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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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schützen.
    »Was halten Sie von Emmas Angebot, Jumana?« fragte Lusana, nachem er seine Angel aufs neue ausgeworfen hatte.
    Jumana sah auf den Umschlag in seinen Händen und legte sein Gesicht in skeptische Falten. »Ein Bluff. Ein Zweimillionendollarbluff.«
    »Glauben Sie, dass der Plan für das Unternehmen ›Wilde Rose‹ gefälscht ist?«
    »Es gibt keinen Plan.«
    Jumana war aufgestanden und bürstete die Schmutzspuren des lehmigen Bodens von seiner Uniform. »Der Plan ist eine Erfindung. Der Agent Emma hat Major Machita mit einigen kleineren Bissen auf den Geschmack gebracht. Jetzt will er absahnen und uns das große Geld aus der Nase ziehen.« Er schüttelte den Kopf. »Der Plan, den Emma uns verkaufen will, ist absurd. In den Stichworten, die Machita mitgebracht hat, heißt es, dass die Weißen irgendwo in der Welt einen größeren terroristischen Anschlag unternehmen werden. Die Ausführung des Anschlages soll in den Händen von Farbigen liegen, die die Weißen als ARA-Soldaten ausstaffieren wollen, damit sie uns später die Schuld in die Schuhe schieben können. Ich habe noch nie einen größeren Unsinn gehört. Die südafrikanische Regierung würde auf keinen Fall die internationalen Konsequenzen riskieren, die aus solch einem Unternehmen für sie entstehen würden.«
    Lusana warf von neuem seine Angel aus. »Nur einmal angenommen, Premierminister Koertsmann ist in Torschlußpanik. Er sieht, dass die Zeit gegen ihn arbeitet und versucht ein letztes ris kantes Spiel, um das Rad der Geschichte zurückzudrehen. Wäre da eine Aktion wie das Unternehmen Wilde Rose‹ so unwahrscheinlich?«
    »Aber wie würde ein solcher Terroranschlag denn im einzelnen aussehen?« fragte Jumana. »Und wo würde er stattfinden?«
    »Um das zu erfahren, müßten wir zwei Millionen Yankee-Dollars zahlen.«
    »Ich bin sicher, das Ganze ist ein Schwindel. Der Agent Emma blufft, um uns Angst zu machen und uns dann das Geld aus der Tasche zu ziehen.«
    »Ich bin da etwas anderer Meinung als Sie«, entgegnete Lusana. »Der Plan hat geniale Züge. In Emmas Papier steht, dass der Terroranschlag zu zahlreichen Todesopfern führen wird. Die Nation, die Opfer des Anschlags wird, würde uns sofort jede Hilfe entziehen, da sie uns für den Urheber des Anschlags hält. Aus aller Welt würden Waffen geliefert werden, um das weiße Regime von Koertsmann gegen die Schwarzen, die derartig verabscheuungswürdige Anschläge unternehmen, zu unterstützen.«
    »Welche Nation kommt denn Ihrer Meinung nach als Opfer in Frage?« erkundigte sich Jumana.
    »Ein reicher Industriestaat mit leicht verletzbarer Infrastruktur. Die Vereinigten Staaten zum Beispiel.«
    Jumana kniff die Augen zusammen und warf den Umschlag, der Emmas Angebot enthielt, mit einer ärgerlichen Geste auf den Boden. »Fallen Sie nicht auf diesen plumpen Trick herein, General Lusana. Wir können das Geld wirksamer einsetzen als für einen geldgierigen und größenwahnsinnigen Agenten namens Emma. Ich wiederhole meinen Vorschlag, eine Reihe von Überfällen auf Farmen von Weißen zu starten, damit Panik unter den Imperialisten ausbricht.«
    Lusana nahm Jumanas Ungestüm mit undurchdringlichem Gesicht entgegen. »Sie wissen, was ich von derartigen Massakern halte.«
    »Genau das könnte aber zum Erfolg führen«, beharrte Jumana. »Tausende von einzelnen kleinen Terroranschlägen auf Städte, Dörfer und Farmen – und die Weißen verlassen das Land.«
    »Wir werden weiterhin einen gezielten Krieg führen«, entgegnete Lusana kühl. »Die ARA wird sich nicht wie ein Haufen wildgewordener Kopfjäger aufführen.«
    »Sie sehen das falsch, General Lusana. In Afrika muß man mit eiserner Hand regieren, wenn man am Ruder bleiben will. Meist wissen die Leute ja nicht, was gut für sie ist.«
    »Aber Sie, Oberst Jumana, wissen es. Würden Sie es bitte mir, der ich nicht so erleuchtet bin, verraten?«
    Jumana verzog sein Gesicht zu einer ärgerlichen Grimasse. »Wir Afrikaner wissen, was gut für Afrika ist!«
    Lusana verzichtete darauf, seinen Gesprächspartner wegen der beleidigenden Anspielung auf seine amerikanische Herkunft zur Rede zu stellen. Ihm war klar, dass in Jumanas Gedanken die widersprüchlichsten Impulse gegeneinander kämpften: Der Haß gegen alles Fremde, ein verzehrender Ehrgeiz, das berauschende Gefühl von rasch erworbener Macht, Mißtrauen gegen alles Neue, und der naive Glaube, mit möglichst viel Blutvergießen könne die Welt verändert werden. Würde Jumana im Kampf,

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