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Der Törichte Engel

Der Törichte Engel

Titel: Der Törichte Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Veranda und trabte zu seinem Volvo.
    Skinner bellte ihm im Viervierteltakt hinterher. Hallo? Leckere weiße Eichhörnchen? Noch in der kleinen Kiste? Hallo? Schon vergessen?
     
    Als Theo vor Lena Marquez’ Haus hielt, parkte dort ein kleiner, weißer Mietwagen (Ein Ford Mucus, dachte er) vor der Tür. Er suchte nach der Fledermaus, die er am Dach der Veranda gesehen hatte, doch sie war nicht mehr da. Er hatte nicht mal gemeldet, dass er den offenbar unzerstörbaren Blondschopf überfahren hatte, und jetzt sah er sich der Möglichkeit ausgesetzt, dass er vielleicht gleich einen Mörder zur Rede stellen würde. Für alle Fälle hatte er zu Hause angehalten und seine Waffe aus dem Schrank und die Handschellen vom Bettpfosten genommen, wo Molly ihn zuletzt angekettet hatte, als sie noch miteinander sprachen. (Sie war währenddessen draußen hinter der Hütte gewesen und trainierte mit einem Shinai- Kendoschwert aus Bambus, das sie benutzte, seit ihr Breitschwert kaputt war – er war unbemerkt rein- und wieder rausgeschlichen.) Er riss das Holster der Glock auf, das hinten an seiner Jeans hing, und drückte auf die Klingel.
    Die Tür ging auf. Theo schrie, zückte seine Waffe und machte einen Satz zurück.
    Auf der anderen Seite der Schwelle schrie Tucker Case und wich ebenfalls zurück, hielt sich die Hände vors Gesicht. Seine Kopfbedeckung jaulte leise.
    »Keine Bewegung!«, sagte Theo. Er spürte seinen Puls im Nacken.
    »Ich bewege mich ja gar nicht! Gütiger Gott, was ist hier denn los?«
    »Sie haben eine Fledermaus auf dem Kopf!«
    »Ja, und dafür wollen Sie mich erschießen?«
    Die Fledermaus hatte ihre großen, schwarzen Flügel um den Kopf des Piloten gelegt, was aussah wie eine pelzbesetzte Ledermütze der Mohawks, mit großen Ohren und einem kleinen Hundegesicht, das Theo anbellte.
    »Also, äh, nein.« Theo ließ die Waffe sinken, war ein wenig verlegen. Noch immer hockte er schießbereit am Boden, aber da er die Waffe nun nicht mehr hochhielt, sah er aus, als posiere er als magerster Sumo-Ringer der Welt.
    »Dürfte ich mich wieder bewegen?«, fragte Tuck.
    »Klar, ich wollte nur mit Lena sprechen.«
    Tucker Case war verärgert, und jetzt rutschte ihm auch noch seine Fledermaus aufs Auge. »Die ist im Büro. Hören Sie, wenn Sie sich unbedingt zudröhnen müssen, sollten Sie vielleicht lieber Ihre Kanone zu Hause lassen, hm?«
    »Was?« Theo hatte extra Augentropfen genommen, und es war Stunden her, seit er an seiner Purpfeife gezogen hatte. Er sagte: »Ich bin nicht stoned. Ich war seit Jahren nicht mehr stoned.«
    »Na klar. Kommen Sie doch lieber rein, Constable.«
    Theo stand da und versuchte, den Eindruck abzuschütteln, dass ihn der Schreck, den ihm dieser Typ mit seiner Fledermaus auf dem Kopf eingejagt hatte, fünf Jahre seines Lebens kosten würde. Er folgte Tucker Case in Lenas Küche, wo ihm der Pilot einen Stuhl am Tisch anbot.
    »Also, Constable, was kann ich für Sie tun?«
    Theo war nicht sicher. Er hatte mit Lena sprechen wollen, oder zumindest mit beiden gemeinsam. »Tja, wie Sie vielleicht wissen, haben wir den Wagen von Lenas Exmann oben in Big Sur gefunden.«
    »Sicher, ich habe ihn gesehen.«
    »Sie haben ihn gesehen?«
    »Vom Hubschrauber aus. Tucker Case, Vertragspilot bei der Drogenfahndung, schon vergessen? Sie können mich überprüfen lassen, wenn Sie wollen. Jedenfalls fliegen wir in der Gegend Patrouille.«
    »Ach ja?« Die Fledermaus starrte Theo an, und Theo hatte Probleme, seinen eigenen Gedanken zu folgen. Die Fledermaus trug eine winzige Sonnenbrille. Eine Ray Ban, wie Theo am Markenzeichen in der Ecke eines der Gläser sah. »Entschuldigen Sie, Mr. – äh – Case, könnten Sie vielleicht die Fledermaus von Ihrem Kopf nehmen? Sie lenkt mich ab.«
    »Er.«
    »Bitte?«
    »Sie ist ein Er. Roberto. Er scheut das Licht.«
    »Bitte?«
    »Haben Freunde von mir immer gesagt. ’Tschuldigung.«
    Tucker Case wickelte die Fledermaus von seinem Kopf und setzte sie auf den Boden, wo sie – wie eine Spinne – auf ihren Flügelspitzen ins Wohnzimmer huschte.
    »Meine Güte, ist das gruselig«, sagte Theo.
    »Yeah. Na ja, Sie wissen schon: Kinder. Was soll man machen?« Tuck setzte ein makelloses Grinsen auf. »Also, den Wagen von diesem Mann haben Sie gefunden? Ihn aber nicht, oder?«
    »Nein. Es sollte so aussehen, als hätte ihn das Meer mit sich gerissen, als er beim Angeln auf den Felsen saß.«
    »Sollte so aussehen? Sie vermuten also eine Manipulation?«
    Tuck zuckte mit

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