Ich glaube, sie werden sich freuen«, hatte Pitt gelacht. »Du bist vermutlich das hübscheste Mädchen, das sie seit Jahren gesehen haben.«
    »Und was ist mit Onkel Bruno?«
    »Erzähl ihm einfach, du seist zum Einkaufen aufs Festland gefahren. Erzähl ihm irgend etwas. Du bist schließlich volljährig.«
    »Ich werde ganz ungezogen sein«, hatte sie gekichert. »Ach, ich finde das alles herrlich aufregend.«
    »So kann man die Sache auch betrachten«, hatte Pitt erwidert.
    Teri hatte exakt so reagiert, wie er es erwartet hatte.
    Pitt handelte sich die Ankerkette empor. Es dauerte nicht lange, bis er die Ankerklüse erreicht hatte. Vorsichtig spähte er über die Reling und lauschte auf irgendwelche Geräusche. Doch nichts war zu hören, nichts bewegte sich. Das Vordeck war wie leergefegt.
    Er schwang sich über die Reling und huschte geduckt zum Fockmast hinüber. Der Umstand, daß das ganze Schiff in völliger Finsternis dalag, machte die Sache einfach.
    Normalerweise tauchten nachts die Ladelampen das ganze Mittschiff und Vordeck in gleißend helles Licht, was Pitt das Herumschnüffeln erheblich erschwert hätte. Er stellte ebenfalls mit Genugtuung fest, daß auch die Wasserspur, die er über das Deck zog, auf diese Weise unsichtbar blieb. Er verharrte, lauschte nochmals. Wieder nichts. Über dem ganzen Schiff lag eine ungewöhnliche, fast bedrückende Stille. Irgend etwas stimmte nicht. Pitt konnte nicht sagen, was ihn störte, doch er wurde ein unheimliches Gefühl nicht los.
    Er zog das Tauchermesser aus der Scheide, die er um seine Wade geschnallt hatte, und bewegte sich, das Messer kampfbereit im Griff, langsam vorwärts.
    Vor ihm tauchte die Brücke auf. Pitt konnte sie in ihrer gesamten Breite überblicken. Soweit er erkennen konnte, lag sie vollkommen verlassen da. Rasch schlich er zu ihr hinüber und kletterte geräuschlos die stählerne Leiter hinauf. Das Ruderhaus war leer. Die Speichen des Steuerrads ragten bizarr in die Dunkelheit, und das kupferne Kompaßhaus schimmerte matt ihm fahlen Licht der Sterne. Der Zeiger des Maschinentelegraphen stand auf »Maschinen Stop«, wie Pitt aus dem Anstellwinkel schloß. Sein Blick fiel auf ein Abstellbrett, das man am Sims des Backbordfensters befestigt hatte. Er tastete darüber hinweg; eine Aldis-Lampe lag darauf, ein Leuchtfeuergewehr, Leuchtmunition und eine Stablampe.
    Danach hatte er gesucht.
    Eilig zog er seine Badehose aus und wickelte sie um die Lampe, so daß, als er sie anknipste, nur noch ein schwacher Lichtschimmer durch den Stoff drang. Dann durchsuchte er das Ruderhaus Quadratzentimeter für Quadratzentimeter. Er leuchtete das Deck, die Schotts und die Armaturen ab, konnte jedoch nichts von Belang entdecken.
    Er ging nach hinten ins Kartenhaus. Dort herrschte eine geradezu peinliche Ordnung. Die Vorhänge waren zugezogen, und auf dem Kartentisch lagen, fein säuberlich aufgeschichtet und mit akkuraten Bleistiftlinien überzogen, die Karten. Pitt schob das Messer zurück in die Scheide, legte die Stablampe auf den Tisch und studierte die Eintragungen auf den Karten. Sie stimmten genau mit dem bekannten Kurs der
Queen Artemisia
überein. Pitt bemerkte, daß die Bleistiftlinien kein einziges Mal korrigiert oder ausradiert worden waren, was sonst bei Kurskorrekturen immer der Fall war. Diese Präzision war eigentlich fast unglaublich.
    Das Logbuch lag aufgeschlagen da. Der letzte Eintrag lautete:
    »3 Uhr 52. Passieren Leuchtfeuer Brady Field. Peilwinkel 312°, Entfernung circa acht Seemeilen. Wind Südwest, Windgeschwindigkeit 2 Knoten. Alles läuft glatt.« Die Eintragung war also kaum eine Stunde, bevor Pitt von der Küste losgeschwommen war, gemacht worden. Aber wo war die Mannschaft? Kein Wachposten war auf Deck, und die Rettungsboote waren sicher in den Davits festgezurrt. Wieso stand niemand am Ruder? Das Ganze war äußerst mysteriös.
    Pitt hatte einen trockenen Mund, die Zunge klebte ihm am Gaumen. Sein

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