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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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große und verheißungsvolle Afrika ebenso lieb gewonnen wie er, Patrick. Sie hatte ihn sogar damit aufgezogen, dass es ihm zuweilen schwer fiel, seine seemännische Vergangenheit zu vergessen. »Du wirst nie ein richtiger Farmer«, hatte sie lächelnd gesagt und ihm dabei mit einer scheuen Geste über den Kopf gestreichelt.
    »Du bist und bleibst ein Seemann, mit Salzwasser in den Adern.«
    In seiner Erinnerung hörte Fawkes die Stimme seiner toten Frau so klar und deutlich, dass es ihm schwer fiel zu glauben, dass sie nun unter ihm in der Erde lag und vermoderte. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er jetzt allein war. Ein Gefühl grenzenloser Verlas senheit und Hoffnungslosigkeit beschlich ihn. Wenn eine Frau ihren Mann verliert – so hatte er einmal sagen gehört – dann trauert sie, aber das Leben geht weiter. Wenn hingegen einem Mann die Frau starb, starb auch er – mit einer Hälfte seines Herzens.
    Mühsam zwang Fawkes die Erinnerung an die Bilder einstigen Glücks in sein Unterbewusstsein zurück. Vor seinem inneren Auge wurden die Konturen eines Mannes sichtbar. Es war ein Schattenbild, und der Mann hatte kein Gesicht, weil es sich um jemanden handelte, den Fawkes nie von Angesicht zu Angesicht gesehen hatte – um Hiram Lusana, den Führer der Afrikanischen Revolutionsarmee. Fawkes spürte, wie seine abgrundtiefe Verzweiflung von einer Woge kalten Hasses überspült wurde. Grimmig ballte er die Fäuste und schlug mit ihnen wieder und wieder auf das nasse Erdreich der Gräber, vor denen er kniete. Schließlich ebbte seine Erregung ab, sein Blick klärte sich. Er seufzte und begann in der zunehmenden Dämmerung die Bougainvillea-Blüten so auf dem Erdreich anzuordnen, dass sie die Anfangsbuchstaben der Namen seiner Lieben bildeten. Dann stand er auf. Er wusste, was es jetzt zu tun galt.
19
    Lusana hielt den Vorsitz der Versammlung. Gesenkten Blickes saß er am Kopfende des ovalen Konferenztisches und spielte mit dem goldenen Füllfederhalter, der vor ihm auf der matt glänzenden Tischplatte lag. Auf der gegenüberliegenden Schmalseite des Tisches saß Oberst Due Phon Lo, der stets lächelnde asiatische Militärberater der ARA. Er war zu beiden Seiten von einer dichten Traube junger Offiziere umgeben, die soeben die bequemen Polsterstühle an den beiden Breitseiten der Tafel eingenommen hatten.
    »Ich wiederhole es noch einmal langsam zum Mitschreiben, meine Herren«, sagte Lusana, nicht ohne Schärfe in seiner wohlklingenden Stimme. »Sie sind sich über den Ernst der Situation offenbar nicht im klaren.«
    »Irgendein hirnverbrannter Neandertaler geht los, lässt ein beispielloses Massaker vom Stapel, brennt die Farm des angesehensten Bürgers der Provinz Natal nieder – und Sie alle sitzen hier um mich herum, als ob Sie kein Wässerlein trüben könnten!« Er machte eine Pause, um prüfend in die Augen der Männer zu sehen, die schweigend rings um den Tisch saßen und ihn mit undurchdringlichen Gesichtern anstarrten. »Schluss jetzt mit dem Versteckspiel, meine Herren, ich möchte jetzt reinen Wein eingeschenkt bekommen! Wer von Ihnen steckt dahinter?«
    Schweigen folgte seiner Frage. Oberst Due Phon Lo beugte sich vor, stützte die Hände auf und spreizte die Finger auf der Tischplatte. Mit seiner gelblichen Haut, seinen mandelförmig geschnittenen Augen und dem kurz geschnittenen glatten Haar bildete er einen seltsamen Gegensatz zu den dunkelhäutigen Afrikanern, die ihn umgaben. Lo sprach langsam, indem er jedes einzelne Wort sorgfältig betonte.
    »Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, General Lusana, dass niemandvon Ihren Leuten für den rätselhaften Überfall auf die Fawkes Farm verantwortlich ist. Ich habe mir die genaue St ationierung jeder einzelnen Einheit der ARA zum Zeitpunkt des Überfalls persönlich angesehen. Alle Daten sind mehrfach überprüft worden. Außer dem von Somala geführten Spähtrupp waren alle unsere Soldaten zum Zeitpunkt des Massakers über zweihundert Kilometer vom Tatort entfernt.«
    »Wer hat den Überfall denn dann durchgeführt?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Misstrauisch sah Lusana seinen asiatischen Gesprächspartner an. Nachdem er in dessen Miene nichts Verdächtiges entdeckte, wandte er sich von ihm ab und betrachtete schweigend die anderen Männer, die um den Konferenztisch saßen. Gleich rechts von ihm war Major Thomas Machita, Chef der Spionageabwehr der ARA, neben ihm saß Oberst Randolph Jumana, Lusanas Stellvertreter. Ihnen gegenüber saß Oberst Oliver Makeir,

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