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Der tolle Nick

Der tolle Nick

Titel: Der tolle Nick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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zufriedengestellt. Da er selbst Beauvallet schätzte, tat es ihm sogar leid, daß seine Tochter einen solchen Widerwillen gegen ihn verspürte. »Es tut mir leid, daß er ist, was er ist«, sagte er. »Ich könnte mich dazu durchringen, einen Mann seiner Art zu schätzen.«
    »Ein Prahlhans«, sagte Dominica abschätzig.
    »Das könnte man wohl behaupten. Aber bevor wir in See stachen, Dominica, hatte ich den Eindruck, daß du ihn insgeheim als den Helden deiner Träume sahst. Damals hörtest du immer gerne von seinen Taten.«
    »Damals hatte ich ihn noch nicht kennengelernt, Señor«, antwortete Dominica.
    Don Manuel lächelte. »Ich muß zugeben, daß er ein ungestümer Bursche ist. Ich bin froh, daß du vernünftig genug bist, das einzusehen. Aber benimm dich höflich zu ihm, mein Kind, denn wir sind ihm in gewisser Hinsicht verpflichtet. Er schwört, daß er uns nach Spanien bringen wird, und, madre de dios! ,ich glaube auch, daß er es tun wird, obwohl ich nicht weiß, wie.«
    Das Ergebnis dieser Unterhaltung bestand darin, daß Dominica neugierig auf Beauvallets Pläne und Absichten wurde. Sie sprach Master Dangerfield noch am selben Abend darauf an, als sie in der großen Kabine miteinander Karten spielten, und wollte wissen, was sein Herr im Sinn habe. Master Dangerfield gab vor, nichts zu wissen, doch schenkte sie seinen Beteuerungen keinen Glauben. »Was!« stellte Dominica in gespieltem Unglauben fest. »Ihr wollt mich doch nicht glauben machen, daß Ihr nicht sein Vertrauen genießt? Ihr wollt es mir nur nicht sagen.«
    »Ich schwöre Euch, Señora«, beteuerte Master Dangerfield, »daß Sir Nicholas seine Pläne nie preisgibt. Fragt ihn doch selbst: Euch wird er sie sicher anvertrauen.«
    »Ich möchte mich lieber nicht mit ihm unterhalten«, meinte Dominica und widmete sich wieder ganz dem Kartenspiel.
    Bald hörte sie, was sie die ganze Zeit zu hören wünschte: die tönende Stimme, den raschen Schritt, das Lachen, das durch den Gang hallte. Die Tür wurde aufgestoßen: Beauvallet trat ein, wobei er einem Draußenstehenden noch eine Bemerkung zurief. »Ich grüße Euch, meine Dame«, rief er. »Diccon, Ihr werdet draußen gebraucht. Gebt mir Eure Karten; ich werde versuchen, Euch zu vertreten.«
    Dangerfield legte seine Karten sofort nieder und zog sich unter bedauernden Verbeugungen zurück. Wieder war Dominica sprachlos. Wohl freute sie sich, daß er Dangerfields Platz eingenommen hatte; aber hätte er sie denn nicht erst um Erlaubnis bitten können?
    Er setzte sich in Dangerfields Stuhl; dieser, der schon die Hand auf dem Türknauf hatte, lächelte und meinte: »Doña Dominica ist vom Glück begünstigt, wie Ihr bald merken werdet.«
    »Und Ihr wohl nicht, Diccon. Das glaube ich gern. Aber ich werde mein möglichstes tun. Fort mit Euch.« Er zog eine Karte und lächelte Dominica an. »Bis zum bitteren Ende, meine Dame!«
    Doña Dominica spielte schweigend, bis er schließlich gewann. Sie biß sich auf die Lippen, nahm es aber mit Fassung hin. »Ja, Señor, Ihr gewinnt.« Sie beobachtete ihn, als er die Karten durch die Finger gleiten ließ, und faltete die Hände.
    »Ich kann mich mit Euch nicht messen.«
    Sir Nicholas legte die Karten weg. »Dann plaudern wir ein wenig«, sagte er. »Das ist mir lieber. Wie geht es Don Manuel?«
    Ihr Gesicht verdüsterte sich. »Ich glaube, daß er sehr krank ist, Señor. Ich danke Euch, daß Ihr Euren Arzt zu ihm gesandt habt.«
    »Dafür braucht Ihr mir nicht zu danken.«
    »Mein Vater versichert mir«, fuhr Dominica fort, »daß Ihr geschworen habt, uns in Spanien an Land zu setzen. Wie, bitte, wollt Ihr das bewerkstelligen?«
    »Ganz einfach«, antwortete Sir Nicholas. Er hielt die Ambrakugel an die Nase und zwinkerte ihr darüber hinweg zu.
    »Nun, Señor, sagt mir, wie!« wiederholte sie ungeduldig. »Ich habe nicht die geringste Lust, noch eine Seeschlacht mitzuerleben.«
    »Das werdet Ihr auch sicher nicht, meine Liebe. Wie, nehmt Ihr allen Ernstes an, daß Euch Nick Beauvallet den Gefahren aussetzen würde, welche Narvaez so sehr gesucht hat? Pfui, Schande über Euch!«
    »Señor, Ihr seid doch sicher nicht so wahnwitzig, anzunehmen, daß ihr einen spanischen Hafen anlaufen könnt und kein Schuß auf Euch abgefeuert wird!«
    »Aber nein doch, mein Kind. Wenn ich etwas so Dummes täte, würden sich die Kanonenschüsse wie Hagelschloßen auf mein Schiff ergießen.« Er kreuzte die Beine und roch weiter an seiner Ambrakugel.
    »Ich sehe, daß Ihr mir Eure

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