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Der tote Junge aus der Seine - Ein Fall fuer Kommissar LaBr a

Titel: Der tote Junge aus der Seine - Ein Fall fuer Kommissar LaBr a Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Grote
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Stromunterbrechungen.
    In geduckter Haltung lief LaBréa unter den Fenstern entlang zur Eingangstür. Sie war verschlossen. Er sah sich um. Er musste versuchen, zur Rückseite des Gebäudes zu gelangen. Waren Claudine, Franck und die beiden anderen dort schon eingetroffen?
    Inzwischen hatten sich überall große Pfützen gebildet. Das Wasser spritzte an seinen Beinen hoch, als LaBréa dicht an der Wand entlang zur hinteren Seite des Kloster lief. Seine Turnschuhe hatten sich komplett vollgesogen. Das schmatzende Geräusch, das jeder Schritt auslöste, ging im prasselnden Regen und den pausenlosen Donnerschlägen unter.
    Als er um die Ecke bog, erreichte er eine kleine Passage, die zum Kreuzgang des Klosters führte. Er hielt einen Moment inne, hier war er vom Regen geschützt. Er lauschte und spähte in die Nacht. Unentwegt zuckten Blitze. Von seinen Mitarbeitern war nichts zu entdecken. LaBréa hastete weiter durch den Regen und kam an eine kleine Tür. Offenbar der Dienstboten- oder Lieferanteneingang. Die Tür war nicht verschlossen. Langsam drückte LaBréa sie auf. Der vor ihm liegende Flur hüllte sich in dämmriges Licht. Es roch nach Essen und schwüler, feuchter Luft. Vorsichtig bewegte LaBréa sich vorwärts. Vor ihm lag die Küche, deren Tür offen stand. Ein großer Raum mit herrschaftlichem
Ambiente. Er warf einen raschen Blick hinein. Niemand da.
    Wo blieben seine Leute? Waren sie bereits im Gebäude? Er ließ die Küche links liegen und ging weiter. Durch eine große Flügeltür fiel ein Lichtspalt. Dahinter musste sich der hell erleuchtete Raum mit den geöffneten Fenstern befinden, der auf den Klostervorplatz führte. LaBréa steuerte leise auf die Flügeltür zu. Doch bevor er sie erreichte, hörte er hinter sich ein Geräusch. Blitzschnell fuhr er herum, doch es war zu spät. Ein schwarzes Etwas sprang auf ihn zu, lautlos und schnell.
    Ein Hund.
    Zu Tode erschrocken, zuckte LaBréa zusammen. Wieso hatten sie nicht daran gedacht, dass es einen scharfen Wachhund in Le Cloître geben könnte? Wie konnte ihm ein solcher Fehler unterlaufen?! Er hätte sich verfluchen können.
    Er kreuzte die Arme vor dem Gesicht, um sich zu schützen. Jetzt sah er hinter dem ersten Hund einen zweiten auftauchen.
    Dobermänner, auf den Mann dressiert. Bluthunde, die nicht anschlugen, sondern sich hinterrücks auf ihre Beute stürzten.
    LaBréa wurde durch die Wucht des Hundekörpers gegen die Wand geschleudert. Zum Glück war der Flur so eng, dass der zweite Dobermann nicht auch noch angreifen konnte. Der, der ihn angesprungen hatte, biss LaBréa in den linken Arm. Er unterdrückte einen Schmerzenslaut und wehrte das Tier mit aller Kraft ab.
    In seinem Rücken spürte er plötzlich etwas Hartes. Den Knauf einer Tür. Hastig griff er danach, und die Tür öffnete
sich. Gerade wollte der erste Dobermann sich erneut auf ihn stürzen, da schlüpfte LaBréa mit letzter Kraft durch die Tür und schlug sie zu. Schwer atmend lehnte er sich dagegen. Auf der anderen Seite hörte er das erregte Schnaufen der beiden Hunde. Ihre Pfoten kratzten an der Tür. Immer noch bellten sie nicht. Eine unheimliche Stille umgab LaBréa - und absolute Dunkelheit. Obwohl seine Kleidung und sein Körper nass vom Regen waren, spürte er das Blut an seinem Oberarm. Er tastete nach der Wunde. Sie schien oberflächlicher zu sein, als er angesichts der stechenden Schmerzen vermutet hatte.
    Mit der rechten Hand suchte er nach der Taschenlampe in der Seitentasche der Cargohose und fingerte sie heraus. Zum Glück funktionierte sie, der Regen hatte ihr nichts anhaben können.
    Wo befand er sich? Auf einem Treppenabsatz. Steinstufen führten nach unten, ausgetreten und steil. Nach wenigen Metern gab es eine Biegung. Was dahinter lag, konnte man nicht sehen.
    Ein Keller?
    LaBréa begutachtete seinen verletzten Arm. Die Blutung war schwächer geworden. Halb so schlimm wie befürchtet! Erleichtert atmete er auf.
    Er drehte sich zur Tür und ließ den Strahl der Taschenlampe darübergleiten. Augenblicklich fuhr ihm der Schreck in die Glieder, und sein Herz begann zu rasen.
    Es gab keine Klinke, keinen Türknopf. Nur einen Vierkantstift, zu dem man einen speziellen Schlüssel brauchte, um die Tür von dieser Seite her zu öffnen.
    LaBréa saß in der Falle.

29. KAPITEL
    F ranck und Claudine erreichten das Klostergebäude auf der westlichen Seite, wo sie die erleuchteten Fenster der Vorderfront nicht sehen konnten. Beide waren vom Regen völlig durchnässt. Sie

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