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Der Törichte Engel

Der Törichte Engel

Titel: Der Törichte Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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den Augenbrauen.
    Theo fand, dass der Pilot die Sache etwas ernster nehmen sollte. Es wurde Zeit, die Bombe platzen zu lassen. »Ja. Erstens ist er am Dienstagabend nach der Weihnachtsfeier in der Karibu Lodge nicht nach Hause gekommen, nachdem er den lustigen Weihnachtsmann gespielt hatte. Kein Mensch geht mitten in der Nacht verkleidet zum Brandungsangeln. Wir haben die rote Mütze gefunden und an der Kopfstütze Haare von einem mikronesischen Flughund.«
    »Na, wenn das kein Zufall ist! Junge, da muss man ja wohl misstrauisch werden, was?« Tucker Case stand auf und trat an den Küchentresen. »Kaffee? Ich hab gerade welchen gemacht.«
    Auch Theo stand auf, weil er nicht wollte, dass ihm der Verdächtige entwischte, oder vielleicht auch, um ihm zu zeigen, dass er größer war, denn das schien ihm der einzige Vorteil zu sein, den er dem Piloten gegenüber hatte.
    »Ja, das ist verdächtig. Und am Dienstagabend habe ich mich mit einem kleinen Jungen unterhalten, der sagte, er hätte gesehen, wie eine Frau den Weihnachtsmann mit einer Schaufel getötet hat. Anfangs habe ich mir nichts dabei gedacht, aber jetzt denke ich, der Kleine könnte tatsächlich etwas gesehen haben.«
    Tucker Case war damit beschäftigt, Tassen aus dem Schrank zu holen. »Sie haben dem Jungen doch aber gesagt, dass es den Weihnachtsmann gar nicht gibt, oder?«
    »Nein, hab ich nicht.«
    Da drehte sich Tucker um, mit der Kaffeekanne in der Hand, und musterte Theo. »Aber Sie wissen schon, dass es den Weihnachtsmann nicht wirklich gibt, oder, Constable?«
    »Das ist nicht lustig«, sagte Theo. Er hasste es – hasste es, den BULLEN raushängen zu lassen. Viel lieber wäre er selbst ein Klugscheißer gewesen, der Autoritäten die Stirn bot.
    »Milch?«
    Theo seufzte. »Und Zucker, bitte.«
    Tuck hatte den Kaffee fertig, brachte die Tassen an den Tisch und setzte sich.
    »Hören Sie … ich sehe, worauf Sie hinauswollen, Theo. Darf ich Sie Theo nennen?«
    Theo nickte.
    »Danke. Jedenfalls war Lena den ganzen Dienstagabend mit mir zusammen … und die ganze Nacht.«
    »Wirklich? Ich habe Lena am Montag getroffen. Von Ihnen hat sie nichts gesagt. Woher kennen Sie sie?«
    »Vom Thrifty-Mart. Sie war bei den Weihnachtsmännern von der Heilsarmee. Ich fand sie attraktiv, also habe ich sie gefragt, ob sie mit mir ausgehen will. Da hat es gefunkt.«
    »Funkt es öfter zwischen Ihnen und Weihnachtsmännern von der Heilsarmee?«
    »Lena hat erzählt, Sie seien mit einer Scream Queen namens Kendra verheiratet – Warrior Babe of the Outland. «
    Fast hätte Theo seinen Kaffee durch die Nase geschnaubt.
    »Diese Rolle hat sie früher mal gespielt.«
    »Ja. Lena sagt, manchmal scheint ihr das nicht ganz klar zu sein. Ich will damit nur sagen: Wo die Liebe hinfällt …«
    Theo nickte. Ja, das stimmte wohl. Bevor er in einen wehmütigen Gemütszustand abdriftete, rief sich Theo in Erinnerung, dass dieser Typ beiläufig die Frau beleidigte, die er liebte. »Hey«, sagte Theo.
    »Schon okay. Was spiel ich mich hier auf? Ich habe eine Inselschönheit geheiratet, die noch nie im Leben eine überdachte Toilette gesehen hatte, bis ich sie mit in die Staaten brachte. Hat nicht funktioniert …«
    »Flughundhaare im Truck«, unterbrach ihn Theo.
    »Ja, ich wusste, Sie würden noch mal darauf zurückkommen. Tja, wer weiß? Roberto ist hin und wieder allein unterwegs. Vielleicht hat er diesen Dale kennen gelernt. Vielleicht hat es zwischen ihnen gefunkt. Sie wissen ja: wo die Liebe hinfällt … Allerdings habe ich da so meine Zweifel. Nach allem, was ich höre, war dieser Dale ein echt unangenehmer Zeitgenosse.«
    »Wollen Sie andeuten, Ihre Fledermaus könnte etwas mit Dale Pearsons Verschwinden zu tun haben?«
    »Nein, Sie Landei! Ich sage nur, dass meine Fledermaus etwas mit Fledermaushaaren zu tun haben könnte, von denen das Tier – wie selbst Sie mit Ihrer Sherlock-Holmes-gleichen Beobachtungsgabe festgestellt haben dürften – vollständig bedeckt ist.«
    »Ich kann nicht glauben, dass Sie Cop sind«, sagte Theo und wurde ernstlich böse.
    »Ich bin kein Cop. Ich fliege nur den Hubschrauber für die Drogenfahndung. Man engagiert mich nach Bedarf, und demnächst steht die Ernte in Big Sur und Umgebung bevor, und da bin ich also, fliege herum und suche im Wald nach dunkelgrünen Flecken, während die Agenten sie sich durchs Infrarot ansehen und alles mit dem GPS festhalten, damit sie Haftbefehle ausstellen können. Und – Mann – die bezahlen vielleicht gut!

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