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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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einem Vorhaben wie diesem nicht hausieren gehen kann, oder?«
    »Das verstehe ich nur zu gut.«
    »Was nun Sie angeht, Kommandant Fawkes, können Sie denn auch von der Bildfläche verschwinden, ohne dass die Menschen, die Sie kennen, misstrauisch werden und Nachforschungen anstellen?« Fawkes nickte bedächtig.
    »Ganz Umkono weiß von der Tragödie, die mich getroffen hat. Meine Freunde und Nachbarn denken, ich habe Südafrika für immer verlassen und bin nach Schottland zurückgekehrt.«
    »Ja, so könnte es gehen.« De Vaal nickte, griff nach einem Schreibblock, schrieb ein paar Zeilen auf ein Stück Papier, das er herausriss, und übergab es Fawkes. »Ich gebe Ihnen diese Adresse eines Hotels fünfzehn km außerhalb Pretorias. Schreiben Sie sich bitte in diesem Hotel ein, und warten Sie auf die Anweisungen, die ich Ihnen nach dort zugehen lassen werde. Ich habe Ihnen zu keinem Zeitpunkt verhehlt, dass es sich um ein sehr riskantes Unternehmen handelt. Von diesem Moment an betrachtet Sie die Regierung von Südafrika als verschollen, als tot, wenn ich so sagen darf.« Er ließ die Schultern sinken. »Gott helfe uns!«
    »Gott?« Ein Hasserfülltes und zugleich schuldbewusstes Flackern war in den Augen von Fawkes zu sehen. »Ich glaube nicht, dass Gott mit dieser Sache etwas zu tun haben will.«
    Im gleichen Gebäude, eine Etage tiefer, stand Oberst. Zeegler vor einem großen Kartentisch, über den er eine Reihe großformatiger Hochglanzfotos ausgebreitet hatte.
    Zum ersten Male in seiner ganzen militärischen Laufbahn warder Geheimdienstchef völlig ratlos. Der Überfall auf die Fawkes-Farm barg ein Rätsel in sich, er passte nicht ins Schema der Sabotageakte, wie sie sonst von Terroristen und schwarzen Freiheitskämpfern in Südafrika unternommen wurden.
    Die minutiöse Vorbereitung und die hohe Präzision dieses Kommandounternehmens sprachen gegen eine Beteiligung der Afrikanischen Revolutionsarmee, die vom Verteidigungsminister als Urheber verdächtigt worden war. Die Art, wie die Operation ausgeführt worden war, entsprach auch nicht Lusanas Handschrift. Zwar war Lusana dafür bekannt, dass er bei Zusammenstößen mit den weißen Regierungstruppen den Tod gegnerischer Soldaten eiskalt in Kauf nahm, aber der Ermordung der farbigen Arbeiter auf der Fawkes-Farm hätte er nie zugestimmt, geschweige denn der unsinnigen und unmenschlichen Tötung afrikanischer Frauen und Kinder.
    »Wer steckt dahinter?« murmelte Zeegler zu sich selbst. »Wer? In Dreiteufelsnamen, wer?«
    Farbige Soldaten der südafrikanischen Armee konnten denÜberfall jedenfalls nicht ausgeführt haben. Ein solcher Einsatz wäre – das wusste Zeegler – ohne Wissen des Geheimdienstes und der Spionageabwehr unmöglich gewesen.
    Seufzend beugte er sich ein weiteres Mal über die Fotografien, die am Tatort auf der Fawkes-Farm aufgenommen worden waren. Kein einziger Augenzeuge hatte sich gefunden, und keiner der Banditen, die das Massaker veranstaltet hatten, war gefangen worden. Es war, sinnierte Zeegler, ein perfektes Verbrechen. Ein Verbrechen, bei dem den Mördern anscheinend kein einziger Fehler unterlaufen war.
    Trotz sorgfältigster Untersuchungen waren keinerlei Anhaltspunkte gefunden worden, die klare Aussagen über die Täterschaft zuließen. Und doch sagte Zeegler sein in langen Jahren geschärfter Spürsinn, dass es einen Schlüssel gab, mit dem das Rätsel gelöst werden konnte.
    Mit der Geste eines Chirurgen, der sich vor Beginn einer komplizierten Operation die Röntgenaufnahmen des Patienten ansieht, ergriff Zeegler ein Vergrößerungsglas und musterte zum zigsten Male eine bestimmte Stelle auf einer der Fotografien, die er zur Seite gelegt hatte.
22
    Die Passagiermaschine der Air Malawi aus Lourengo Marques in Mozambique war auf dem Flugplatz von Pretoria gelandet und rollte nun mit pfeifenden Düsen auf das Abfertigungsgebäude zu, vor dem sie eingewiesen wurde und zum Stehen kam. Nachdem die Motoren abgestellt worden waren, zog ein Traktor eine Gangway an die Maschine, so dass die Passagiere aussteigen konnten. Mit einer freundlichen Handbewegung oder einem Lächeln verabschiedeten sie sich von den hübschen dunkelhäutigen Flugbegleiterinnen, die an der geöffneten Kabinentüre standen. Dann begaben sich die Passagiere in das Abfertigungsgebäude.
    Major Machita befand sich unter den Ankömmlingen. Als die Warteschlange vor dem Passschalter vorgerückt war und er nach seinem Reisedokument gefragt wurde, legte er einen gefälschten

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