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Der Todeskreuzer

Der Todeskreuzer

Titel: Der Todeskreuzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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schlugen in einem der Nebenkorridore die Zeit tot, während die Techniker die Energietransformatorenstation auf der anderen Seite der offenen Luke durchforsteten. Er konnte sie da drinnen hören, wie sie die Bauteile durchsahen und sie wieder zu Boden warfen. Der andere Wachmann, Austin, war losgezogen, um sich in einer angrenzenden Reihe miteinander verbundener Kammern umzuschauen, und schwadronierte darüber, wie sie ewig weiterzugehen schienen - Sartoris war gezwungen, ihm darin zuzustimmen.
    Die Größe des Zerstörers war gleichermaßen verstörend wie nervenaufreibend - sie hatten bereits annähernd einen Kilometer breiter, verwaister Gänge hinter sich gebracht, um hierherzugelangen, und jedes Mal, wenn sie um eine Ecke bogen, rechneten sie halb damit, den letzten Überlebenden plappernd auf sie zutaumeln zu sehen. Bislang war alles an »Leben«, worauf sie gestoßen waren, eine Menagerie von Mausdroiden und Hausmeistereinheiten, von Reinigungs- und Installationsdroiden, die allesamt ihren Angelegenheiten nachgingen, als hätte sich nichts geändert. Einer von ihnen - ein Protokolldroide, eine 3PO-Ein-heit - war beinahe weggepustet worden, als er unvermittelt vor den Trupplern aufgetaucht war, mit den Händen in der Luft und sinnlos vor sich hinbrabbelnd.
    Sartoris musste immer wieder daran denken, was der Techniker Greeley über Geisterschiffe gesagt hatte. Obwohl es Energie gab und die Lichter und Instrumententafeln voll aktiviert waren, fand sich nicht die geringste Spur von der Besatzung oder den zehntausend Soldaten, die eigentlich hier sein sollten. Da waren bloß Schweigen, Stille und Leere, die in der Schwärze des Alls ringsum leise zu knarren schienen.
    »Habt ihr irgendwas gefunden, das wir gebrauchen können?«, rief Sartoris und hörte, wie seine Stimme anschließend den Gang entlangrollte. Die Techniker antworteten nicht. Er warf Vesek einen Blick zu. »Hast du was von der anderen Gruppe gehört?«
    »Nicht in den letzten paar Minuten.«
    »Sieh zu, dass du von ihnen einen Statusbericht kriegst! Ich will hier so schnell wie möglich wieder verschwinden.«
    Nickend aktivierte der andere Wachmann mit dem Daumen sein Komlink. »Armitage, hier ist Vesek, hörst du mich?«
    Es kam keine Reaktion, bloß das Knistern statischen Rauschens.
    »Armitage, hier spricht Vesek - kannst du mich hören? Wo steckt ihr Jungs?«
    Beide Männer warteten - viel zu lange, fand Sartoris -. und dieses Mal antwortete Armitages Stimme, aber sie war schwach, mal lauter und mal leiser. »... Medilabor ... Quadrant siebze ...«
    »Ich hab dich nicht verstanden, Armitage. Sag das noch mal!«
    »... in ... Bottich ...« Der Rest ging in einem schäumenden Strom weißen Rauschens unter. Vesek schüttelte den Kopf und sah Sartoris an.
    »Von irgendwo aus dem Zerstörer fangen wir eine Menge Störsignale auf.«
    Der Captain nickte und setzte sich in Bewegung, um gegen die Schottwand neben der Luke zu hämmern. »Greeley, wie lange noch?« Er steckte seinen Kopf hinein, zögerte und sah genauer hin.
    Die Techniker waren verschwunden.
    Abgesehen von dem scheinbar wahllosen Haufen ausgebauter Bauteile und über den Boden verstreuter, umgestülpter Packkartons war die Kammer vollkommen leer -oder zumindest hatte es diesen Anschein. Sartoris spürte, wie ein einzelner, stecknadelkopfgroßer Schweißtropfen unter seiner linken Achselhöhle an die Oberfläche stieg und an seiner Seite hinablief. In dem Raum schien es viel zu warm zu sein - und als wären die Luftmoleküle zu stark komprimiert. »Greeley? Blandings?«
    Es erfolgte keine Antwort. Eine gewehrkugelgroße Blase von etwas - vielleicht Furcht - arbeitete sich seine Luftröhre empor, um direkt unter seinem Brustbein zu verharren. Die da drinnen sind tot, brabbelte eine Stimme in ihm. Was immer die Mannschaft ausgelöscht hat. hat sie ebenfalls gekriegt. Es ist bereits zu spät.
    Das war natürlich Schwachsinn, es gab hier keinerlei Spuren von Gewalt oder eines Angriffs, aber ...
    »Hier sind wir«, sagte Greeley und stand hinter einem der Kartons auf, dicht gefolgt von Blandings. »Das war das letzte.« Er hielt ein dünnes, längliches Elektronikbauteil in die Höhe, nicht viel länger als sein Finger, und legte es in die Schachtel, die er gefunden hatte. »Lasst uns abhauen!«
    »Das war's?« Sartoris hoffte, dass seine Stimme gelassener klang, als er sich fühlte.
    »Bestätigt. Die Primärabgleichscheibe für ein Serie-Vier-Triebwerk, Trump/-Klasse. Tests positiv. Wir

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