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Der tote Raumfahrer

Der tote Raumfahrer

Titel: Der tote Raumfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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man sollte meinen, daß er mitten in diesem Schlamassel wichti-gere Dinge zu tun hatte, als sich die Sterne zu begucken.
    Nun ja, er schreibt weiter: Ungefähr zwei Drittel werden von riesigen braunen und grauen Wolken bedeckt, und die Küstenlinien sind nur stellenweise zu sehen. Irgendwo un -
    mittelbar nördlich des Äquators glüht ein seltsamer roter Fleck, und Stunde um Stunde breitet sich etwas Schwarzes davon aus. Koriel hält es für eine brennende Stadt, aber es muß ein gewaltiges Feuer sein, wenn man den Schein selbst durch die Wolkendecke hindurch sehen kann. Wir haben zugesehen, wie sich der Fleck im Laufe des Tages mit Minervas Rotation zur Seite bewegte. Gewaltige Explo-sionen bei der Bergkette hinter Seltar.«
    Der Bericht setzte sich fort und bestätigte, daß Seltar vollständig zerstört wurde, als die Schlacht ihren Höhepunkt erreichte. Zwei Tage lang wurde das ganze Gebiet systematisch pulverisiert, aber seltsamerweise blieben die unterirdischen Anlagen der Station unbeschädigt, obgleich die oberen Bereiche weggepustet wurden. Die über das ganze Gebiet versprengten Überlebenden der Truppeneinheiten, die in den umgebenden Hügeln stationiert gewesen waren, begannen später zur Station zurückzukehren, die derzeit kilometerweit der einzige bewohnbare Ort war, teilweise in Fahrzeugen, die meisten jedoch zu Fuß.
    Die erwarteten Angriffswellen siegreicher lambianischer Truppentransporter und Panzerkolonnen blieben aus. Infolge der sich in gleichbleibenden Abständen wiederholenden gegnerischen Salven begriffen die cerianischen Offiziere langsam, daß von den Feindstreitkräften, die in die Berge um Seltar vorgedrungen waren, nichts übriggeblieben war.
    In der Schlacht mit der corianischen Abwehr hatten die Lambianer erhebliche Verluste erlitten. Ihre Überlebenden hatten sich zurückgezogen und Raketenstellungen hinterlassen, die so programmiert waren, daß die automatisch ausgelösten Salven ihren Rückzug deckten.
    Am fünfzehnten Tag schrieb Charlie: Zwei weitere rote Flecken auf Minerva, einer nordöstlich des ersten, der andere weiter südlich. Der erste hat sich von Nordwesten bis Südosten ausgedehnt. Die ganze Oberfläche ist jetzt nur noch eine schmutzigbraune Masse mit großen schwarzen Flächen, die darin eingebettet sind. Über Radio oder Video kommt überhaupt nichts mehr von Minerva. Alles von atmosphärischen Störungen überlagert.
    In Seltar blieb nichts mehr zu tun. Die bewohnbaren Teile dessen, was einmal die Basis gewesen war, waren mit Überlebenden und Verwundeten vollgestopft. Viele mußten bereits in den Fahrzeugen unterkommen, die sich drau-
    ßen an die Überreste des Stützpunktes drängten. Die Vorrä-te an Nahrungsmitteln und Sauerstoff, die nie für mehr als eine kleine Kompanie vorgesehen gewesen waren, würden ihnen nur eine zeitweilige Atempause geben. Ihre einzige Hoffnung, so dürftig sie auch war, bestand darin, über Land das Hauptquartier in Gorda zu erreichen – eine Reise, die schätzungsweise zwanzig Tage dauern würde.
    In den Eintragungen des achtzehnten Tages wurde der Aufbruch wie folgt beschrieben: Haben uns zu zwei Fahr-zeugkolonnen formiert. Unsere brach als vorgeschobene Vorausabteilung eine halbe Stunde vor der zweiten auf.
    Wie erreichten eine etwa fünf Kilometer von der Basis entfernte Anhöhe und konnten die Hauptkolonne sehen, die die Beladung beendete und Aufstellung bezog. In diesem Augenblick schlugen die Raketen ein. Die erste Salve erwischte sie alle im Freien. Sie hatten nicht die geringste Chance. Eine Zeitlang richteten wir unsere Empfänger auf das betreffende Gebiet, doch alles blieb still. Wir haben nur noch dann eine Möglichkeit, der tödlichen Umarmung dieser Welt zu entkommen, wenn sich in Gorda noch Raumschiffe befinden. Soweit ich weiß, sind wir 340 Leute, einschließlich über hundert Mädchen. Die Kolonne besteht aus fünf Spähwagen, acht Kettenfahrzeugen und zehn schweren Panzern. Es wird eine beschwerliche Reise werden. Selbst Koriel schließt keine Wetten darauf ab, wie viele von uns ankommen werden.
    Minerva ist nur noch ein schwarzer, rußiger Ball, der im Himmel schwer auszumachen ist. Zwei der roten Flecken sind zusammengewachsen und bilden einen Streifen, der sich dicht über dem Äquator erstreckt. Muß Hunderte von Kilometern lang sein. Ein weiterer roter Streifen dehnt sich nach Norden hin aus. Dann und wann glühen einige ihrer Abschnitte für einige Stunden orangefarben durch die Rauchwolken hindurch, um

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