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Der Törichte Engel

Der Törichte Engel

Titel: Der Törichte Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Untoten als Rammbock benutzten. Bei jedem Stoß erbebte die Kapelle.
    Robert und Jenny Masterson, denen Brine’s Bait, Tackle and Fine Wines gehörte, rollten das Klavier vom Weihnachtsbaum herüber. Die beiden hatten schon ein paar erschütternde Momente in der Geschichte von Pine Cove erlebt, und sie besaßen die Gabe, im Notfall einen klaren Kopf zu behalten.
    »Weiß jemand, wie man diese Rollen feststellt?«, rief Robert.
    »Wir müssen es auf jeden Fall abstützen«, sagte Theo. Er wandte sich zu Ben Miller und Nacho Nuñez um, die sich für die Schlacht offenbar zusammengetan hatten. »Ihr Jungs solltet was Schweres suchen, womit wir die Tür verbarrikadieren können.«
    »Woher haben die einen Rammbock?«, fragte Tucker Case. Er begutachtete die Gummirollen am Klavier und versuchte herauszufinden, wie sie zu fixieren waren.
    »Der halbe Wald ist heute Abend umgefallen«, sagte Lena. »Monterey-Kiefern besitzen keine Pfahlwurzel Wahrscheinlich haben sie einen Stamm gefunden, den sie lieben konnten.«
    »Dreht es um«, sagte Tuck. »Stellt es gegen den Tisch.«
    Der Rammbock traf die Türen, und sie öffneten sich fünfzehn Zentimeter weit. Der Tisch, den man unter den schweren Messinggriffen eingeklemmt hatte, bog sich und begann zu zersplittern. Drei Arme kamen durch die Öffnung, ein halbes Gesicht, dessen Auge aus seiner verfaulten Höhle tropfte.
    »Schiebt!«, schrie Tuck.
    Sie stemmten das Klavier gegen den Tisch und knallten dabei die Türen zu, klemmten die winkenden Gliedmaßen ein. Wieder schlug der Rammbock zu, drückte die Türen auf, trieb die Männer zurück, dass ihre Zähne klapperten. Die untoten Arme verschwanden aus dem Spalt. Tuck und Robert schoben das Klavier gegen die Tür, und sie schloss sich wieder. Jenny Masterson warf sich mit dem Rücken dagegen und betrachtete die Zuschauer. Etwa zwanzig Leute waren zu benommen oder zu verängstigt, um sich zu rühren.
    »Steht nicht so da, ihr Traumtänzer! Helft uns mit der Tür. Wenn die hier reinkommen, lutschen sie euch die Gehirne raus!«
    Fünf Männer richteten ihre Taschenlampen in einer »Ich? Du? Wir?«-Inspektion aufeinander, dann zuckten sie mit den Schultern und kamen heran, um ihr mit dem Klavier zu helfen.
    »Sehr aufmunternd«, sagte Tuck, und seine Schuhe quietschten auf dem Holzfußboden, als er schob.
    »Danke. Ich weiß, wie man mit Menschen umgeht«, entgegnete Jenny. »Zwanzig Jahre Kellnerin.«
    »Ach ja, Sie haben uns im H. P.’s bedient. Lena, das ist unsere Kellnerin von gestern Abend.«
    »Nett, dich wiederzusehen, Jenny«, sagte Lena, als der Rammbock die Tür erneut traf und sie zu Boden schleuderte.
    »Ich hab dich beim Yoga vermisst …«
    »Aus dem Weg, aus dem Weg, aus dem Weg!«, rief Theo. Zusammen mit Nacho Nuñez schleppte er vom Hinterzimmer eine zweieinhalb Meter lange, schwere Kirchenbank durch den Raum. Hinter ihnen mühte sich Ben Miller allein mit einer Bank ab. Mehrere Männer, die gemeinsam die Barrikade hielten, verließen ihre Stellung, um ihm zu helfen.
    »Schiebt die Dinger gegen das Klavier und nagelt sie am Boden fest«, sagte Theo.
    Die Eichenbänke wurden schräg gegen die Rückseite des Klaviers gelehnt, und Nacho Nunez nagelte sie an den Boden.
    Bei jedem Stoß des Rammbocks bogen sich die Bänke, aber sie hielten. Nach ein paar Sekunden hörte das Rammen auf. Wieder waren nur noch Wind und Regen zu hören. Alle leuchteten mit ihren Taschenlampen herum und warteten darauf, was als Nächstes kommen würde.
    Dann hörten sie Dale Pearsons Stimme neben der Kapelle.
    »Hier lang! Bringt es hier entlang!«
    »Hintertür!«, rief jemand. »Sie tragen das Ding zur Hintertür!«
    »Mehr Bänke!«, schrie Theo. »Nagelt sie hinten fest! Schnell, die Tür ist nicht so stabil wie vorne. Die hält keine zwei Stöße aus.«
    »Könnten sie nicht einfach durch die Wände kommen?«, fragte Valerie Riordan, die sich alle Mühe gab zu helfen, trotz des Handikaps ihrer Fünfhundert-Dollar-Schuhe.
    »Ich hoffe, dass sie nicht von selbst darauf kommen«, sagte Theo.
    Die Untoten zu beaufsichtigen war schlimmer, als mit den Trunkenbolden und Koksern auf dem Bau fertig zu werden. Wenigstens besaßen seine lebenden Trupps noch alle Gliedmaßen und die meisten sogar so was Ähnliches wie Körperbeherrschung. Diese Bande war ein ziemlich schlapper Haufen. Zwanzig Untote hoben den geborstenen Stamm einer Kiefer an, gut dreißig Zentimeter dick und lang wie ein Auto.
    »Schafft endlich diesen gottverfluchten Baum

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