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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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die Mitglieder des Krisenstabes, die um ihn herum saßen. »Zusehen – das ist also alles, was wir tun können. In Live-Übertragung und Farbe erleben, wie unsere Männer zusammengeschossen werden.«
    »Wir müssen warten, Sir«, bestätigte Higgins. »Das ist jetzt wirklich alles, was wir tun können.« Er war aufgestanden und hatte sein tränenfeuchtes Gesicht von den Versammelten abgewandt.
62
    Pitt hielt den Plan des Schiffes in der Hand, während er vor Lusana die Gänge entlanglief. Nach einer Zeit, die dem Schwarzen hinter ihm endlos erschien,, blieb er vor einer Eisentür stehen. Er knüllte den Plan zu einem Papierknäuel zusammen und ließ ihn mit spielerischer Geste zu Boden fallen. Erstaunt sah Lusana ihn an. »Wo sind wir?« fragte er.
    »Vor dem Munitionslager«, gab Pitt zur Auskunft. Er lehnte sich mit seinem ganzen Gewicht auf die Tür, die mit einem quietschenden Geräusch nachgab und aufschwang. Ein großer, spärlich erleuchteter Raum wurde sichtbar. Die Rufe der Mannschaft und das Geräusch von Ketten und elektrischen Motoren war zu hören. Die Geräusche schienen durch die Decke des Raumes zu kommen. Nach allen Seiten sichernd, betraten die beiden Männer den Raum.
    Unter dem Licht gelber Birnen waren eine Reihe von Granaten gelagert, deren konisch zulaufende Köpfe mit roten Farbtupfen bemalt waren. Vorsichtig ging Pitt um den Stapel herum und blickte zur Decke hinauf, von wo er die Geräusche vernommen hatte.
    Er erblickte die Hinterköpfe von zwei Schwarzen, die dabei waren, mit Schraubenschlüsseln und anderem, nicht näher erkennbarem Gerät einen Aufzugmotor zu reparieren. Offensichtlich so schloss Pitt – hatte die Erschütterung beim Aufprall der Devil-Raketen die Beförderungsanlage für die Granaten außer Betrieb gesetzt. Von Muskelkraft konnten die schweren Geschosse nicht zum Geschützturm gehievt werden.
    Pitt trat von seinem Beobachtungsposten unter der Deckenluke zurück und ging zum Munitionsstapel hinüber, wo Lusana stand. Er hockte sich nieder, um aus nächster Nähe die Geschoßmäntel zu prüfen, an denen der Inhalt der Granaten erkennbar war. Bald hatte er eine der beiden ST-Raketen entdeckt. Die andere fehlte!
    Pitt holte einen Spezialschraubenzieher aus seinem Gürtel und drückte dem neben ihm stehenden Lusana die Taschenlampe in die Hand. »Leuchten Sie mir, während ich arbeite.«
    »Was haben Sie vor?«
    »Diese Granate entschärfen«, gab Pitt zur Auskunft.
    »Wenn ich schon in die Luft fliegen soll«, sagte Lusana, »könnte ich dann vorher noch erfahren, warum?«
    »Nein«, fauchte Pitt.
    Mit der professionellen Geschmeidigkeit eines Safeknackers bewegten seine Finger die empfindliche Kombination, die für die Zündung der Granate sorgte. Nach wenigen Drehungen hatte er die Befestigungsschrauben freigelegt, die er mit dem Schraubenzieher löste. Sie waren verrostet, so dass er den Schraubenzieher bei jeder Drehung mit aller Kraft nach unten drücken musste. Es war ein Wettlauf gegen die Zeit, ging es ihm durch den Kopf. Er mußte schneller sein, als die beiden Schwarzen, die ein Deck höher den Mechanismus des Munitionsaufzugs reparierten.
    Endlich lag die letzte der Befestigungsschrauben in seiner Hand, so dass er das konische Kopfstück der Granate abheben konnte.
    Sorgsam, als handelte es sich um einen schlafenden Säugling, trug er es an eine Seite des Raumes und legte es zu Boden. Dann kehrte er zu der geöffneten Granate zurück. Er entschärfte den Mechanismus, der die Explosivladung für die unzähligen ST Splitterbomben mit dem Giftstoff betätigte. Er zwang sich dazu, gerade in diesem kritischen Moment nicht gespannter zu sein, als für die Aufgabe gut war. Bei früheren Einsätzen hatte er die Erfahrung gemacht, dass ihm bei allzu viel Konzentration die Hände zitterten. Um seine trotzdem vorhandene Nervosität zu vertreiben, pfiff er eine Melodie – so falsch, dass er einen Anflug von Mitleid für den zum Zuhören verurteilten Lusana in sich aufsteigen fühlte.
    Mit einer Kombizange durchschnitt Pitt die feinen Drahtverbindungen zwischen dem Zünder und dem Radar-Höhenmesser. Dann nahm er lächelnd, mit einer fast brüsken Bewegung, den Zünder heraus. Die Gefahr war vorüber. Er atmete auf und machte eine kleine Pause. Sodann zog er einen leeren Geldsack aus der Tasche, wie er zum Transport von Geldbündeln zwischen den Banken benutzt wird. Neugierig betrachtete Lusana die Szene. Er beugte sich vor und entzifferte die Aufschrift »Wheaton Security

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