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Der Todeskreuzer

Der Todeskreuzer

Titel: Der Todeskreuzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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Am Ende waren wir ihnen zahlenmäßig weit unterlegen, und uns blieb einfach keine andere Möglichkeit, als zu fliehen.« Er warf Sartoris einen kalten, leeren Blick zu. »Bis sie dahinterkamen, wie man den Traktorstrahl aktiviert.«
    »Die können denken?« Sartoris stellte sich die schrei enden Dinger vor, die außerhalb des Schiffs umherwankten, gegen die Fähre hämmerten und sie mehr oder minder wahllos mit Blastem beschossen. »Das ist verrückt!«
    »Oh, das ist der reine Wahnwitz!«, stimmte Gorristej zu und blinzelte ihn mit mäßiger Neugierde an. »Ich weiß bloß, dass die schon hier im Hangar auf uns gewartet haben, als wir hierherkamen. Dem ersten Mann, der durch die Luke trat, wurde der Kopf von den Schultern gerissen.« Er leckte sich die Lippen. »Anschließend haben wir uns hier drin eingeschlossen, einen Notruf abgesetzt und beschlossen zu warten.«
    »Wie lange sind Sie hier denn schon gefangen?«
    »Seit zehn Wochen.«
    Sartoris merkte, wie sein Mund aufklappte - er konnte nicht anders. »Sie meinen, Sie sitzen seit zehn Wochen in diesem Schiff fest?«
    »Ursprünglich waren wir dreißig. Jetzt sind bloß noch sieben übrig, einschließlich mir selbst.« Der Commander seufzte, verbrauchte dabei dem Klang nach zu urteilen den letzten Rest Luft in seiner Lunge und sackte gegen die Schottwand hinter sich. Seine verdreckte Uniform saß ihm so lose am ausgemergelten Leib, dass sie sich an den Schultern fast komisch wölbte, wie bei einem Kind, das Verkleiden spielte. »Wir haben die ganze Zeit über versucht, Kom-Kontakt herzustellen, aber alle Frequenzen sind blockiert. Ich glaube, dass sie das ebenfalls mit Absicht machen.« Als seine Augen die von Sartoris wiederfänden, waren sie farblos und starr, die Augen eines Mannes, der eine Lektion weitergibt, auf die er sich seit Jahren vorbereitet hat. »Sie haben vorhin gefragt, wie die meiner Ansicht nach imstande sind, den Traktorstrahl zu aktivieren. Sie lernen, wissen Sie? Das gehört dazu.«
    »Diese Dinger da draußen?«, fragte Sartoris. »Aber das sind ... wilde Tiere!«
    »Am Anfang vielleicht. Aber vergessen Sie nicht: Diejenigen, die sich vor zehn Wochen an Bord des Zerstörers verändert haben, machen sich nicht mal mehr die Mühe, die verstärkte Durastahlpanzerung dieses Shuttles mit Blastem anzugreifen. Sie haben bereits begriffen, dass das nichts bringt. Das da draußen sind die Neuankömmlinge, die Häftlinge und Gefängniswachen, die jetzt auf uns schießen ... und wie Sie hören können, haben die damit auch bereits aufgehört.« Er schnippte mit den Fingern, ein sprödes Plopp. »So schnell verändert sich ihr Verhalten.«
    Sartoris stellte fest, dass er recht hatte. Das Blasterfeuer außerhalb der Fähre war verstummt, genau wie Gorrister es vorhergesagt hatte.
    »Ich denke, das hat irgendwas mit der Seuche zu tun«, meinte der Commander. »Damit, wie sie ursprünglich konzipiert wurde. Sie bilden Gruppen, Stämme ... Schwärme. Und sie kommunizieren miteinander. Ich bin sicher, das haben Sie schon gehört.«
    Sartoris dachte an die Schreie, die er vernommen hatte, an das verrückte An- und Abschwellen, das Hin- und Hergeschreie im Hangar, wie Frage und Antwort.
    »Auf diese Weise sind sie in der Lage, alle gleichzeitig Informationen aufzunehmen«, sagte Gorrister, »als eine einzige Einheit, wie bei einer systemweiten Aktualisierung, verstehen Sie?«
    Sartoris schüttelte den Kopf. »Was meinen Sie damit, wie sie konzipiert wurde? Wollen Sie damit etwa sagen, irgendwer hat das alles mit Absicht erschaffen?«
    Gorrister musterte ihn einen Moment lang schweigend, und es schien, als würde ein kaum merkliches Grinsen seine Mundwinkel kräuseln.
    »Sie sind ein wenig naiv, oder?«, fragte er. »Ich sagte Ihnen doch, dass wir streng geheime Waffen geladen hatten. Wie lange dienen Sie dem Imperium eigentlich schon?«
    Sartoris machte sich nicht die Mühe, ihm eine Antwort zu geben. Ihm war etwas anderes aufgefallen, das ihm mehr zu denken gab als dieses Grinsen auf dem Gesicht des Mannes. Im Laufe ihrer Unterhaltung hatten die anderen Soldaten sich nach und nach von hinten näher an ihn herangeschlichen, und sie leckten sich zwanghaft die Lippen, wieder und wieder.
    Sartoris wich ein bisschen weiter zurück. Zum ersten Mal fiel sein Blick auf den Stapel Uniformen, die sorgsam zusammengefaltet auf dem Sitz in der Ecke lagen.
    »Was ist mit dem Rest Ihrer Männer passiert?«, fragte er.
    »Sie müssen das verstehen.« Gorristers Stimme war

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