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Der Todeskreuzer

Der Todeskreuzer

Titel: Der Todeskreuzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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sie sah nichts. Ihr Blick fiel auf das kaputte Regal voller Fläschchen und Spritzen auf dem Boden, bloß sechs oder sieben Meter entfernt, nah genug, dass sie es wahrscheinlich erreichen konnte, bevor ...
    Bevor das, was immer hier gerade reingekommen ist. die Chance hat, mich in die Finger zu kriegen? Glaubst du das wirklich, Zahara? Angesichts der Geschwindigkeit, mit der sich diese Dinger bewegen, wenn sie Hunger haben?
    Eine Gestalt tauchte zwischen zweien der Arbeitsstationen auf, ein Fuß zermalmte irgendetwas darunter. Zahara erhaschte einen flüchtigen Blick darauf, und dann war es wieder verschwunden. Sie schaute wieder zu den Spritzen hinüber - ihre einzigen Waffen. Die Muskeln in ihren Waden und Oberschenkeln fühlten sich so verkrampft an. dass sie glaubte, sie würden reißen, während die Verspannung weiter nach oben stieg, um die Knochen ihres Rückgrats zu packen.
    Krach!
    Mit einem entsetzten Schrei wirbelte sie herum und sah hinter sich. Eine der Versuchsobjekt-Leichen hatte es geschafft, sich gegen die Scheibe zu katapultieren und auf dem Glas einen roten Schmierfleck hinterlassen, einen schlierigen Abdruck von Gesicht und Händen. Sie verfolgte, wie das Ding in seinem Gurtgeschirr aus Überwachungsgerät nach hinten segelte, während die andere Leiche nach vorn schwang, ebenfalls mit ihrer Fratze und den Händen hart gegen das Glas donnerte und dann wieder abprallte.
    Schnapp dir die Spritzen und verschwinde von hier -sofort!
    Sie schoss davon und überbrückte die Distanz zum Regal mit drei großen Sätzen, schnappte sich mit beiden Händen eine Nadel, richtete sich langsam wieder auf.
    Und spürte, wie sich hinter ihr etwas bewegte.
    Intensiver Verwesungsgeruch blies ihr über die Schulter, wie ein Lufthauch aus einem Grab.
    Sie wirbelte herum, und es packte sie.
    Zahara starrte in seine Fratze.
    Die Seuche hatte den Forscher nicht so stark verwesen lassen wie die Leichen in der Eindämmungszelle. Sie konnte noch immer einige seiner Gesichtszüge ausmachen, die aussahen wie vor der Infektion - das silbergraue Haar, die Adlernase, die tiefen, distinguierten Falten in seinem Antlitz. Ein Mann der Wissenschaft. Er trug einen blutbeschmierten Laborkittel; ein Ärmel war am Handgelenk eingerissen. Ein weiches Klacken ertönte, als das Ding den Mund öffnete und auf sie zusprang.
    Sie rammte ihm die Spritze ins Auge und stieß ihm eine weitere seitlich in den Schädel, drückte beide Kolben auf einmal runter.
    Das Ding versteifte sich mit weit aufklaffendem Maul und schrie. Seine Beine gaben unter ihm nach, und der gesamte Körper klappte zusammen.
    Als das Ding gekrümmt zu Boden fiel, eilte Zahara zum Ausgang. Sie hatte ihn beinahe erreicht, als das Geschrei verstummte und sie hinter sich eine Stimme vernahm, ein rasselndes Gurgeln.
    »Frrrng unn ufff ...«
    Das Ding versuchte zu reden.
    Obwohl sie sich dafür hasste, schaute sie zurück. Das Ding in dem Laborkittel kroch jetzt blind auf sie zu - noch immer ragten beide Nadeln aus seinem Kopf. Irgendwie hatten die Injektionen einen Bruchteil seiner früheren Menschlichkeit wiederhergestellt, genug, dass es versuchte, mit ihr zu kommunizieren.
    Sein Mund klappte auf und zu, gab weitere verstümmelte Laute von sich, die sie nicht zu deuten vermochte - Mitleid erregende Versuche zu sprechen. Das Ding hob flehend eine Hand. Es tat irgendwas, versuchte, ihr etwas zu erzählen ...
    »Was ist hier passiert?«, fragte sie. »Was haben Sie getan?«
    Das Ding in dem Laborkittel brachte dieselben schleimigen Geräusche hervor wie zuvor, bloß drängender. Seine Fratze arbeitete angestrengt, und es schwang einen Arm in Richtung der Computerkonsole hinter ihr.
    »Trggh unnsss uff ...«
    »Was?«, fragte sie.
    Wieder gab das Ding diese Laute von sich, schwang seine Hände mit missionarischem Eifer und kippte vornüber. Es knurrte und donnerte mit den Fäusten auf den Boden. Seine Finger zuckten und stießen nach unten, und ihr wurde klar, dass die Kreatur einen Schreibvorgang nachahmte.
    Langsam, mit großer Anstrengung, griff das Ding nach oben und zog eine der Spritzen aus seiner Augenhöhle rammte die Spitze gegen den Durastahl und kratzte mit ihr vor und zurück, um einen groben Buchstaben in den Boden zu ritzen. Das Ding gab ein schrilles, verzweifeltes, quietschendes Geräusch von sich, während es die Nadelspitze fester in die verstärkte Panzerplatte trieb.
    Die Nadel brach ab, und das Ding setzte sich auf, und jetzt wirkte es nicht mehr so schwach -

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