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Der Todeskreuzer

Der Todeskreuzer

Titel: Der Todeskreuzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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ist nicht blöd«, erwiderte Trig. »Abgesehen davon können wir sie nicht einfach hierlassen.«
    »Die Imperialen werden ein Rettungsschiff schicken.«
    »Woher weißt du das?«
    »Sie ist ein hohes Tier«, sagte Kale und gestikulierte in der Luft herum. »Du weißt schon, mit Verbindungen.«
    »Das bedeutet nicht, dass sie kommen werden, um sie zu holen.«
    »Das macht dir wirklich zu schaffen, oder?«
    »Sie hat Paps am Ende beigestanden«, gab Trig zu Bedenken. »Mir bedeutet das was.«
    »Hör zu!« Kale bedachte ihn mit einem aufreizenden Lächeln. »Ich weiß, dass du von ihr hingerissen bist, aber ...«
    »Was?« Trig spürte, wie sein Gesicht und seine Ohrläppchen heiß wurden. »Ja, ganz bestimmt.«
    Kale stellte den Inbegriff brüderlichen Gleichmuts zur Schau. »Wenn du das sagst. Aber es ist ziemlich offensichtlich, allein durch die Art, wie du sie ansiehst. Nicht, dass ich es dir verdenken würde - sie sieht echt nicht schlecht aus.« Seine Miene verdüsterte sich. »Aber vergiss bloß nicht, für wen sie arbeitet!«
    »Was soll das denn heißen?«
    Kale setzte an, etwas zu erwidern, und das war der Moment, als auf der anderen Seite eines geschlossenen Schotts ein hohes, schrilles Heulen ertönte, irgendein örtlich begrenztes Alarmsystem. Beide machten einen Satz, und Kale schwang das Blastergewehr für Trigs Geschmack ein bisschen zu überheblich herum - er gewöhnte sich allmählich daran, eine Waffe zu tragen.
    »Was ist das?«, fragte er.
    »Warte hier!«, gab Kale ihm zurück. »Ich bin gleich wieder da.«
    Bevor Trig Einwände erheben konnte, ging sein Bruder den Korridor hinab, den Blaster in Brusthöhe haltend. Der versiegelte Durchgang vor ihm öffnete sich mit einem leisen, hydraulischen Schnaufen, und Kale trat in den Türrahmen, verharrte dort und warf Trig über die Schulter einen letzten Blick zu. »Bleib, wo du bist!«, rief er, und die Türen schlössen sich hinter ihm.
    Einen Moment später verstummte der Alarm. Es war, als wäre irgendetwas am Ende des Gangs heulend aufgewacht, hätte Kale gefressen und wäre dann wieder eingeschlafen. Der Gedanke ließ Trig erschaudern. Er versuchte, das Bild aus seinem Kopf zu verdrängen und hatte kein Glück damit. Er stand mit klingelnden Ohren da und fragte sich, was er jetzt tun sollte, wie er auch nur die Zeit messen sollte, die irgendjemand fort war.
    Unruhig und bemüht, seinen Verstand beschäftigt zu halten, wandte er sich wieder der Rettungskapsel zu. Das kleine rote Licht war immer noch an, aber er versuchte dennoch, die Luke zu öffnen, zog daran, bloß für den Fall, dass Dr. Cody sie bereits mittels Fernbedienung entriegelt hatte. Sie ging nicht auf. Hatte er wirklich etwas anderes erwartet? Er hielt von Neuem seine Nase an das Sichtfenster, legte die Hände um die Augen und kniff sie zusammen, versuchte zu erkennen, ob sich bei den Einstellungen auf der glühenden Instrumententafel irgendetwas verändert hatte, aber er konnte nichts deutlich erkennen.
    Dann bewegte sich etwas in der Kapsel.
    Trig riss den Kopf zurück, sein gesamter Körper vor Schreck erstarrt, und taumelte auf unsicheren Beinen rückwärts. Seine Nervenenden schienen durch dünne, heiße Kupferdrähte ersetzt worden zu sein, und sein Puls raste so sehr, dass er ihn in seinem Hals pochen spüren konnte. Ich habe das nicht wirklich gesehen, plapperte sein Gehirn, wegen der Lichter da drin sieht es nur so aus, als hätte ich was gesehen, aber ...
    Er hielt den Atem an und lauschte.
    Aus dem Innern der Kapsel drang ein leises, kratzendes Geräusch.
    Trig trat einen weiteren Schritt zurück, bis er spürte, wie seine Schultern gegen die gegenüberliegende Wand stießen. Seine Augen wanderten zu dem Schott hinüber, durch das Kale einige Minuten zuvor verschwunden war, aber Kale w a r noch nicht wieder da - nirgends war etwas von ihm zu sehen. Und das Kratzgeräusch in der Kapsel wurde immer lauter, das unregelmäßige, aber beharrliche Kratzen von Fingern - oder Krallen - an der Innenseite der Luke Als Trig lauschte, erkannte er, dass es nicht bloß lauter, sondern auch schneller wurde, verbissener, als wüsste das Geschöpf da drin, dass er hier draußen war - und offenbar wollte es zu ihm heraus.
    Trig wurde bewusst, dass er das Komlink so fest umklammert hielt, dass seine Hand verkrampfte. Er hob das Gerät an die Lippen und drückte den Aktivierungsknopf. »Dr. Cody?«
    Es folgte eine lange Pause, und dann meldete sich ihre Stimme, klar und deutlich.

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