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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Paß von Mozambique auf die Schalterplatte. Der südafrikanische Grenzbeamte, ein Weißer, studierte den Namen, auf den der Pass ausgestellt war, und das eingeheftete Foto. Dann lächelte er unergründlich und nickte.
    »Das wäre in diesem Monat schon Ihre dritte Reise nach Pretoria, Mr. Yariko.« Mit einer leichten Kopfbewegung deutete er auf das schmale schwarze Diplomatenköfferchen, das durch eine Kette mit Machitas Handgelenk verbunden war. »Ihr Botschafter in Pretoria scheint in der letzten Zeit einen besonders großen Bedarf an Diplomatenpost zu haben.«
    Machita alias Yariko hob die Schultern. »Wenn mich unser Außenminister nicht zum Botschafter nach Pretoria schickt, dann schickt er mich irgendwo anders hin. Job ist Job. Ich will Ihnen als Südafrikaner nicht zu nahe treten, aber ehrlich gesagt, habe ich Kurierflüge, die nach Paris oder London gehen, viel lieber.«
    Der Beamte verbarg ein Gähnen, klappte Machitas Pass zu und machte ein einladendes Handzeichen zum Ausgang hin. »Bitte, Mr. Yariko. Wir freuen uns, Sie wiederzusehen. Haben Sie einen angenehmen Aufenthalt!«
    Machita dankte und zeigte ein strahlendes Lächeln. Dann bahnte er sich ohne sonderliche Eile einen Weg durch die wartende Menge zum Taxistand. Mit der freien Hand bedeutete er dem Taxi, das als erstes in einer langen Warteschlange freier Droschken vor dem Flughafengebäude stand, zu ihm vorzufahren. Der Fahrer nickte und ließ seinen Wagen an. Bevor er jedoch die kurze Strecke bis zu Machita zurücklegen konnte, scherte ein anderes Taxi aus dem hinteren Teil der Warteschlange aus, preschte mit aufheulendem Motor zu Machita vor und kam dort mit quietschenden Reifen zum Stehen.
    Zornige Schimpfworte und ein misstönendes Hupkonzert der anderen Taxifahrer waren die Quittung für den frechen Auß enseiter, der unbeeindruckt von dem Protest seiner Kollegen die Türe aufhielt. Machita amüsierte sich über die Szene. Er stieg ein und setzte sich in den Fond. »Zur Botschaft von Mozambique!« rief er nach vorne.
    Der Fahrer tippte an seine Mütze, schob die Zählmechanik des Taxameters nach unten und fädelte sich in den Verkehr ein, der vom Flugplatz nach Pretoria hineinbrandete. Machita lehnte sich bequem zurück und betrachtete die Vororte, die an ihm vorbeiglitten. Erst auf der Mitte der Strecke öffnete er die Fessel, mit der die Diplomatentasche an seinem Handgelenk befestigt war, und legte die Kette in das Köfferchen zu den Papieren. Es war nicht das erste Mal, dass er auf diese Weise nach Südafrika einreiste, um den befreundeten afrikanischen Revolutionären schriftliche Informationen für den gemeinsamen Kampf gegen das verhasste Regime der Weißen zu geben. Der Botschafter von Mozambique in Pretoria stand der Sache der ARA sehr positiv gegenüber. Er bot Machita und anderen Abgesandten von dessen Untergrundorganisation die Möglichkeit, als Diplomaten einzureisen und unter diesem Deckmantel auch diplomatische Kurierpost, die von den Grenzbeamten nicht geöffnet werden durfte, zu befördern. Wobei es sich bei der angeblichen Diplomatenpost selbstverständlich regelmäßig um subversives Schriftgut für die aufständischen Schwarzen handelte. Nach einem längeren Proformabesuch in der Botschaft gingen Machita und seine Leute dann jeweils ihrer Untergrundarbeit in Pretoria nach.
    Ein seltsames Gefühl der Unsicherheit beschlich ihn jetzt. Er setzte sich aufrecht und sah hinaus, um festzustellen, ob von draußen Gefahr drohte. Wie er feststellte, hatte der Fahrer nicht den direkten Weg vom Flugplatz zur Botschaft eingeschlagen. Statt dessen deutete die Kühlerfigur des dahinrumpelnden alten Wagens in Richtung auf die wimmelnde, geschäftige Altstadt von Pretoria, von der jetzt die ersten Häuser sichtbar wurden.
    Machita beugte sich vor und tippte dem Fahrer auf die Schulter. »Ich bin kein amerikanischer Tourist, den du ausnehmen kannst wie eine Weihnachtgans«, sagte er. »Wenn du nicht sofort den kürzesten Weg zur Botschaft nimmst, zahle ich keinen Cent. Dann hast du mich umsonst spazieren gefahren.«
    Die einzige Reaktion des Fahrers auf Machitas Worte war ein gleichgültiges Schulterzucken. Ein paar Minuten vergingen, während derer sie immer mehr in den dichten Altstadtverkehr eintauchten. Plötzlich fuhr der Fahrer eine scharfe Kurve und lenkte den Wagen in eine Menschen verlassene Tiefgarage. Machita fluchte; er war in eine Falle geraten. Er spürte, wie die Zunge unter seinem Gaumen vor Nervosität anschwoll und sein Herz

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