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Der Todeskreuzer

Der Todeskreuzer

Titel: Der Todeskreuzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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»Trig?«
    »Ja.«
    »Wir sind jetzt auf der Brücke. Wir suchen immer noch nach dem Notschalter, um die Kapsel zu öffnen. Es dürfte nicht mehr lange dauern.«
    »Warten Sie!«, sagte Trig. »Hören Sie, da ist schon irgendwas in der Kapsel.«
    »Wie war das?«
    »Da ist irgendwas drin. Ich kann es kratzen hören.«
    »Bleib dran, Trig!« Ein weiteres langes Schweigen, das sich so lange hinzog, bis Trig schon dachte, die Verbindung wäre unterbrochen worden. Dann sagte Dr. Codys Stimme schließlich: »Trig? Bist du da?«
    »Bin noch da.«
    »Ich habe hier oben gerade einen Bioscan des ganzen Schiffs laufen.«
    »Und?«
    »Wir registrieren keinerlei Lebensformsignale im Innern dieser Kapsel.«
    Trig starrte die Luke an, wo das Kratzen zu einem wahnsinnigen Scharren geworden war, und außerdem konnte er noch etwas anderes hören, ein feuchtes, geiferndes, schmatzendes Geräusch, als wäre das, was auch immer da drin war, drauf und dran, sich den Weg nach draußen freizuhaben.
    Ich hätte sie nach den Leichen fragen sollen. Seine Gedanken wurden ein wenig hysterisch. Ja, das wäre wahrscheinlich eine gute Idee gewesen.
    Die Worte drangen wie Rauch aus ihm hervor: »Da drin ist irgendwas!«
    »Das kann nicht sein, Trig.«
    »Ich sagte ... «
    »In Ordnung«, hörte er Dr. Codys Stimme sagen. »Los geht's. Ich habe den Entriegelungsnotschalter gefunden.«
    »Nein, warten Sie, nicht ...« Ein Klicken ertönte, und die Luke schwang auf.

24
    ZUKUNFTSSICHER
     
    Als Kale zurückkehrte, war Trig verschwunden.
    Die Luke der Rettungskapsel stand offen, und er kauerte sich nieder und kletterte hinein. Der Schein der grünen Anzeigelampen geisterte über sein Gesicht.
    »Trig?«
    Auch hier drin war sein Bruder nicht, doch der gasartige, eitrige Gestank war schlimm genug, dass Kale nicht verweilte, um sich näher umzuschauen. Die Kapsel erinnerte ihn an den Bau irgendeines Raubtiers, einen von der Art, in dem man die sauber abgenagten Knochen seiner letzten Mahlzeit verstreut fand. Er nahm an, er würde sich damit abfinden müssen, wenn die Kapsel ihre einzige Möglichkeit war, von hier zu entkommen, aber jetzt musste er erst einmal seinen Bruder finden.
    Als er wieder nach draußen stieg, stieß er mit dem Fuß gegen ein kleines, flaches Objekt, das ein leises, elektronisches Zischeln ausstieß. Er sah nach unten und stellte fest, dass es sich um das Komlink handelte, das Zahara Trig gegeben hatte. Kale runzelte die Stirn. Es war ganz und gar nicht Trigs Art, so etwas einfach liegen zu lassen, ebenso wenig, wie es ihm ähnlich sah, einfach grundlos davonzuspazieren.
    Er hob das Komlink auf und schaltete es ein. »Dr. Cody? Hier spricht Kale.«
    »Ich höre dich, Kale«, antwortete sie.
    »Hören Sie zu, meinem Bruder ist was zugestoßen.«
    »Sag das noch mal!«
    »Ein Alarm ging los, und ich bin losgezogen, um der Sache nachzugehen. Als ich zurückkam, war er weg. Die Luke der Kapsel ist offen, aber er ist nirgends zu sehen.«
    »Bloß eine Sekunde, Kale. Lass mich etwas überprüfen.«
    Kale wartete und musterte dabei die Innenseite der Rettungskapselluke. Sie war von Dutzenden Kratzern überzogen, einige davon tief genug, um sich in das Metall selbst zu graben. Er streckte die Hand nach unten, um das Metall zu berühren, und stellte fest, dass es feucht war. Als er seine Finger zurückzog, trieften sie vor Blut und irgendetwas Klebrigem und Warmem. Mit einem angewiderten Schaudern wischte er das Zeug an seinem Hosenbein ab.
    »Kale, der Scanner zeigt eine Lebensform an, ungefähr fünfzehn Meter den Korridor gleich rechts von dir entlang. Siehst du es?«
    Er drehte sich um, aber da war nichts außer denselben vertrauten dreckigen Wänden, denselben matten Lichtern und derselben niedrigen Decke, vergilbt und schmuddelig, wie besudelt von den verdammten und hoffungslosen Atemzügen, die Tausende Gefangene im Laufe der Jahre hier getan hatten. »Nein«, sagte er, »hier ist nichts.«
    »Bist du sicher? Das Signal ist kräftig.«
    »Nein, hier ist bloß ein leerer Gang, ich – Moment ...«
    Er ließ das Komlink sinken und hob den Blaster, während er zur Wand hinüberging, um sie näher in Augenschein zu nehmen. Vor ihm, auf Schulterhöhe, entdeckte er eine separate Wandklappe mit der Aufschrift:
     
    WARTUNGSZUGANGSSCHACHT 223
     
    Kale drückte die Mündung des Blastergewehrs gegen die federungsbetriebene Klappe und stieß sie auf, um den breiten Schacht dahinter freizulegen. Ein Schwall faulig riechender Luft stieß ihm in

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