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Der Todeskreuzer

Der Todeskreuzer

Titel: Der Todeskreuzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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Raumschiff, oder nicht?«, meinte Han. »Hast du eins geflogen, hast du alle geflogen. Wir müssen einfach bloß an all dem vorbei ...« Er machte eine vage Geste.
    Kale wischte sich die Augen ab und sah zum ersten Mal bewusst dorthin, wohin Han zeigte. Der Haupthangar, der sie umgab, glich einer endlosen Durastahlwüste, deren Grenzen sich so weit in die Ferne erstreckten, dass man sie mit bloßem Auge nicht auszumachen können schien. Selbst jetzt war die Vorstellung, sie zu durchqueren, mehr, als er ertragen konnte. Und doch ...
    »Helfen Sie mir hoch!«, sagte er.
    Dr. Cody griff nach ihm. Er nahm ihre Hände und wuchtete sich hoch, drückte den Rücken durch, während sie ihn stützte. Zuerst glaubte er, es würde gehen - dass er tatsächlich imstande wäre, das andere Bein ebenfalls zu belasten.
    »Du solltest es langsam angehen«, sagte sie. »Wir haben keine Eile.«
    Der Schmerz traf ihn mit voller Wucht, und Kale fiel mit einem leisen Schrei auf den Boden zurück, der kaum mehr als ein Stöhnen war. Er sah nach unten. Blut sprudelte unbekümmert aus der Wunde in seinem Bein, durch-nässte den Druckverband und färbte ihn dunkelrot. Er sah, dass Trig ihn anstarrte, wusste jedoch nicht, ob sich sein Bruder Sorgen um ihn machte oder wegen dem, was er da unten gesehen hatte. Spielte das eine Rolle? Das war jetzt alles eins, ihre Situation ein einziges Chaos aus vergossenem Blut.
    »So kannst du nicht gehen«, stellte Dr. Cody fest. »Geben Sie mir einfach einen Moment!«
    »Du wirst verbluten, bevor wir es durch die Landebucht schaffen.«
    »Das klappt schon.«
    Sie sah ihn an, dann beugte sie sich zu ihm runter, nah genug, um ihm zuzuflüstern: »Hör mir mal zu! Ich will, dass du das begreifst. Wenn wir versuchen, dich jetzt zu bewegen, wirst du sterben.« Ohne ihren Kopf zu bewegen, nickte sie zu Trig, der vornübergebeugt dakauerte. »Und er wird das mit ansehen müssen. Willst du das?«
    Kale schüttelte den Kopf.
    »Ich bleibe hier bei dir«, sagte sie, laut genug, dass die anderen es hörten. »Han, Sie und Chewie können sich mit Trig auf den Weg zur Kommandobrücke machen.«
    Bei der Erwähnung seines Namens zuckte der jüngere Bursche erschrocken zusammen und setzte sich kopfschüttelnd auf. »Nein!« Er schaute seinen Bruder an. »Ich will bei Kale bleiben.«
    »Komm her!«, sagte Kale.
    Der jüngere Junge stand auf und kam herüber.
    »Ich hab dir doch gesagt, ich werde nicht zulassen, dass dir irgendwas zustößt«, sagte Kale. »Und das gilt nach wie vor. Aber um dieses Versprechen halten zu können, will ich, dass du mit den anderen mitgehst, jetzt sofort!«
    Trig schüttelte wieder den Kopf, diesmal heftig, und Tränen füllten seine Augen. Seine Stimme war ein grimmiges Flüstern. »Ich habe Angst«, gestand er. »Paps Gesicht ...«
    »Hör mir zu«, sagte Kale, »das war nicht unser Vater.«
    Trig starrte ihn an.
    »Das war irgendwas anderes. Wir wissen, wie Paps war. Wir erinnern uns daran, wie er früher war - und das war er nicht.« Er wartete. »Stimmt's?«
    »Aber ...«
    »War er's?«
    Trig schüttelte den Kopf.
    »Du musst jetzt gehen. Ich komme später nach.«
    »Was passiert jetzt mit dir?«, fragte Trig. »Dr. Cody und ich werden euch Jungs einholen, sobald wir können.«
    »Versprichst du's?«
    »Ich verspreche es«, sagte Kale und war froh, als Dr. Cody Trig die Hände auf die Schultern legte, um ihn auf Solo und den Wookiee zuzuschieben. Die untröstliche, verängstigte Miene seines Bruders zu sehen, war jetzt kaum noch zu ertragen, aber Kale zwang sich, noch einen Augenblick länger durchzuhalten. »Trig?«
    Die Augen des Jungen funkelten ihn an.
    »Ich liebe dich«, sagte Kale.
    »Dann lass mich nicht weggehen.«
    »Doc, wollen Sie den Blaster?«, fragte Solo.
    Zahara blickte überrascht zu ihm auf. »Sie würden mir wirklich Ihren letzten Blaster geben?«
    »Nun«, sagte Han und sah beiseite. »Sie wissen schon, falls diese Dinger anfangen, durch den Schacht zu kommen ...«
    »Wir kommen schon klar.«
    »Sind Sie sicher?«
    Sie nickte. »So lange werden wir nicht hier sein.« Mit einem Blick zu Trig: »Wir sehen uns nachher, in Ordnung?«
    Kale studierte den Gesichtsausdruck seines Bruders, aber Trig sagte nichts, ja, nickte nicht einmal, als Han Solo und Chewbacca ihn wegführten.

28
    DINGE, DIE MAN NIE VERGISST
     
    Sie durchquerten den Hangar, ohne ein Wort zu sagen.
    Han ging voran, ihren einzigen Blaster an seiner Seite haltend. Er und Chewbacca schienen zu wissen, wo sie

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