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Der Todeskreuzer

Der Todeskreuzer

Titel: Der Todeskreuzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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Sternenzerstörer aufgeben sollte, hier, mitten im Nirgendwo, es sei denn, sie hatten einen verdammt guten Grund dafür.«
    »Er hat recht«, meinte Austin. »Vielleicht ...«
    »Die internen Atmosphärediagnosesysteme zeigen keinerlei Anzeichen für irgendein bekanntes Gift oder eine Kontamination«, ergänzte Kloth. »Natürlich besteht die Möglichkeit, dass unsere Instrumente fehlinterpretieren, wie viele Lebensformen sich an Bord befinden. Wir überprüfen das Schiff nach verschiedenen Variablen, nach elektrischer Hirnaktivität, nach Pulsschlag, nach Bewegungen, nach allen möglichen anderen Dingen, die die Messdaten verfälschen könnten. In jedem Fall ...« Er lächelte - eine vollkommen unglaubwürdige Darbietung, bei der man eigentlich die Fäden und Haken zu beiden Seiten seines Mundes hätte sehen müssen. »Der entscheidende Faktor ist, dass es uns vielleicht möglich ist, Ersatzteile für unseren Antrieb zu bergen und wieder auf Kurs zu gehen, bevor wir vollends hinter dem Zeitplan zurückbleiben. Aus diesem Grund werde ich einen Aufklärungstrupp hinschicken - Captain Sartoris, zusammen mit den Wärtern Austin, Vesek und Armitage sowie den Technikern, die sehen sollen, was sie gebrauchen können. Wir rechnen damit, innerhalb der nächsten Stunde anzudocken. Irgendwelche Fragen?«
    Es gab keine, und Kloth entließ sie auf die übliche Weise: indem er ihnen den Rücken zukehrte und es ihnen selbst überließ, das Büro zu verlassen. Sartoris wollte ihnen gerade folgen, als die Stimme des Direktors ihn daran hinderte.
    »Captain?«
    Sartoris blieb im Türrahmen stehen, nahm einen tiefen Atemzug und spürte, wie der Schmerz in seinem Kopf zu einem tiefer gehenden, durchdringenderen Pochen wurde, wie von einer eitrig entzündeten Zahnwurzel irgendwo in der Stirnhöhle. Die Tür schloss sich hinter ihm, und jetzt befanden sich bloß noch sie beide in diesem, wie es schien, zunehmend schrumpfenden Raum.
    »Mache ich einen Fehler damit, Sie mit diesen Männern loszuschicken?«
    »Was meinen Sie, Sir?«
    »Sir.« Kloths Lächeln materialisierte wieder, ein Abklatsch seines früheren Selbst. »Also, dieses Wort habe ich von Ihnen schon seit langer Zeit nicht mehr gehört, Captain.«
    »Wir haben uns in letzter Zeit nicht allzu häufig gesehen.«
    »Mir ist bewusst, dass diese Reise Sie persönlich vor ... besondere Herausforderungen gestellt hat«, sagte Kloth, und Sartoris ertappte sich dabei, wie er hoffte, dass der Direktor nicht wieder anfangen würde, sich übers Kinn zu streichen. Falls er es tat, war Sartoris sich nicht sicher, ob er dem Drang würde widerstehen können, ihm geradewegs in sein aufgeblasenes, unzufriedenes Gesicht zu schlagen. »Nach dem, was vor zwei Wochen passiert ist. hatte ich eigentlich erwartet, Ihre Kündigung gleich neben der von Dr. Cody auf meinem Schreibtisch vorzufinden.«
    »Warum?«
    »Sie hat gesehen, wie Sie einen Sträfling kaltblütig ermordet haben.«
    »Da steht ihr Wort gegen meins.«
    »Ihre antiquierten Verhörmethoden sind nicht mehr angemessen, Captain. Sie bringen das Imperium um mehr Informationen, als Sie beschaffen.«
    »Bei allem gebotenen Respekt, Sir, Longo war ein Niemand, ein Gauner ...«
    »Das werden wir jetzt nie mehr erfahren, oder?«
    Sartoris spürte, wie sich die Hände an seinen Seiten zu Fäusten ballten, bis sich die Nägel in seine Handflächen gruben, um sich mit stechendem Schmerz tief in die Haut zu bohren. »Wollen Sie, dass ich von Ihrem Kahn verschwinde, Direktor? Dann müssen Sie es bloß sagen.«
    »Im Gegenteil. Vielleicht sollten Sie diese Mission als Gelegenheit betrachten, sich wieder reinzuwaschen. Wenn schon nicht in meinen Augen, dann mit Sicherheit in denen des Imperiums, dem wir beide so viel verdanken. Haben Sie das kapiert?«
    »Ja, Sir.«
    Kloth wandte sich um und musterte ihn, als würde er nach irgendwelchen Anzeichen von Sarkasmus oder Spott suchen. In den Jahrzehnten seiner Dienstzeit hatte es Jareth Sartoris an die äußersten Grenzen der Galaxis verschlagen. Er hatte unter Bedingungen gelebt, die er seinem schlimmsten Feind nicht wünschte. Er musste an entsetzlichen Orten schlafen und unsägliche Taten begehen, die zu vergessen er ganze Körperorgane gegeben hätte. Dieses schlichte »Ja, Sir« fühlte sich nicht weniger schlimm an als all diese anderen Dinge.
    »Dann verstehen wir uns also?«, fragte Kloth.
    »Absolut«, entgegnete Sartoris, und als Kloth sich umdrehte und ihm den Rücken zukehrte, war das nicht eine

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