Der Todeskreuzer
noch funktioniert?«
»Oh, aber gewiss.« Der Droide hielt inne, und sie konnte hören, wie seine Bauteile unter der Torsoabdeckung geschäftig klickten und surrten, ein vertrautes Geräusch, das eine weitere schmerzliche Erinnerung an Batzen in ihr wachrief. »Meine Sensoren deuten daraufhin, dass im Hangarkontrollzentrum mehrere funktionsfähige Konsolen zur Verfügung stehen. Allerdings ist es meine Pflicht, Sie davon in Kenntnis zu setzen, dass sich ein solcher frei zugänglicher Bereich in Anbetracht der feindlichen Umgebung als besonders gefährlich für Sie erweisen könnte.«
»Daran bin ich gewöhnt.«
»Nun gut. Wünschen Sie, dass ich Ihnen die direkteste Route dorthin aufzeichne?«
»Wie war's mit einer, die ich nehmen kann, ohne in den Hangar selbst gehen zu müssen?«
»Unverzüglich.«
»Und, Batzen?«
Wieder musterte der Droide sie. »Ich fürchte, ich bin nicht ...«
»Vielen Dank«, sagte sie und widerstand dem Verlangen, seine kalte Metallhand zu nehmen und sie zu küssen.
37
DER STAPLER
Knack!
Die nächste Blastersalve, die in die Außenhülle des imperialen Landungsbootes einschlug, stammte nicht von einer Handfeuerwaffe. Sartoris erkannte diese Tatsache erst, als das Shuttle mit einem Mal heftig seitlich nach oben ruckte und ihn aus dem Griff der beiden Soldaten riss, die aus dem Cockpit gekommen waren. Der Einschlag katapultierte ihn quer durch die Passagierkabine und mit dem Kopf voran gegen Gorrister.
Die Laserkanone des X-Flüglers, dachte er hektisch. Diese Dinger da draußen, die haben gesehen, wie ich sie benutzt habe ...
Und dann:
Ich schätze, Gorrister hatte doch recht. Sie können lernen.
Der Commander blickte mit einem Ausdruck vollkommener Orientierungslosigkeit zu ihm auf, wie ein Mann, der aus einem besonders lebhaften Traum erwacht.
»Was ... was geht da vor?« Gorristers volle Aufmerksamkeit war nach wie vor auf Sartoris gerichtet, dann trat ein noch wilderer Glanz in seine Augen, und er sah sich in der Kabine nach den ausgemergelten Männern und den leeren, zusammengefalteten Uniformen derjenigen um, die er getötet und gegessen hatte. Eine Sekunde lang glaubte Sartoris, so etwas wie völlige Selbsterkenntnis im Gesicht des Commanders lesen zu können, als ihm die grenzenlose Verderbtheit bewusst wurde, in der er im Zuge der vergangenen zehn Wochen versunken war.
Sartoris griff nach oben und schlug auf den Schalter über seinem Kopf, um den Verriegelungsmechanismus der Notausstiegsluke zu deaktivieren. Dann packte er Gorrister am Kragen und schleuderte ihn geradewegs nach oben, um seinen Kopf als Rammbock zu benutzen. Wäre das Schloss noch aktiviert gewesen, hätte das Ganze nicht funktioniert - immerhin gab es einen Grund dafür, dass es den Untoten zehn Wochen lang nicht möglich gewesen war, in die Fähre einzudringen -, aber jetzt, wo der Mechanismus ausgeschaltet war, gaben sowohl die Luke als auch Gorristers Schädel beim Aufprall nach, und die Stahlklappe schwang auf. Sartoris stieß ihn nach oben, wuchtete den erschlafften Körper zur Seite und griff nach unten, um sich aufs Geratewohl einen weiteren Mann zu schnappen, ihn unter den Armen zu packen und rauszuziehen. Das Hungern hatte ihre Körper beträchtlich leichter gemacht, und Sartoris schaffte es beinahe mit einer Hand, ihn durch die Luke zu zerren.
Draußen hatte der Mob der Untoten das Landungsboot von allen Seiten umzingelt, ein Meer hungriger Gesichter: Sträflinge, Wachen und die ursprüngliche Besatzung des Shuttles. Wie Sartoris vorausgesagt hatte, war einer von ihnen bereits in den X-Flügler neben der Fähre geklettert und fummelte halbherzig an den Steuerkontrollen herum. Die Kanonen waren nicht auf das Shuttle gerichtet - hatte das Ding im Cockpit irgendwie einen Glückstreffer gelandet, der von der Hangarwand abgeprallt und in die Außenhülle eingeschlagen war?
Dann sah er den anderen X-Flügler, vierzig Meter entfernt, der direkt auf ihn zielte. Auch in diesem Jäger war einer von denen.
Klettern die alle in irgendwelche Schiffe?
Sartoris griff nach unten, pflückte einen weiteren Soldaten heraus und schleuderte ihn in die Menge. Die Dinger fielen augenblicklich über ihn her, packten seine Arme, Beine und den Köpfend fetzten ihn bei lebendigem Leib in Stücke. Trotz seiner Versuche wegzusehen, erhaschte Sartoris einen Blick auf das Gesicht des Mannes, das zu einem stummen Schrei verzerrt war, als einer der Untoten den Schulterknochen sauber aus der Gelenkpfanne riss. Das
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