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Der Törichte Engel

Der Törichte Engel

Titel: Der Törichte Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Ratte zufrieden aussehen kann, aber die anderen, die Männchen, lagen allesamt auf dem Rücken, mit den Beinen in der Luft, wie Plastiksoldaten in einem Diorama des Todes.
    »Wie ist das passiert?«
    »Sie wollten nichts dazulernen. Sobald sie anfingen, den Schock mit Sex zu assoziieren, begannen sie auch, ihn zu mögen.«
    Theo dachte daran, wie seine Beziehung zu Molly in den letzten Tagen gewesen war. Er sah sich selbst als tote Ratte.
    »Du hast sie also immer weiter unter Strom gesetzt, bis sie tot waren?«
    »Ich musste die Parameter des Experiments konstant halten.«
    Theo nickte ernst, als verstünde er, was nicht der Fall war. Skinner kam und stieß ihn mit dem Kopf am Oberschenkel. Theo kraulte ihm die Ohren, um ihn zu trösten.
    Skinner machte sich Sorgen um den Futtermann, und er hoffte, dass ihm der Notfall-Futtermann vielleicht ein paar von den leckeren, weißen Eichhörnchen aus den Käfigen auf dem Tisch geben würde, nachdem es nun den Anschein hatte, als hätte der Futtermann sie fertig gekocht. Dieses »So-tun-als-ob« war fast so schlimm wie damals, als dieser kleine Junge immer so getan hatte, als würde er den Ball werfen, und den Ball dann doch nicht warf. Und wieder so tat, als würde er den Ball werfen, und den Ball dann doch nicht warf. Skinner blieb gar nichts anderes übrig, als den Jungen über den Haufen zu rennen und sich auf sein Gesicht zu setzen. Junge, war er dafür geböserhundet worden. Nichts tat so weh, wie geböserhundet zu werden, aber Skinner wusste, wenn der Futtermann ihn weiter mit den weißen Eichhörnchen ärgerte, würde er ihn über den Haufen rennen und sich auf sein Gesicht setzen, ihm vielleicht sogar einen Haufen in den Schuh machen müssen. Oh, ich bin ein böser Hund, ein wirklich böser Hund. Nein, warte, der Notfall-Futtermann kraulte ihm die Ohren. Ah, das fühlte sich gut an. Er war brav. Hunde-Xanax. Auch egal.
    Theo reichte Gabe die Sandwichtüte mit den Haaren.
    »Was ist diese ölige Substanz in der Tüte.’«, fragte Gabe, während er die Probe untersuchte.
    »Kartoffelchipsreste. Die Tüte stammt von meinem gestrigen Mittagessen.«
    Gabe nickte, dann sah er Theo an, wie der Gerichtsmediziner im Fernsehen immer den Cop ansieht – so etwa: Sie Hohlkopf! Wissen Sie nicht, dass man schon beim bloßen Einatmen Beweismittel verfälschen kann und es mir erheblich besser ginge , wenn Sie endlich die Luft anhalten würden?
    Er nahm die Tüte mit zum Mikroskop auf dem Küchentresen, holte ein paar Haare heraus und legte sie in einen Objektträger, um diesen in das Mikroskop zu schieben.
    »Erzähl mir bitte nicht, dass es von einem Eisbären stammt«, sagte Theo.
    »Nein, aber zumindest stammt es von einem Tier. Es scheint mir eine deutliche Sour-Cream-mit-Zwiebeln-Signatur zu haben.« Gabe richtete sich vom Mikroskop auf und grinste Theo an. »Ich verarsch dich nur.« Sanft boxte er Theo gegen den Arm und starrte wieder in sein Mikroskop. »Wow, der Marckanal fehlt, und die Birefringenz ist schwach.«
    »Wow«, echote Theo, wobei er sich alle Mühe gab, aber Gabes schwache Birefringenz nicht wirklich nachfühlen konnte.
    »Ich muss die Datenbank im Internet checken, aber ich glaube, es stammt von einer Fledermaus.«
    »Dafür gibt es eine Datenbank? Wie, Fledermaushaar Dotcom?«
    »Das war der eigentliche Zweck des Internets. Wissenschaftliche Informationen zu teilen.«
    »Nicht als Viagra- und Pornoversand-System?«, sagte Theo. Vielleicht würde Gabe doch eines Tages wieder normal werden.
    Gabe trat an den Computer auf seinem Schreibtisch und klickte sich durch seitenweise Mikroskopbilder von Säugetierhaaren, bis er ein Bild fand, das ihm gefiel, dann kehrte er ans Mikroskop zurück und prüfte es noch einmal nach.
    »Wow, Theo, du hast es hier mit einer gefährdeten Art zu tun.«
    »Ach was.«
    »Woher hast du das? Mikronesischer Riesenflughund.«
    »Aus einem Dodge Pick-up.«
    »Hm, das ist hier nicht als ihr normaler Lebensraum aufgeführt. Der Wagen stand nicht in Guam, oder?«
    Theo fischte seine Autoschlüssel aus der Tasche. »Hör zu, Gabe, ich muss los. Wir sehen uns heute Abend auf ein Bier im Slug, okay?«
    »Wir können auch jetzt gleich ein Bier trinken. Ich hab was im Kühlschrank.«
    »Du musst mal vor die Tür. Ich muss mal vor die Tür. Okay?«
    Rückwärts machte sich Theo auf den Weg.
    »Okay, wir treffen uns um sechs. Ich muss im Thrifty-Mart noch Lösungsmittel für den Sekundenkleber besorgen.«
    »Bis dann.« Theo sprang von der

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